Pelletheizung plus Solarthermie – clevere Hybridheizung
Moderne Pelletheizungen arbeiten mit effizienter Brennwerttechnik. Im Vergleich zur älteren Technik sparen diese bereits 10 bis 15 Prozent an Heizkosten ein. Noch höher fällt die Brennstoff- und Brennstoffkosten-Ersparnis aus, wenn die Pelletheizung mit einer Solarthermie-Anlage kombiniert wird. Wir zeigen auf, wie viel das ist. Lesen Sie hier alles Wissenswerte zur Kombi „Pellets plus Solarthermie“.
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Marktübersicht: Pelletheizungen in Deutschland
648.000 Pelletheizungen in Deutschland prognostizierte das Deutsche Pelletinstitut (DEPI), ein Tochterunternehmen des Deutschen Energieholz- und Pelletverbands e.V. (DEPV), im Februar 2022 bis Jahresende. Schaut man sich die Grafik genauer an, wird eine Zunahme besonders deutlich: In einem Jahr sind 55.000 neue Pelletkessel und wasserführende Pelletöfen mit einer Nennleistung bis 50 Kilowatt in Betrieb gegangen. Für das anhaltende Interesse an Pelletheizungen sorgt sicher auch die bundesweit gute Versorgungslage mit dem nachwachsenden Rohstoff. Insbesondere in waldreichen Regionen wie Bayern sind eine heimische Produktion und kurze Transportwege gegeben.
Pellets plus Solarthermie – Technik, Aufbau und Funktionsweise der hybriden Heizungsanlage
Möchten Sie Ihre Heizungsanlage, die aus dem Pelletheizkessel (Wärmeerzeuger), den zugehörigen Heizungsrohren und Heizkörpern (Wärmeverteiler) besteht, mit einer Solarthermie-Anlage erweitern? Dann brauchen Sie neben den Solarthermie-Kollektoren eine passende Solarverrohrung, einen Solarregler (Solarregelung) und einen bivalenten Solarspeicher. Der Pufferspeicher ist erforderlich, weil die Solarthermie-Anlage die Wärme oft nicht zeitgleich mit dem Verbrauch erzeugt. Bivalent heißt, dass der Speicher die Wärme von Pelletkessel und Solarthermie-Anlage puffern kann. Bei den Kollektoren können Sie zwischen preiswerteren Flachkollektoren und effektiveren Vakuumröhrenkollektoren wählen.
Die Funktionsweise der Solarthermie-Anlage erläutert unser separater Beitrag. Versorgt die Anlage den Haushalt nicht mit genügend Energie für den Warmwasser- und Wärmebedarf, springt die Pelletheizung ein.
Pellet-Brennwertheizung plus Solarthermie – Energieersparnis
Welche nutzbare Wärme eine Solarthermie-Anlage für den Haushalt erzeugt, richtet sich nach ihrer Dimensionierung und dem installierten Anlagentyp: Infrage kommen entweder nur die Bereitung von Warmwasser als Brauchwasser für Küche und Bad – oder die Bereitstellung von Warmwasser plus Heizwasser für Brauchwasser und Raumwärme.
Solarthermie-Anlage spart bei der Warmwasserbereitung bis zu 60 Prozent Holzpellets und Pelletkosten
Für ein Einfamilienhaus hat eine Solarthermie-Anlage zur Warmwasserbereitung eine typische Größe von 4 bis 5 Quadratmetern. Über die meist sonnenreichen Monate Mai bis August hinweg erzeugt sie in der Regel so viel solare Wärme, um damit das Brauchwasser komplett zu erwärmen. Im Sommer kann der Pelletkessel also fast immer ausgeschaltet bleiben. Im Frühling und Herbst – und erst recht im Winter – ist die Sonneneinstrahlung dafür allerdings zu gering. Die Grafik zeigt, welche Erträge in diesen Jahreszeiten zu erwarten sind. Bei einer Kombianlage springt der Pelletkessel dank Regler dann automatisch an.
Im gesamten Jahr ist bei der Warmwasserbereitung deshalb ein solarer Deckungsgrad von bis zu 60 Prozent zu erwarten. Das heißt, dass bei der jährlichen Warmwasserbereitung dank der Solarthermie-Anlage pro Jahr fast zwei Drittel der Pelletmenge und die sich daraus ergebenden Pelletkosten eingespart werden können.
Solarthermie-Anlage spart bei der Wärmeerzeugung mehr als 20 Prozent Holzpellets und Pelletkosten
Mit 8 bis 10 Quadratmetern Kollektorfläche ist eine Solarthermie-Anlage leistungsstark genug für die kombinierte Warmwasser- und Heizwasserbereitung. Bei der Heizungsunterstützung erzielt man damit im Schnitt eine Deckung zwischen 20 und 30 Prozent. Sie sparen dank der Solaranlage also rund ein Viertel Ihrer üblichen Heizkosten ein.
Pelletheizung plus Solarthermie – Kosten
- Eine moderne Pellet-Brennwertheizung, wie sie für einen durchschnittlichen Einfamilienhaushalt typisch ist, kostet derzeit zwischen 18.000 und 28.000 Euro. Damit ist die Pelletheizung in Vergleich mit anderen gängigen Heizungen (Ölheizung, Gasheizung und Wärmepumpenheizung) die mit den höchsten Anschaffungskosten. Diese sind jedoch gut investiert, denn gegenüber stehen die geringsten laufenden Kosten: Pro Jahr fallen nur etwa 1.000 bis 1.200 Euro an. Und: Anders als bei Gas- und Ölheizungsanlagen unterstützt der Staat die Anschaffung einer modernen Pelletheizung (s.u.).
