Argumente für und gegen Sonnenenergie-Nutzung
Solarenergie ist umweltfreundlich, unbegrenzt vorhanden, emissionsfrei, ressourcenschonend und überall und unmittelbar verfügbar. Gibt es da eigentlich auch etwas, das gegen die Nutzung spricht? Nach einigem Suchen haben wir tatsächlich ein Argument dagegen gefunden – und dieses den Vorteilen gegenübergestellt. Lesen Sie die Pro- und Kontra-Argumente der Sonnenenergie-Nutzung. Eines sei jetzt schon verraten: Die Pro-Argumente wiegen auf unserer Solarenergie-Waage enorm viel schwerer.
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Pro Sonnenenergie #1: Unbegrenzte Verfügbarkeit
Der Energiehunger der Menschheit ist enorm. Um ihn zu stillen, bedienen wir uns zahlreicher Formen der Energiegewinnung. Neben der umstrittenen Atomenergie nutzen wir vor allem Gas, Kohle und Öl zur Erzeugung von Strom und Wärme. Mal ganz abgesehen von den Schadstoffen, die dabei freigesetzt werden, stellt sich die Frage: Wie lange kann das noch gehen? Fossile Energieträger sind irgendwann erschöpft. Sonnenenergie dagegen ist regenerativ, das heißt sie bildet sich immer wieder neu. Forscher haben herausgefunden, dass die Erde noch fünf Milliarden Jahre von der Energiequelle Sonne profitieren wird. Das dürfte für uns Menschen ausreichen …
Pro Sonnenenergie #2: Kein CO2-Ausstoß
Das zweite Problem der Energiegewinnung aus fossilen Rohstoffen sind die klimaschädlichen Emissionen. Vor allem Kohle und Erdöl erhöhen beim Verbrennen die CO2-Konzentration in der Erdatmosphäre. Kohlenstoffdioxid ist als wichtigstes Treibhausgas mit über 50 Prozent am menschlich verursachten (anthropogenen) Treibhauseffekt beteiligt. Die Folgen sind bekannt: Die Temperatur auf der Erde steigt ständig an, Stürme und Fluten nehmen zu, immer mehr Menschen verlieren ihr Hab und Gut oder sogar ihr Leben. Mit der verstärkten Nutzung der emissionsfreien Solarenergie kann dieser Negativeffekt zumindest aufgehalten, vielleicht sogar noch umgekehrt werden. Jede Solaranlage leistet einen kleinen Beitrag.
Pro Sonnenenergie #3: Risikolose Nutzung
Und was ist mit der „sauberen“ Atomenergie, werden viele jetzt fragen. Diese verursacht doch ebenfalls keinen CO2-Ausstoß. Stimmt zumindest halbwegs, denn eine CO2-Belastung entsteht nur bei der Förderung des Rohstoffs Uran. Dennoch stellt die Nutzung der Kernenergie die Menschheit vor immense Probleme. Und das generationsübergreifend. Nicht nur, dass Reaktorunfälle zu den größten Risiken auf unserem Planeten gehören, auch für die Endlagerung des lange strahlenden und hochgiftigen Atommülls ist noch keine Lösung gefunden. In der Zwischenzeit lagern die ausgedienten Brennelemente in Tiefbohrlöchern und Salzstollen. Die Nutzung von Sonnenenergie gewinnt auch beim Thema Gefahren.
Pro Sonnenenergie #4: Nutzung direkt vor Ort
Entstehung und Nutzung nur wenige Meter voneinander entfernt. Das gilt bei einer eigenen Solaranlage sowohl für Strom (Photovoltaik) als auch für Wärme (Solarthermie). Das ist mehr als einfach nur praktisch: Bei jedem Transport von Energie geht ein Teil davon verloren. Bei einem relativ langen Weg vom Kraftwerk bis zum Endkunden sind die Energieverluste nicht zu unterschätzen. Kurze Wege sind also ökologisch und ökonomisch sinnvoll.
Pro Sonnenenergie #5: Unabhängigkeit von Öl- und Gasmagnaten
Unsere fossilen Brennstoffe beziehen wir aus nur wenigen Lieferländern – und machen uns selbst von deren Preispolitik abhängig. Dabei wissen wir, dass politische Krisen oft ganz schnell zu Energiekrisen werden und dann die Energiesicherheit gefährden. Mit einer hauseigenen Photovoltaik- oder Solarthermie-Anlage bieten wir den Schwankungen auf dem Energiemarkt die Stirn. Können wir dem Auf und Ab der Energiepreise gelassen zusehen, tut das doppelt gut: sowohl der Seele als auch der Haushaltskasse.
