Photovoltaik: Hersteller und Anbieter aus Deutschland

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Die Solarbranche ist nicht die erste und vermutlich auch nicht die letzte, die erleben musste: In der Forschung ist Deutschland oftmals weit vorne, aber daraus Kapital zu schlagen, das machen andere weitaus besser. Einst hatte die deutsche Solarbranche eine Vorreiterrolle inne. Dann kam die „Sonnenfinsternis“ mit aufsehenerregenden Insolvenzen. Seit wenigen Jahren geht es wieder aufwärts. Es gibt außerdem einige Pioniere, die durchgehalten beziehungsweise sich gewandelt haben und nun hoffen, die Früchte ihrer Ausdauer ernten zu können.

Arbeitsroboter Solarzellenherstellung © industrieblick, fotolia.com
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Für Käufer und Nutzer von Photovoltaikanlagen kann es mehrere Gründe geben, auf deutsche Produkte zu setzen. Die Unterstützung der heimischen Wirtschaft und ihrer Arbeitsplätze ist einer. Das Vertrauen in gute Qualität „made in Germany“ ein anderer, wenngleich er nicht zu wichtig genommen werden sollte: Auch viele Hersteller anderer Länder bieten hohes Niveau. Manche PV-Fans fühlen sich aber einfach wohler, wenn sie einen Ansprechpartner haben, der ihre Sprache spricht und gut erreichbar ist. Ein weiterer wichtiger Aspekt sind die Transportwege. Warum Solarmodule um die halbe Welt verschiffen, wenn man sie auch an Ort und Stelle herstellen kann?

Solaranlage: Gute Qualität macht sich langfristig bezahlt
Solaranlage: Gute Qualität macht sich langfristig bezahlt

Die Realität ist allerdings etwas komplizierter. Denn manche Komponenten, die man für eine Photovoltaik-Anlage benötigt, werden bislang (noch) nicht im Inland hergestellt. Das heißt, dass deutsche Produzenten mitunter zwangsläufig auf ausländische Zulieferer angewiesen sind. Einige Produzenten planen und entwerfen außerdem zwar in Deutschland, lassen aber aus logistischen oder Kostengründen im Ausland fertigen.

Im Folgenden stellen wir Hersteller und Dienstleister aus Deutschland vor – ohne Anspruch auf Vollständigkeit (Stand: März 2023).

Gute Gründe für PV-Anlagen made in Germany
Gute Gründe für PV-Anlagen made in Germany

Deutsche Hersteller mit inländischer Solarmodul-Produktion

Aleo Solar

„Exklusive Solartechnologie aus dem Herzen der Uckermark“, das verspricht das 2001 gegründete Unternehmen Aleo Solar mit Hauptsitz in Prenzlau. Es gehörte einige Jahre lang mehrheitlich der Bosch-Gruppe, die sich 2013 von ihren Anteilen trennte. In Schwierigkeiten geraten, schloss man sich 2014 mit Sino-American Silicon Products zusammen. Von Beginn an wurde in Prenzlau produziert.

Antec Solar

„Wir bauen fast jedes PV-Modul“, verspricht Antec Solar aus dem thüringischen Arnstadt. Seit 1998 werden dort Solarmodule in allen gängigen Techniken produziert. Als Komplettanbieter kümmert sich das Unternehmen unter anderem auch um die Planung und Installation von PV-Anlagen sowie, mit Partnern, um den elektrischen Anschluss. Gegründet wurde das Unternehmen einst von dem Physiker Dieter Bonnet, der Pionierarbeit bei der Entwicklung von Dünnschichtsolarzellen leistete.

Avancis

Avancis aus dem sächsischen Torgau sieht sich als Technologieführer der CIGS-Dünnschicht-Photovoltaik. Das Vorläuferunternehmen Arco Solar forschte bereits seit 1981 an Dünnschicht-Solarzellen. Seit 2014 gehört Avancis zur China National Building Materials-Gruppe. Die Module werden aber nach wie vor in Deutschland hergestellt. Ein weiterer Fokus liegt auf gebäudeintegrierter Photovoltaik, also energieerzeugende Fassadenbekleidung für Gebäude und Infrastruktureinrichtungen. Dafür wurde 2016 eine zweite Produktionsplattform gestartet.

AxSun Solar

Obwohl der Name nicht gleich darauf schließen lässt, entwickelt und produziert das 2004 gegründete Unternehmen Solarmodule in der Nähe von Ulm, genauer: in Laupheim-Baustetten. Die Firmenbezeichnung leitet sich vom Namen des Mitgründers ab. Standorte befinden sich ausschließlich in Deutschland, vertrieben werden die Produkte aber auch in einer zunehmenden Zahl anderer Staaten. Als Pluspunkte werden die schnellen und kurzen Wege sowie die flexible Fertigungstechnik genannt, mit der auch PV-Sondermodule mit kurzer Lieferzeit produziert werden können.