- Eine Solarwärme-Anlage zur Warmwassererzeugung bekommen Sie für 4.000 bis 5.000 Euro. Eine Anlage, die die Pelletheizung auch beim Raumheizen unterstützt, kostet 8.000 bis 10.000 Euro.
Die gesamten Investitionskosten für Pellets plus Solar liegen damit zwischen 22.000 und 38.000 Euro. Wegen der individuellen Montage-Situation können die Montage-Pauschalen zu Abweichungen führen. Nicht enthalten ist die Anschaffung und Installation eines Puffer- bzw. Kombispeichers.
Es sind also folgende Investitionskosten einzukalkulieren:
Komponenten und Installation | Preise in Euro |
---|---|
Pellet-Brennwertheizung inklusive Pelletlager, Fördereinrichtung und Kessel | 18.000 bis 28.000 |
Solarthermie-Anlage (Flachkollektoren): | |
– 5 m² für Warmwasser | 4.000 bis 5.000 |
– 10 m² für Warmwasser und Heizungsunterstützung | 8.000 bis 10.000 |
Investitionskosten gesamt: | 22.000 bis 38.000 |
Pelletheizung plus Solarthermie – Fördergelder mindern Kosten
Im Juli/August 2022 hat die Bundesregierung das Tempo verstärkt, um ihr erklärtes Ziel zu erreichen: die CO2-Emissionen im Gebäudesektor nachhaltig zu senken. Deshalb werden seither ausschließlich Heizungen auf Basis erneuerbarer Energien gefördert. Welche Bedingungen daran geknüpft sind, lesen Sie in unseren ausführlichen Beiträgen zur Förderung und Finanzierung.
Die staatliche Unterstützung kommt je nach Haushaltssituation immer mal wieder auf den Prüfstand, ihre Höhe kann sich also sehr kurzfristig ändern. Die genannten Beiträge liefern stetig aktualisierte Informationen zur BAFA-Förderung und den Finanzierungsmöglichkeiten der KfW. Hier stellen wir die grundlegenden Fakten zum klimaneutralen Heizen vor:
Die Bundesförderung für effiziente Gebäude unterscheidet bei den Einzelmaßnahmen zwischen Biomasseanlagen, also u.a. einer Pelletheizung, und EE-Hybridheizungen mit Biomasseheizung, also beispielsweise der Kombination von Solarthermie-Anlage und Pelletheizung. Die Hybridheizung hat einen höheren Fördersatz – der sogar noch getoppt werden kann, wenn die Feinstaubemissionen im unteren Bereich liegen. Wird dann auch noch eine alte Gas- oder Ölheizung durch die Pelletheizung ersetzt, kommt zudem ein Heizungs-Tausch-Bonus obendrauf. Bei vollständiger Ausschöpfung übernimmt der Staat dann 35 Prozent der gesamten Investitionskosten.
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Pelletheizung plus Solarthermie – Vor- und Nachteile des Hybridsystems
Die Kombination von Pellets plus Solar bringt Ihnen Vor- und Nachteile:
Vorteile
- Die Heizungskombi nutzt zwei erneuerbare Energieträger: Biomasse und Solarenergie, die bestenfalls aus regionaler Produktion stammen. Sie sind damit unabhängig von fossilen Energieträgern.
- Die Pelletheizung kann dank moderner Regelung bei Bedarf automatisch zu- oder ausgeschaltet
- Die Solarthermie-Anlage erhöht die Ersparnis, die beim eventuellen Austausch eines älteren Pelletkessels gegen eine neue Pellet-Brennwertheizung bereits gegeben war.
- Im Vergleich mit anderen gängigen Heizungsarten glänzt die Pellet-Hybridheizung mit den geringsten laufenden Kosten.
- Die Erneuerbarkeit des Brennstoffs verhilft der Pelletheiztechnologie zu einer stattlichen staatlichen Förderung.
Nachteile
- Für Pelletheizungen liegen die Anschaffungskosten im oberen Bereich.
- Für den Holzpellet-Vorrat wird etwa der doppelte Lagerraum wie für Heizöl benötigt. Wer allerdings von einer Ölheizung auf Pellets umsteigt und dessen Öltank im Keller stand, kann dort schon einiges unterbringen.
Fazit
Der Umstieg auf die Heizungs-Kombi Pellets plus Solar lässt nicht nur die Umwelt aufatmen. Denn Sie verheizen ausschließlich erneuerbare Energieträger: Biomasse und Sonnenstrahlung. Dies verursacht im Vergleich zu Wärmepumpen und gängigen Öl- und Gasheizungen zudem die geringsten laufenden Kosten. Zwar müssen Sie derzeit mit den höchsten Anschaffungskosten rechnen. Sie können diese dank attraktiver staatlicher Förderungen jedoch erheblich senken. Mit der Folge, dass sich Pellet-Brennwertkessel und Solarthermie-Anlage erheblich schneller amortisieren.
Solarthermie Anschaffungskosten
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