Mittelfristiges Ziel sollte überdies sein, die Produktion von Solaranlagen wieder verstärkt nach Europa zu holen. Zugegeben, die Herstellungskosten sind nirgendwo so niedrig wie in Fernost. In Deutschland sind jedoch noch einige Betriebsstätten erhalten geblieben, auch das Know-how ist in den 2010er-Jahren nicht gänzlich abgewandert. In Europa hergestellte Solaranlagen würden die Unabhängigkeit vom Weltmarkt stärken und sich gerade deshalb auch rentieren. Wir müssten nur aufhören, ausschließlich an die Kosten (Löhne) zu denken.
Pro Sonnenenergie #6: Schonung von Ressourcen
Schon seit der Veröffentlichung der Studie „Die Grenzen des Wachstums“ 1972 wissen wir, dass die massive Ausbeutung unserer Ressourcen sich negativ auf die Biosphäre auswirkt. Genauso lange fordern Wissenschaftler eine hochgradige Einschränkung des Ressourcenverbrauchs. Leider können die bisher getroffenen Maßnahmen zur Steigerung der Ressourceneffizienz unseren immer weiter wachsenden Energiehunger nicht ausgleichen. Der einzige Ausweg aus dieser Misere ist also die Schonung der noch vorhandenen Ressourcen – und die Hinwendung zu erneuerbaren Ressourcen wie Wind-, Wasser- und Solarenergie.
Poster „Vorteile der Solarenergie“ zum Download
Wir haben die wichtigsten Vorteile der Solarenergie in einer Infografiken für Sie visualisiert. Sie können das Poster hier ansehen und herunterladen. Zum Vergrößern der Darstellung bitte auf das Poster klicken.
Kontra Sonnenenergie: Produktion und Recycling
Das Thema Ressourcen setzt sich allerdings auch bei der Herstellung der Solaranlagen, hier insbesondere der Photovoltaikanlagen fort. Der sauberen Energiequelle steht nämlich auch ein nicht ganz so sauberer Produktions- und Entsorgungsprozess gegenüber. Zumindest bei älteren Modellen.
So wurde 2013 für die Produktion monokristalliner PV-Module ein Energieaufwand zwischen 7.200 und 8.800 kWh/kWp angegeben (Quelle: M.J. Wild-Scholten, Energy payback time and carbon footprint of commercial photovoltaic systems). Für den Einsatz des Rohstoffs Silizium ist ein Wert aus dem Jahr 2004 bekannt: über 16 g/Wp.
Mittlerweile geben Forschung und Bundesumweltamt jedoch Entwarnung: In den letzten 10 Jahren ist viel passiert. So wird beispielsweise die Siliziumschicht in den Zellen immer dünner: Das Fraunhofer ISE gibt für 2020 einen Materialbedarf von unter 3 g/Wp an, also weniger als ein Fünftel des Werts von 2004. Bei der Energie ist die Nachricht ebenfalls gut: Hierzulande brauchen Solarzellen kaum mehr als ein Jahr bis zu energetischen Amortisation, im sonnenreicheren Südeuropa ist die Energierücklaufzeit sogar noch kürzer.
Und nicht zu vergessen: Eine Photovoltaik-Anlage kann über Jahrzehnte Strom produzieren, mit etwa 35 Jahren weit länger als die Hersteller garantieren. Am Ende der Lebensdauer steht jedoch unweigerlich die Entsorgung. Aufgrund der Wertstoffe und einiger giftiger Substanzen gehören Photovoltaikmodule nicht in den Restmüll. Der früher übliche Bleigehalt wird mittlerweile jedoch häufig durch unbedenkliche Materialien ersetzt.
Sie möchten mehr über die Umweltbilanz von Solaranlagen wissen? Dann empfehlen wir unseren Beitrag Öko- und CO2-Bilanz von Solaranlagen. Entsorgung und Wiederverwertung der einzelnen Bestandteile sind die Themen unseres Beitrags Recycling von Solarmodulen.
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Ergebnis: Das Pro gewinnt
Ein Vergleich mit anderen Energiequellen zeigt: Erneuerbare Energien sind fossilen und nuklearen Energien in puncto Umweltschutz und Verfügbarkeit weit überlegen. Doch auf das Bonuskonto der Sonnenenergie geht noch mehr: Kurze Transportwege minimieren Energieverluste, die eigene Energiegewinnung die Abhängigkeit in Bezug auf schwankende Energiepreise. Keine unnötige Ausbeutung von Ressourcen, keine Gefährdung durch Reaktorunfälle und strahlende Altlasten.
Es gibt jedoch auch eine andere Seite: die Produktion und Entsorgung der Solaranlagen. Nicht alle Bestandteile sind unbedenklich – und wenn doch, tun wir uns beim Recycling noch schwer. Betrachtet man die Pläne und Anstrengungen der letzten Jahre, sollte sich dies aber bald zum Besseren wenden.
Öko- und CO2-Bilanz von Solaranlagen
Eine saubere Sache? Die Öko- und CO2-Bilanz von Photovoltaik und Solarthermie Strom und Wärme aus Sonnenkraft, regenerative Energien schlechthin –… weiterlesen