Calyxo

Calyxo wurde bereits 2005 gegründet und 2018 durch die TS Group übernommen. Hergestellt werden im sachsen-anhaltinischen Bitterfeld-Wolfen vor allem Dünnschicht-Solarmodule mit zwei industriellen Fertigungslinien. Geworben wird mit einem besonders geringen Energieeinsatz und einer besonders guten CO2-Bilanz.

Heckert Solar

Groß prangt der Schriftzug „Made in Germany“ auf der Website von Heckert Solar. Tatsächlich entwickelt und produziert das 2001 gegründete Unternehmen in Deutschland, genauer: in Chemnitz und im thüringischen Langenwetzendorf. Darauf legt man nach eigenen Angaben wert, um Qualität, Termintreue und Lieferfähigkeit gewährleisten zu können. Es werden ausschließlich zertifizierte Materialien führender Hersteller verarbeitet.

Meyer Burger

Meyer Burger hat eine interessante Geschichte vorzuweisen. 1953 als Hersteller für die Uhrenindustrie in der Schweiz gegründet, befasst sich das Unternehmen schon seit 1983 auch mit der Photovoltaik. Nach einem rasanten Aufstieg und einem tiefen Fall trägt eine strategische Neuausrichtung mittlerweile Früchte. Das Unternehmen produziert nicht nur Solarmodule im sächsischen Freiburg. In Bitterfeld-Wolfen werden auch Solarzellen gefertigt.

Solarwatt

1993 gegründet, kann Solarwatt aus Dresden mit weiteren Standorten bei Kassel und in Bochum mittlerweile auf eine langjährige Markterfahrung zurückblicken. Kein Wunder, dass man sich, nicht zuletzt dank mehr als neun Millionen verkaufter Solarmodule, als Vorreiter der Branche in Deutschland sieht. Im Fokus stehen dabei besonders Haus- und Kleinanlagen. Solarwatt produziert nach eigenen Angaben sämtliche Komponenten eines Photovoltaik-Systems selbst und aus einer Hand in Deutschland.

Sonnenstromfabrik

Die 2001 gegründete Sonnenstromfabrik aus Wismar bezeichnet sich als „modernsten und qualitativ führenden Hersteller von Solarmodulen in Europa“. Das Unternehmen produziert sowohl unter dem eigenen Markennamen als auch Fremdmodule im Auftrag für andere Solarhersteller. Es war einst Teil der Centrosolar Group, die Anfang 2014 Insolvenz anmelden musste. Die Sonnenstromfabrik bietet auch Solarmodule für Gebäudeintegration an Dach und Fassade an, das Produktionswerk ist auf minimalen CO2-Ausstoß auditiert.

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Deutsche Hersteller mit ausländischer Solarmodul-Produktion

Axitec

Axitec mit Stammsitz in Böblingen wurde 2004 gegründet, doch kamen die ersten Solarmodule unter diesem Namen schon 2001 auf den Markt. Das Engineering – also die Entwicklung – wird in Baden-Württemberg geleistet, während weltweit produziert wird. Standorte des Unternehmens befinden sich unter anderem in China, Vietnam, Indien, Türkei, den USA und Brasilien. Das Portfolio umfasst die gesamte Prozesskette von der Entwicklung über die Herstellung und Qualitätssicherung bis hin zu Vertrieb und Service.

Bauer Solar

Das familiengeführte Unternehmen Bauer Solar aus dem rheinland-pfälzischen Selzen produziert seit 2003 PV-Module, mittlerweile mit einer Produktionskapazität von mehr als fünf Gigawatt. Die Module werden in Asien hergestellt, aber teilweise in Deutschland überprüft. Ein Vorteil von Bauer Solar ist sicherlich das nahegelegene Logistikzentrum: Seine rund 6.000 Quadratmeter Nutzfläche stellen eine hohe Lagerkapazität sicher.

Hanwha Q-Cells

Q-Cells dürfte vielen ein bekannter Name sein: 1999 wurde das Unternehmen in Berlin gegründet, um eine Solarzellenproduktion in Deutschland aufzubauen. Nach einer wechselvollen Geschichte und einem Insolvenzverfahren im Jahr 2012 kaufte die südkoreanische Hanwha-Gruppe Q-Cells. In Thalheim in Sachsen-Anhalt gibt es nach wie vor eine Forschungs- und Entwicklungsabteilung sowie Fachkräfte für Marketing und Vertrieb. Die Produkte werden indes in China, Korea und Malaysia gefertigt.

IBC Solar

1982 gegründet und familiengeführt, versteht sich IBC Solar aus dem oberfränkischen Bad Staffelstein versteht sich als Systemhaus für PV- und Energielösungen. Entsprechend breit gefasst sind die Aufgabengebiete, vom Solarpark bis zu Quartierspeichern. Die unter der Eigenmarke vertriebenen Solarmodule werden in Asien hergestellt.

