Argumente pro und kontra Anschaffung einer PV-Anlage
Strom aus der Sonne ist grün, schützt das Klima und spart viel Geld, wenn man ihn selbst erzeugt? Das stimmt – und dennoch geht man auch Risiken ein, wenn man in eine Anlage zur Produktion von Sonnenstrom investiert.
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Wer durch Stadt oder Land fährt, kann es nicht übersehen: Hunderttausende Eigenheimbesitzer haben in Sonnenenergie investiert. Der Strom, der bei ihnen vom Dach kommt, stammt aus einer unversiegbaren und dazu kostenlosen Quelle. Doch ganz gratis kann der Sonnenstrom nicht geerntet werden. Zwar sind Photovoltaikanlagen in den letzten Jahren deutlich billiger geworden, dennoch muss man immer noch eine hohe vierstellige Summe für Technik und Installation aufwenden. Bis sich die Investition amortisiert hat, dauert es mehr als zehn Jahre. Darum sollte man vor der Entscheidung lieber Experten zu Rate ziehen, die wahrheitsgemäß über Vor- und Nachteile der Photovoltaik informieren. Wir stellen die Argumente gegenüber.
Vorteile einer Photovoltaikanlage
Wir haben 7 Argumente für die Anschaffung einer PV-Anlage gesammelt:
- Beschleunigung der Energiewende
Grüner Strom statt Kohle- und Atomstrom: Für viele Käufer einer Photovoltaikanlage stehen ökologische Motive im Vordergrund. Denn jede Kilowattstunde Sonnenstrom ersetzt dieselbe Menge konventionell erzeugter Energie. Dies wirkt der Klimaerwärmung entgegen und ist damit ein entscheidender Beitrag zu einer erfolgreichen Energiewende. Weniger fossile Brennstoffe heißt, die schädlichen CO2-Emssionen zu senken und unser gemeinsames Bestreben nach mehr Klimaschutz zu unterstützen.
- Dezentrale Energieversorgung
Mit der privaten Solaranlage auf dem Dach wird zumindest ein Teil des erzeugten Stroms direkt an Ort und Stelle verbraucht. Das entlastet zum einen die Stromnetze. Zum anderen reduziert jede einzelne Photovoltaikanlage den Zubau von Hochspannungsleitungen für den Stromtransport.
- Größere Unabhängigkeit von den großen Stromerzeugern
Durch selbst erzeugten Solarstrom wird jeder Mensch selbst zum Stromerzeuger. Wird mehr erzeugt als selbst verbraucht, fließt der Überschuss in das öffentliche Stromnetz. Eine Erhöhung des Eigenverbrauchs ist besonders positiv zu bewerten: Er nimmt künftigen Strompreiserhöhungen der Energiekonzerne zumindest einen Teil ihres Schreckens.
- Finanzieller Ertrag aus zwei Quellen
Der finanzielle Vorteil der Photovoltaik sprudelt gleich aus zwei Quellen: 1. den eingesparten Stromkosten durch weniger zugekaufte Energie und 2. den Vergütungen für den ins öffentliche Netz eingespeisten Eigenstrom. Wenn die Einspeisevergütung auch kontinuierlich abnimmt, einmal gewährt bleibt sie 20 Jahre lang konstant. Schlaue Anlagenbetreiber setzen auf die Erhöhung des Eigenverbrauchs – und ergänzen ihre PV-Anlage mit einem passenden Energiespeicher. Dass sich Photovoltaik damit auch 2022 rechnet, veranschaulicht unser Rechenbeispiel für eine 5,5-kWp-Anlage mit 5-kWh-Speicher.
- Steuervorteile
Mit Inkrafttreten des neuen EEG 2023 fördert der Staat die Anschaffung und den Betrieb einer Photovoltaikanlage. Die Anschaffung, weil auf den Kauf und die Installation fortan keine Mehrwertsteuer mehr zu zahlen ist. Und den Betrieb, weil die Einnahmen rückwirkend zum Steuerjahr 2022 komplett von der Steuer befreit sind. Und das ganz bequem. Denn es erübrigen sich auch bisherige Hindernisse: Anlagenbetreiber müssen nicht mehr zwischen Regelbesteuerung und Kleinunternehmerregelung taktieren und keine Gewinnermittlung mehr abgeben. Selbst ein Antrag auf Steuerbefreiung entfällt.
