Stromspeicher: Kaufberatung und Marktübersicht

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Stromspeicher: Kaufberatung und Marktübersicht

Wo ist die Sonne, wenn man sie mal braucht? Das wird sich schon mancher Betreiber einer Photovoltaik-Anlage gefragt haben. Nun, sie ist nicht weg, sondern zwischenzeitlich nur an einem anderen Ort. So fortgeschritten die Technik heutzutage ist, kann sie doch einen Makel der Stromerzeugung aus Solarenergie nicht beheben. Tagsüber, wenn die Sonne scheint, sind viele Immobilienbesitzer außer Haus. Abends und nachts, wenn der Strombedarf durch Heimcomputer, TV, Küchengeräte und andere Verbraucher höher ist, scheint wiederum die Sonne nicht. An ihrem Lauf kann keiner etwas ändern, aber man kann sich bestmöglich daran anpassen: durch einen Stromspeicher.

Der Begriff ist selbsterklärend: Erzeugt die PV-Anlage tagsüber Strom, der nicht gebraucht wird, wird er dort zwischengespeichert. Ist es draußen dunkel oder generell auch an sonnenarmen Tagen, wird der zuvor erzeugte Solarstrom dann wieder aus dem Speicher entnommen und genutzt. Darüber hinaus erzeugter Strom kann ins öffentliche Stromnetz eingespeist werden. So ist sichergestellt, dass die Anlage nicht nutzlos bleibt, obwohl die Sonne von einem strahlend blauen Himmel scheint und niemand zu Hause ist.

Photovoltaik Stromspeicher © 3desc, stock.adobe.com
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Grundsätzlich geht man davon aus, dass in einem Einfamilienhaus rund 30 Prozent des durch Photovoltaik erzeugten Stroms selbst verbraucht wird. Der größere Teil, 70 Prozent, fließt ins öffentliche Stromnetz. Gleichzeitig müssen PV-Anlagenbesitzer in Zeiten, in denen die Anlage keinen Strom erzeugt, Fremdstrom aus dem öffentlichen Stromnetz bezogen werden. Das ist teuer und ineffektiv. Mit einem Stromspeicher kann die sogenannte Eigenverbrauchsquote auf bis zu 60 bis 80 Prozent gesteigert werden. So nutzt man den Löwenanteil des eigenen Stroms auch selbst – und zwar dort, wo er erzeugt wird. Der Anteil an fremdbezogenem Strom sinkt entsprechend auf nur noch 20 bis 40 Prozent.

Solarstrom: Tagsüber produzieren, abends und nachts verbrauchen
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Bis hierhin klingt’s gut. Allerdings ist diese Lösung nicht immer und für jeden die beste. Stromspeicher für Photovoltaik-Anlagen sind noch eine relativ junge Gattung und damit teuer, wenngleich die Preise in den vergangenen Jahren gesunken sind. In die Karten spielen den Speichern zwei weitere Dinge. Das sind zum einen die stetig steigenden Strompreise der Energieversorger. Je teurer der Fremdbezug von Strom wird, desto eher rechnet sich die Investition in eine Photovoltaik-Anlage mit Strom- oder Batteriespeicher, wie sie auch genannt werden. Zum anderen, weil die Einspeisevergütung in den letzten Jahren immer weiter gesunken ist. Früher lagen die Strompreise und die Einspeisevergütung nahe beieinander, eine Ersparnis durch den Speicher war also nur begrenzt möglich. Heute liegt die Einspeisevergütung nur noch bei rund 6 Cent pro Kilowattstunde, während der Strompreis auf etwa 37 Cent pro Kilowattstunden gestiegen ist (Stand Juli 2022). Es lohnt sich also viel mehr, möglichst viel Strom selbst zu nutzen und den Fremdbezug zu minimieren.