Luxor Solar

Das Unternehmen wurde 2007 in Stuttgart gegründet und ist nach eigenen Angaben in 85 Ländern aktiv. Geworben wird unter anderem mit einer sehr geringen Reklamationsquote von unter 0,003 Prozent. Die Solarmodule werden sowohl in Europa als auch in Asien gefertigt – nach eigenen Fertigungsrichtlinien, die vor Ort durch eigene Ingenieure sowie Prüfingenieuren von anerkannten Prüfinstituten überwacht werden.

Solar Fabrik

Die 1996 gegründete Solar Fabrik zählt zu den wenigen deutschen Unternehmen, die ihr operatives Geschäft nicht aus dem Osten des Landes heraus betreiben, sondern aus Laufach am bayrischen Untermain. Wie viele andere Pioniere hat auch dieses Unternehmen eine wechselvolle Geschichte hinter sich, die 2015 mit der Insolvenz und der Einstellung des Geschäftsbetriebs endete. Seit 2016 ist der Name wieder am Markt – vorrangig als Großhändler von Solarmodulen. Diese werden mit deutscher Garantie vermarktet, aber im Ausland hergestellt.

Solyco Solar

Solon zählte einst zu den großen deutschen Solarmodul-Herstellern. Solyco ging daraus hervor. Auch wenn der Anbieter erst 2020 gegründet wurde und damit zu den jungen Unternehmen am Markt zählt, ist das dahinter stehende Team schon seit 1996 im Solarbereich aktiv. Die gleichnamige Technologiegesellschaft führt bereits seit 2007 Forschungs- und Beratungsprojekte durch. Das Unternehmen produziert nicht selbst, sondern wählt Lieferanten für die benötigten Komponenten, die nach Vorschriften von Solyco arbeiten.

Viessmann

1917 gegründet, ist Viessmann mittlerweile ein Allrounder in der Heiz-, Kühl- und Lüftungstechnik. Sukzessive wurde auch das Photovoltaik-Geschäft ausgebaut – von der Beratung und Planung über die Lieferung bis hin zu Installation von Anlagen. Viesmann bietet unter eigenem Namen auch Solarmodule an. Diese werden zwar in Asien gefertigt, aber nach Vorgaben des Unternehmens mit Hauptsitz in Allendorf an der Eder. Da man auch Gewährleistungsgeber ist, tragen die Module am Markt auch den deutschen Firmennamen.

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Neben diesen Anbietern von Solarmodulen gibt es noch einige weitere namhafte deutsche Unternehmen, die sich auf bestimmte PV-Bereiche spezialisiert haben. Dazu zählen:

Belectric

Belectric aus dem unterfränkischen Kolitzheim wurde 2001 gegründet und bezeichnet sich als „eines der weltweit führenden Unternehmen in der Entwicklung und im Bau von Freiflächen-Solarkraftwerken. Neben der schlüsselfertigen Errichtung von Anlagen bietet Belectric auch Betrieb- und Wartungs-Dienstleistungen an.

Heliatek

Das 2006 gegründete Unternehmen mit Hauptsitz in Dresden stellt Solarfolien für Gebäude her. Die selbst entwickelte Folie basiert auf organischer PV-Technologie, was sie sehr leicht und dünn macht. Sie können auf verschiedene Oberflächen geklebt werden und mit Solarsteckern in ein Solarsystem integriert werden. Zum Einsatz kommen soll sie unter anderem bei Gebäudestrukturen, die eine „leichte Lösung“ erfordern, oder bei Baumaterialien, die nicht durchdrungen werden können.

Nexwafe

Das Unternehmen ist aus Forschungen des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme in Freiburg hervorgegangen, die eine neuartige Herstellung von Wafern ermöglichen. Wafer sind ein Grundbaustein von Solarmodulen und bisher nur teuer und aufwendig herzustellen. Das neue Verfahren benötigt nach Unternehmensangaben weniger Energie und produziert weniger Abfall. Mit einer Fabrik in Bitterfeld soll der PV-Massenmarkt erobert werden.

Senec Solar

Senec Solar aus Leipzig wurde 2009 gegründet und gehört seit März 2018 zu EnBW. Die Unternehmenssparte bietet Lösungen vorrangig für Privathaushalte. Dazu zählen neben Solaranlagen beispielsweise auch Wallboxen und Komplettlösungen für die Strom-Eigenversorgung.

TP Energy

Der Fachhändler TP Energy aus Bad Gandersheim hat sich auf eine Nische spezialisiert: Die Fertigung von Solarmodulen nach Kundenwunsch. Das kann beispielsweise hilfreich sein, wenn ein Solarmodul kaputtgeht, Ersatz am Markt aber nicht mehr erhältlich ist. Das Unternehmen fertigt das passende Modul nach eigenen Angaben „in einer kleinen Manufaktur“ nach. Der Produktionsort wird nicht angegeben. Gewählt werden kann unter anderem die Zellgröße, die Modulabmessung und die Rahmenart.

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