Argumente pro und kontra Solarthermieanlagen
Das Ergebnis unserer Auswertung gleich vorweg: Es sprechen mehr Fakten für eine thermische Solaranlage als dagegen. Heizen und duschen mit Sonnenkraft ist grün, nachhaltig und gut fürs Klima. Dennoch: Die Investition ist erheblich – und es gibt Fälle, in denen sich eine Anschaffung nicht lohnt. Wir haben auch diese ausfindig gemacht und informieren über das Für und Wider einer thermischen Solaranlage. Um kein Risiko einzugehen, sollten die Argumente pro und kontra Solarthermieanlage bei der Planung realistisch eingeschätzt werden.
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Solarthermie reduziert Kosten für Warmwasser und Heizung
An die hohen Energiepreise werden wir uns wohl gewöhnen müssen. Wir sollten sogar glücklich sein, wenn sie auf dem derzeitigen Stand bleiben. Was liegt da näher, als das Gratisgeschenk der Sonne zu nutzen? Solarthermie verwandelt ihre Strahlen in nutzbare Wärme und hilft so, die Kosten für Heizung und Warmwasser zu reduzieren. Von Mai bis September ermöglicht eine durchschnittliche thermische Solaranlage die Deckung des gesamten Wärmebedarfs eines Einfamilienhauses. Im besten Fall ist sogar noch eine Kühlung der Räume mit Solarthermie drin.
Im Winter reicht die Leistung der Solarheizung dagegen nur für eine 20-prozentige Deckung des Wärmebedarfs. Denn leider lässt die Kraft der Sonne genau dann nach, wenn wir am meisten Wärme benötigen. Wer nicht in einem Sonnenhaus lebt, muss also den großen Rest auf anderen Wegen einkaufen, etwa als Fernwärme, Heizöl, Gas oder Pellets. Am schonendsten für die Umwelt (und den Geldbeutel) ist eine Kombination der Solarthermieanlage mit einer Wärmepumpenheizung.
Damit diese Werte erreicht werden, muss die Anlage richtig dimensioniert sein. Als Richtwerte für die optimale Auslegung gelten:
- Für die Trinkwassererwärmung benötigt eine vierköpfige Familie eine Kollektorfläche von rund 5 Quadratmetern und einen Solarspeicher mit einem Fassungsvermögen von etwa 300 Litern.
- Sollen sowohl das Trinkwasser erwärmt als auch die Heizung unterstützt werden, sind 10 bis 12 m² Kollektorfläche notwendig. Der Speicher sollte ein Volumen von 60 bis 80 Litern pro Quadratmeter Kollektorfläche haben.
Was spricht FÜR eine Solarthermieanlage?
- Ausgereifte Technik
Solarthermie ist technisch ausgereift. Die installierten Anlagen sind wartungsarm und langlebig. Erfolgt hin und wieder eine Sichtprüfung, können schwerwiegende Schäden praktisch ausgeschlossen werden. In der Regel geht man geht von einer mindestens 25-jährigen Lebensdauer aus.
- Hoher Wirkungsgrad
Ein hoher Wirkungsgrad bedeutet eine effiziente Nutzung der Sonnenstrahlen. Hier schneidet die Solarthermie im Vergleich mit der Photovoltaik besser ab. Eine besonders hohe Effizienz lässt sich erzeugen, wenn die Solarthermie intelligent mit Brennwertkesseln oder Wärmepumpen kombiniert wird.
- Im Sommer bis zu 100 Prozent Deckungsanteil
Etwa von Mai bis September (und manchmal auch in der Übergangszeit) ist tatsächlich meist keine andere Wärmequelle erforderlich. Dann können die Solarkollektoren selbst in unseren Breitengraden oft so viel Wärme ernten, dass die Heizungsanlage lange Urlaub machen kann. Je nach Größe der Solarthermieanlage ist zusätzlich sogar eine Umwandlung der Sonnenwärme in Kälte möglich.
- Einsparung auch im Winter
Natürlich ist die Sonnenstrahlung im Winter deutlich geringer als im Sommer. Der Stern ist nicht nur weiter entfernt, seine Strahlung trifft auch in einem ungünstigeren Winkel auf die Kollektoren. Dennoch steht die Solaranlage in der kalten Jahreszeit nicht still. Das Ergebnis ist ein solarer Deckungsgrad von 20 Prozent, das heißt, mit einer Solarthermieanlage können 20 Prozent der Kosten für Heizung und Warmwasser einspart werden.
- Fördermittel helfen bei der Finanzierung
Um die Energiewende zu beschleunigen, bezuschusst die Bundesregierung die Nachrüstung von Solarthermie an Bestandsgebäuden. Zwar muss man den größten Teil der Investition selbst aufbringen, eine Finanzspritze erleichtert die Entscheidung aber allemal. Die größten Zuschüsse und günstigsten Kredite gibt es für Anlagen, die auch die Heizung unterstützen.
Was spricht GEGEN thermische Solaranlagen?
- Viel Wärme im Sommer, wenig im Winter
Ein Nachteil der Solarthermie ist ihre Abhängigkeit von der Sonneneinstrahlung. Wenn sie am dringendsten gebraucht wird – in der dunklen, kalten Jahreszeit – liefert sie am wenigsten Wärme. Man kommt also mindestens von Oktober bis April nicht ohne andere Energiequelle aus.
- Ungünstiger Standort
Manche Dächer oder Wohnlagen eignen sich nicht für Solarthermie. Gleich zwei Ursachen kommen dafür in Betracht: Zum einen ist die Ausrichtung der Dachfläche in nördliche Richtungen ungeeignet, zum anderen können hohe Bäume oder Gebäude in der Nähe durch Schattenwurf den Ertrag der Anlage beeinträchtigen. Die Dachneigung dagegen ist mit geeigneten Mitteln recht einfach zu optimieren.
- Hohe Anfangsinvestition
Tja, eine Investition im hohen vierstelligen Bereich ist schon keine leichte Entscheidung. Und dass trotz öffentlicher Förderprogramme. Die gute Nachricht: Die fortschreitende technische Entwicklung, der weltweite Wettbewerb und die zunehmende Serienproduktion lassen die Preise peu à peu purzeln. Trotzdem braucht man einen recht langen Atem, bis sich die eigene Solarthermie-Anlage amortisiert hat.
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Fazit
Bei einer Gegenüberstell und der Vorteile und Nachteile ergibt sich ein erfreuliches Bild: Die Pro-Solarthermie-Anlagen-Seite hat einfach die besseren Argumente. Und was in unserer Grafik noch gar nicht berücksichtigt ist: Auch, wenn die Amortisation 15 bis 20 Jahre auf sich warten lässt – ökologisch ist die Investition vom ersten Tag an ein Gewinn!
Solarthermie Voraussetzungen
Voraussetzungen für einen effizienten Betrieb von Solarthermie-Anlagen Die Grundvoraussetzung für den wirtschaftlichen Betrieb einer solarthermischen Anlage ist in den meisten… weiterlesen