Vor- und Nachteile der Photovoltaik
Strom aus der Sonne ist grün, schützt das Klima und spart viel Geld, wenn man ihn selbst erzeugt? Das stimmt – und dennoch geht man auch Risiken ein, wenn man in eine Anlage zur Produktion von Sonnenstrom investiert.

Wer durch Stadt oder Land fährt, kann es nicht übersehen: Hunderttausende Eigenheimbesitzer haben in Sonnenenergie investiert. Der Strom, der bei ihnen vom Dach kommt, stammt aus einer unversiegbaren und dazu kostenlosen Quelle. Doch gratis ist die Ernte des Sonnenstroms mitnichten. Photovoltaikanlagen sind zwar in den vergangenen Jahren deutlich billiger geworden – eine hohe vierstellige Summe muss man für Technik und Installation aufwenden, und es kann über zehn Jahre dauern, bis sich der Preis amortisiert hat. Darum sollte man sich vor der Entscheidung für eine Photovoltaik-Anlage genauestens informieren und Experten zu Rate ziehen, die wahrheitsgetreu über Vor- und Nachteile informieren.

Vorteile einer Photovoltaikanlage
- Die Energiewende beschleunigen
Photovoltaik Ökobilanz: Besser als bei Fossilen Energieträgern
Grüner Strom verdrängt Atom- oder Kohlestrom: Viele Käufer einer Photovoltaikanlage haben bei ihrer Entscheidung auch ökologische Motive. Denn für jede Kilowattstunde Sonnenstrom wird dieselbe Menge konventionell erzeugte Energie weniger erzeugt. Das beschleunigt die Energiewende und ist damit auch ein konkretes Handeln gegen die Klimaerwärmung. Man senkt die CO2-Emssionen und steigert das Selbstbewusstsein als Klimaschützer. - Dezentrale Energieversorgung
Mit der privaten Solaranlage auf dem Dach wird der (meiste) Strom dort verbraucht, wo er auch erzeugt wird. Das entlastet die Stromnetze und sorgt tendenziell dafür, dass weniger Hochspannungsleitungen für den Stromtransport gebaut werden müssen.
- Größere Unabhängigkeit von den großen Stromerzeugern
Selbst erzeugter Solarstrom macht einen selbst zum Stromerzeuger – nicht nur für den Eigenbedarf, sondern auch als Lieferant für das öffentliche Netz, wenn man gerade mehr Strom erzeugt als verbraucht. So verlieren auch künftige Strompreiserhöhungen der Energiekonzerne zumindest einen Teil ihres Schrecksens. - Finanzieller Ertrag aus zwei Quellen
Solarstrom lohnt sich langfristig Anders als bei der Solarthermie – also der privaten Erzeugung von Wärme aus Sonne – speist sich der finanzielle Vorteil der Photovoltaik aus zwei Quellen: den Einsparungen in der Stromrechnung durch weniger zugekaufte Energie und den Vergütungen für den selbst ins öffentliche Netz eingespeisten Strom. Wenn man im Januar 2020 eine neue Anlage in Betrieb nimmt, gibt es durch die gesetzlich festgelegte Einspeisevergütung laut Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) für 20 Jahre plus das Jahr der Inbetriebnahme garantierte 9,87 Cent pro Kilowattstunde.
- Wenig Verschleiß
Eine Photovoltaikanlage hat praktische keine beweglichen Teile, darum sind Wartung und Instandhaltung während der 20- bis 25-jährigen Lebensdauer auch überschaubar. Allerdings ist mit einem vorzeitigen Austausch des Wechselrichters zu rechnen.
- Zapfsäule für das eigene Elektroauto
Elektromobilität ist auf dem Vormarsch. Besitzer einer Photovoltaikanlage können sich eine Stromtankstelle für ihr Elektroauto zulegen und ihr Fahrzeug zum Beispiel mittags bei Sonnenschein laden, wenn niemand zuhause ist und der Solarstrom also gerade von niemandem im Haus benötigt wird. Das lohnt sich mehr, als diesen Strom für 12,20 Cent pro Kilowattstunde in das öffentliche Netz einzuspeisen.PV Anlage: Sauberer Strom für die E-Mobilität




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Nachteile einer Photovoltaikanlage
- Hohe Kosten, langwierige Amortisation
Solar Kosten und Preise © Johannesspreter, fotolia.com Den steigenden Strompreisen als Selbstversorger ein Schnippchen schlagen – das klingt gut, hat aber seinen Preis. Mindestens 7000 Euro kostet eine Photovoltaikanlage, und wenn man sich für eine Speicherbatterie entscheidet, noch deutlich mehr. Es dauert zwischen 10 und 15 Jahren, bis sich diese Investition durch die niedrigere Strompreise und die Einspeisevergütung amortisiert.
- Einkommen- und Umsatzsteuer
Steuern © K. U. Häßler, fotolia.com Wer Strom verkauft, wird zum Unternehmer. Auf die Erlöse auf den eingespeisten Strom ist Einkommensteuer abzuführen und dazu eine Steuererklärung abzugeben. Ob auch Umsatzsteuer zu zahlen ist, entscheidet man bei Umsätzen bis 17.500 Euro jährlich selbst. Der Vorteil: Man kann die zu zahlende Umsatzsteuer mit der Vorsteuer verrechnen. Wenn man einen Teil seines Stroms selbst verbraucht, zählt auch dieser Teil zum Einkommen, das Sie insgesamt versteuern müssen. Wenn man sich für die Umsatzsteuer entscheidet, fällt diese in Höhe von 19 Prozent auch für den selbst genutzten Strom an.
- Nachlassende Leistung
Die Solarmodule verlieren im Laufe der Jahre an Leistung. Die meisten Hersteller garantieren 90 Prozent Leistung auf 10 Jahre und 80 Prozent auf 20 Jahre. Diese Leistungsminderung wird aber in einer seriösen Kalkulation berücksichtigt und ist streng genommen kein Nachteil dieser Technik.
- Schwankende Ausbeute
Naturgemäß schwankt die eingespeiste Strommenge je nach Tageszeit und Witterung. Auf die durchschnittliche jährliche Energieausbeute kann mansich nicht verlassen. Der Betreiber einer Photovoltaikanlage trägt also Risiken und kann bei unerwartet schlechten Erträgen in finanzielle Schwierigkeiten kommen.
