Vorhandene Heizung mit Sonnenenergie kombinieren
Denken Sie darüber nach, endlich umweltfreundlicher zu heizen? Ihre Heizungsanlage funktioniert aber ordentlich und sie möchten ein Austauschen lieber noch verschieben? Dann lohnt es sich, über ein Nachrüsten mit Solarthermie nachzudenken. Wir führen die Möglichkeiten der Solarthermie auf und helfen bei der Entscheidung für eine sonnengespeiste Wärmeanlage.
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Solarthermie-Ergänzung zur Heizung bringt 3-faches Plus
- Solarthermie senkt die Heizkosten: Solarstrom ist bekanntlich gratis. Das wird noch interessanter, wenn man die stetig steigende CO2-Bepreisung fossiler Rohstoffe in Betracht zieht. Vordergründig handelt es sich hierbei zwar um eine Abgabe der Rohstoffhändler, doch selbstverständlich geben diese die Mehrkosten über die Energiepreise an die Endverbraucher weiter.
- Solarthermie verringert CO2-Emissionen: Umwelt- und Klimaschutz können gar nicht hoch genug bewertet werden. Von Wissenschaftlern erstellte Szenarien prognostizieren katastrophale Folgen im Fall einer zu großen globalen Erwärmung. Jeder eingesparte Kubikmeter Kohlenstoffdioxid ist ein Schritt in die richtige Richtung.
- Solarthermie schont die Heizungsanlage: Keine Heizungsanlage lebt ewig. Beim Heizkreis heißt die Schwachstelle „Pumpe“. Die älteren Heizkessel müssen sogar für die Warmwasserbereitung befeuert werden. Übernimmt die Solaranlage zumindest einen Teil der Aufgabe, freut sich der Eigentümer über die Entlastung seines Heizungssystems.
Solaranlage und bestehende Heizung vereinen
Ein Bestandsbau ist selten ein Sonnenhaus, das die Raumwärme zu 100 Prozent aus Solarenergie gewinnen kann. bei einem gut gedämmten Einfamilienhaus sind jedoch immerhin Einsparungen von bis zu 30 Prozent möglich.
Dazu muss die bestehende Heizungsanlage einfach mit den Solarthermie-Komponenten verbunden werden. Die beiden Hauptteile einer solarthermischen Anlage sind die Solarkollektoren, in denen die Wärme produziert wird, und der Pufferspeicher, um die wertvolle Energie vorzuhalten. Fachleute bezeichnen die solarthermische Heiztechnik als unkompliziert und die Installation als einfach.
Eine umweltfreundliche Hybridheizung ist nicht auf einen bestimmten Brennstoff festgelegt. Im Gegenteil: Alle vier Standard-Heizungsarten erlauben die vorteilhafte Kombination mit einer solarthermischen Anlage. Auf die Gemeinsamkeiten und Unterschiede gehen wir in gesonderten Beiträgen ein: Gasheizung, Ölheizung, Pelletheizung und Wärmepumpe.
Alternative: Solarthermie nur für Warmwasser
Als Richtwert für den täglichen Warmwasserbedarf gelten 30 bis 60 Liter pro Person. Anders als bei der Heizung ist dieser Verbrauch das ganze Jahr über relativ konstant. Nicht dagegen der Beitrag, den die Solarthermie-Anlage dazu leisten kann. Beim solaren Deckungsanteil geht man von etwa 10 bis 20 Prozent im Winter und bis zu 100 Prozent in den Sommermonaten aus. Für den Jahresverbrauch errechnet sich daraus ein Nutzen von etwa 60 Prozent Einsparungen durch Solarthermie.
Clever: Heizungsunterstützung und Wassererwärmung koppeln
Nein, bei der Koppelung beider Techniken müssen nicht zwei Wärmespeicher im Keller stehen. Platzsparende Kombispeicher erlauben sowohl die Erwärmung des Trinkwassers als auch die des Heizungswassers und sind dennoch unwesentlich größer ein Einzelgerät. Gerade die Wahl des Speichers macht deutlich, wie wichtig eine Planung der Solarthermie-Anlage im Vorfeld ist.
Eine 2-in-1-Solaranlage verursacht natürlich etwas höhere Kosten bei Investition und Installation. Relativ gesehen sinken diese jedoch pro Quadratmeter. Zudem senkt der steigende Ertrag zugleich die Energiekosten. Bei der cleveren Kombination von Heizungsunterstützung und Wassererwärmung durch Solarthermie können im Jahr 20 Prozent (fossile) Brennstoffe eingespart werden.