- Langlebigkeit
Mit so gut wie keinen beweglichen Teilen verschleißt eine Photovoltaikanlage kaum. Darum sind Wartung und Instandhaltung während der 20- bis 25-jährigen, sogar oft 30-jährigen Lebensdauer überschaubar. Allerdings ist mit einem vorzeitigen Austausch des Wechselrichters, meist nach 10 bis 15 Jahren, zu rechnen.
- Zapfsäule für das eigene Elektroauto
Elektromobilität ist auf dem Vormarsch. Um das E-Auto direkt in der Garage aufzutanken, genügt eine Wandladestation (Wallbox). (Es geht zwar auch ohne, ist aber deutlich langsamer und kann zu Überhitzung führen.) Die billigste Möglichkeit des Aufladens bietet das Abzapfen der eigenen PV-Anlage – idealerweise natürlich in sonnigen Mittagsstunden und wenn der Strom nicht anderweitig benötigt wird. Mit einem Batteriespeicher ist fast immer ein Vorrat vorhanden, um die Stromtankstelle zu speisen. Das Aufladen lohnt sich auf jeden Fall mehr, als diesen Strom für wenige Cent ins öffentliche Netz einzuspeisen.
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Nachteile einer Photovoltaikanlage
Gegen die Anschaffung einer Fotovoltaikanlage sprechen die folgenden 4 Argumente:
- Hohe Kosten, langwierige Amortisation
Den steigenden Strompreisen als Selbstversorger ein Schnippchen schlagen: Das klingt gut, hat aber auch seinen Preis. Mindestens 7.000 Euro kostet eine Photovoltaikanlage, und wenn man sich für eine Speicherbatterie entscheidet, noch deutlich mehr. Es dauert zwischen 10 und 15 Jahren, bis sich diese Investition durch die niedrigeren Strompreise und die Einspeisevergütung amortisiert.
- Steuerabgaben oder Steuerverluste
Unternehmer ist nicht gleich Unternehmer. Liegen die Einnahmen unter 22.000 Euro im Jahr, gelten Anlagenbetreiber als Kleinunternehmer – und müssen keine Umsatzsteuer bezahlen. Allerdings können sie die Mehrwertsteuer auf die Anschaffungskosten auch nicht verrechnen. Und: „Nebenjobs“ werden addiert, unter Umständen gilt die Grenze also nicht nur für die Einspeisevergütung. Bei darüber liegenden Einnahmen gilt immer die Regelbesteuerung.
- Nachlassende Leistung
Die Solarmodule verlieren im Laufe der Jahre an Leistung. Die meisten Hersteller garantieren 90 Prozent Leistung auf 10 Jahre und 80 Prozent auf 20 Jahre. Diese Leistungsminderung, fachlich Degradation, wird aber in einer seriösen Kalkulation berücksichtigt und ist streng genommen kein Nachteil dieser Technik.
- Schwankende Ausbeute
Naturgemäß schwankt die eingespeiste Strommenge je nach Tageszeit und Witterung. Deshalb ist die als Durchschnitt angegebene jährliche Energieausbeute allenfalls eine grobe Einschätzung und nicht unbedingt verlässlich. Im schlimmsten Fall kann der Betreiber einer Photovoltaikanlage bei unerwartet geringer Sonnenstrahlung sogar in finanzielle Schwierigkeiten geraten.
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Fazit
Die Vorteile und Nachteile einer Photovoltaikanlage auf einen Blick:
Pro: Vorteile einer PV-Anlage | Kontra: Nachteile einer PV-Anlage |
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Unser Ergebnis lautet: 7 Pluspunkte vs. 4 Minuspunkte. Damit küren wir das „Pro“ zum eindeutigen Gewinner und sprechen eine Empfehlung FÜR die Anschaffung einer Photovoltaikanlage aus.
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