Eigenverbrauch: Solarstrom selbst nutzen hat viele Vorteile
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Hinweis: Bedenken Sie bei der Finanzierung einer PV-Anlage mit Stromspeicher auch die unterschiedlichen Lebensdauern. Während die Solarmodule im Schnitt zwei bis drei Jahrzehnte und länger durchhalten, macht ein Stromspeicher nach einer bestimmten Anzahl an Be- und Entladungen schlapp. Derzeit wird mit einer Lebensdauer von 10 bis 15 Jahren gerechnet. Allerdings fehlen tatsächliche Langzeiterfahrungen noch. Es ist also davon auszugehen, dass der Speicher mindestens einmal ausgetauscht werden muss. Bei Speicherpreisen von im Schnitt zwischen 7.000 und 15.000 Euro kann das einen Finanzierungsplan gehörig in Schieflage bringen.
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Worauf muss ich bei Stromspeichern achten?

  • Die Größe: Stromspeicher sind nicht günstig. Daher ist es wichtig, ein Modell zu wählen, das sich optimal in die Gesamtanlage einfügt. Das heißt, dass es möglichst viel Strom für den Eigenverbrauch bereitstellen kann, ohne überdimensioniert zu sein. Einen allgemeingültigen Richtwert kann man kaum angeben. Vielmehr hängt die richtige Wahl von der Dimensionierung der Solarmodule und dem eigenen Stromverbrauch So sollte unter anderem bedacht werden, wie viele regelmäßige Stromfresser im Haushalt sind – und ob beispielsweise E-Bikes oder ein E-Auto dazuzählen.
  • Die Speicherkapazität: Wie viel Speicherkapazität benötigt wird, lässt sich grundsätzlich am eigenen Stromverbrauch ablesen. Allerdings sollte die weiteren Berechnungen ein Fachexperte vornehmen. Warum? Ein Beispiel: Wenn die Eigenverbrauchsquote durch eine größere Dimensionierung der PV-Anlage und des Stromspeichers nur noch marginal gesteigert werden kann, lohnt sich das in der Regel nicht. Denn die Kosten für die Komponenten sind viel höher als der kleine zusätzliche Einspareffekt. Gesucht wird das ideale Gleichgewicht der Komponenten einer Anlage in Bezug auf den eigenen Strombedarf. Vorsicht ist auch bei Herstellerversprechen angesagt. Man kennt das von externen Computer-Festplatten oder USB-Sticks: Tatsächlich ist meistens viel weniger Speicherplatz nutzbar als auf der Verpackung steht – beispielsweise aus Gründen der Formatierung oder weil Systemdateien Platz belegen. Ähnlich, wenn auch hier aus technischen Gründen, ist es bei Lithium-Ionen-Speichern. Hier sollte immer auf die „nutzbare Speicherkapazität“ geachtet werden. Speicher auf Bleibasis sind zwar günstiger, haben aber einen geringeren Wirkungsgrad und eine geringere Lebensdauer.
  • Wirkungsgrad: Ein bisschen Schwund ist immer. Wer Strom zur späteren Nutzung speichert, muss beim Be- und Entladen mit Verlusten rechnen. Bei Lithium-Ionen-Speichern liegt der Wirkungsgrad bei 95 Prozent oder höher, bei Modellen auf Bleibasis bei etwa über 80 Prozent. Der Rest geht verloren. Bei der Auswahl sollte also auf einen möglichst hohen Wirkungsgrad geachtet werden. Insgesamt noch wichtiger ist der Systemwirkungsgrad. Er gibt an, wie wirkungsvoll die gesamte Anlage am Ende ist, denn auch an anderen Stellen geht Energie verloren. In der Regel liegen Systemwirkungsgrade von PV-Anlagen heute bei 70 bis 80 Prozent, manche auch darüber.
  • Garantieleistungen: Früher oder später geht jedem Stromspeicher die Puste aus. Zu früh sollte das aber nicht passieren. Um sicher zu sein, sollte das Kleingedruckte bei den Garantien genauer gelesen werden. Die Verbraucherzentrale mahnte 2018 sogar mehrere Hersteller ab, weil sie aus ihrer Sicht gesetzeswidrig waren. So versuchten diese, Reparatur- oder Transportkosten auf die Nutzer abzuwälzen. Andere garantierten nur einen bestimmten Teil der angegebenen Nennkapazität. Nun lässt die Kapazität im Laufe der Jahre natürlicherweise nach. Wer von Anfang an aber nur einen Prozentsatz der Nennkapazität garantiert, kann nicht in Regress genommen werden – selbst wenn die Kapazität schon nach kurzer Zeit stark nachlässt. Besonders wichtig sind folgende Fragen: Was wird garantiert? Wie wird ein etwaiger Garantiefall abgewickelt? Wie lange gilt die Garantie? Zu unterscheiden ist außerdem zwischen einem Zeitwertersatz und einem Vollwertersatz. Letzterer ist weitgreifender, weil im Garantiefall der volle Wert des Speichers ersetzt wird. Bei einem Zeitwertersatz muss der bis dato aufgelaufene Wertverlust des benutzten Gerätes aus eigener Tasche zugezahlt werden.
Stromspeicher: Typischer Speicherbedarf
Stromspeicher: Typischer Speicherbedarf
Solarstrom: Typischer Speicherbedarf
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Tipp: Sie haben schon eine Photovoltaik-Anlage, möchten aber nachträglich noch einen Stromspeicher in das System integrieren? Das ist grundsätzlich möglich – und ein starker Zug, um sich unabhängiger von den Kapriolen des Strommarktes zu machen. Bei einer potenziellen Nachrüstung sollte aber mit besonders spitzer Feder gerechnet werden. Es braucht aufgrund ihrer Kosten Jahre, bis sich Stromspeicher amortisiert haben. Ist die PV-Anlage schon lange in Betrieb, hält sie womöglich nicht mehr bis zu diesem Zeitpunkt durch. Darüber hinaus sollte sich die Eigenverbrauchsquote durch den Speicher signifikant steigern. Nutzen Sie Ihre PV-Anlage ohnehin schon clever und effizient, ist die zusätzliche Steigerung der Eigenverbrauchsquote möglicherweise bei Weitem nicht so hoch wie die Kosten für einen nachgerüsteten Speicher.
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Diese Hersteller und Modelle sind aktuell empfehlenswert

In der folgenden Liste finden Sie populäre und empfehlenswerte Stromspeicher mit ihren wichtigsten Kenndaten. Wir haben gewissenhaft recherchiert, erheben aber keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Der Markt ist breit gefächert und bietet insgesamt mehrere hundert Speichersysteme. Für die Richtigkeit der Angaben übernehmen wir keine Gewähr.

Sollten Sie „Ihr“ bevorzugtes Modell vermissen, ziehen Sie am besten dieselben Kriterien wie die hier verwendeten zur Entscheidungsfindung heran. Die Hersteller bieten zu jedem einzelnen Modell ausführliche Datenblätter an, dem diese und weitere Angaben entnommen werden können.

Anbieter Nominale Kapazität Nutzbare Leistung Wirkungsgrad Garantie
sonnen, z.B. sonnenBatterie10/5,5 5,5 kWh 5 kWh 96,8 Prozent 10 Jahre/10.000 Zyklen
BYD Company, z.B.

Battery-Box Premium HVS 5.1

5,12 kWh 5,12 kWh 96 Prozent 10 Jahre
Varta, z.B. Pulse Neo 6 6,5 kWh 5,9 kWh 98 Prozent 10 Jahre/4.000 Zyklen
Senec, z.B. Home V3 Hybrid 2.5 Keine Angabe 2,5 kWh 97,4 Prozent 10 Jahre, erweiterbar auf 20 Jahre
E3/DC, z.B. Quattroporte Uno M Keine Angabe 5,8 kWh bis 98 Prozent 10 Jahre
RCT, z.B. RCT Power Battery 3.8 3,84 kWh 3,46 kWh Keine Angabe 10 Jahre
Neoom, z.B. Kjuube Home 8kW 9,6 kWh 8,6 kWh bis 97.8 Prozent 10 Jahre
Tesla, Powerwall 2 14,0 kWh 13,5 kWh 90 Prozent 10 Jahre
Solarwatt, z.B. Battery Flex AC-1 1.3 (6.0 kW) 5,4 kWh 4,8 kWh 94,9 Prozent 10 Jahre
EWS, z.B. Fenecon Home 4 Module 9,3 kWh 8,8 kWh 97,5 Prozent 10 Jahre/3.650 Zyklen
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