Kollektoren und Speicher richtig dimensionieren
Um die benötigte Kollektorfläche zu bestimmen, muss zunächst die Entscheidung getroffen werden, ob die preiswerteren Flachkollektoren oder die leistungsstärkeren Röhrenkollektoren montiert werden sollen. Beide Varianten haben ihre Vorteile. Doch egal, wie die Entscheidung ausfällt: Solarthermieanlagen, die auch die Heizung unterstützen sollen, sind etwa doppelt so groß zu dimensionieren wie solche zur reinen Trinkwassererwärmung.
Für die Heizungsunterstützung rechnet man mit einem Puffervolumen von 60 bis 80 Liter pro Quadratmeter Kollektorfläche (je nach Kollektorart). Ein optimaler Warmwasserspeicher hat ein Fassungsvermögen von 80 Litern pro Person. Dies entspricht in etwa dem doppelten Tagesbedarf und bietet damit genügend Spielraum für verregnete Sommertage ohne solaren Ertrag.
Ein Beispiel: Für ein typisches Einfamilienhaus wird ein Kombispeicher mit einer Größe von 700 Litern empfohlen. Mehr Details zur richtigen Größe von Solarthermie-Kollektoren und Wärmespeicher finden Sie im Beitrag Solarthermie Dimensionierung.
Basics für einen wirtschaftlichen Solarthermie-Betrieb
Keine noch so ausgeklügelte Solarthermieanlage gibt es zum Nulltarif. Damit sich die Investition rechnet, müssen außerdem die folgenden Grundvoraussetzungen erfüllt sein:
- Die Dachfläche ist groß genug. Für vier Personen rechnet man mit einem Platzbedarf von 4 bis 6 m² für die solare Trinkwassererwärmung und 8 bis 12 m² für Warmwasser und Heizungsinterstützung (die erste Angabe für Röhrenkollektoren, die zweite für Flachkollektoren). Das lässt sich häufig extrem gut mit einer Photovoltaik-Anlage kombinieren.
- Das Dach ist optimal ausgerichtet und geneigt. Optimal heißt: Die beste Ausrichtung für Sonnenkollektoren ist der Süden. Die schlechteste Ausrichtung ist der Norden, Osten und Westen sind dazwischen anzusiedeln. Optimal heißt auch: Der Einstrahlungswinkel beträgt 90 Grad. Da er sich jedoch jahres- und tageszeitlich bedingt ständig ändert, werden optimierte Neigungswinkel angegeben: 20–50 Grad für die Trinkwassererwärmung und 45–70 Grad für die Heizungsunterstützung. Ist die Dachneigung deutlich geringer, sind Aufständerungen bewährte Hilfsmittel.
- Das Dach ist unverschattet. Jeder Schatten mindert den Ertrag – ob von Bäumen, Nachbargebäuden, Schornsteinen oder Bodenerhebungen. Bei der Planung ist daher Umsicht gefragt. Örtliche Behörden geben Auskunft über künftige Bauvorhaben und mögliche Verschattungen.
- Das Gebäude sollte wärmegedämmt sein. Je besser das Haus vor niedrigen Außentemperaturn geschützt ist, desto größer ist der solare Deckungsgrad. Die von Fachleuten angegebenen Standardwerte beziehen sich immer auf ein durchschnittlich wärmegedämmtes Wohnhaus. Die tatsächlichen Werte können je nach Situation abweichen. Für die reine Trinkwassererwärmung ist dieser Punkt dagegen ohne Bedeutung.
Förderung bei Ergänzung einer Solarthermie-Anlage
Gute Zeiten für Solarthermie-Willige! Die Bundesregierung setzt vieles daran, fossile Energieträger flächendeckend durch regenerative zu ersetzen. Im Klartext: Wer eine ältere, noch funktionierende Gas- oder Öl-Heizung ersetzt, kann derzeit auf eine großzügige Förderung hoffen. Da die Fördertöpfe zwar groß, oft aber auch schnell leer sind, ist Entschiedenheit von Vorteil. Deshalb: Behalten Sie die Situation im Auge und zögern Sie nicht, wenn Ihnen eine Förderung attraktiv erscheint. Über den aktuellen Stand der Zuschussbewilligung informieren unsere Beitragsreihe zur Förderung und Finanzierung solarthermischer Anlagen.
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Fazit
Es gibt eine ganze Reihe von Gründen, die bestehende Heizung mit Solarthermie zu ergänzen. Diese reichen von der Brennstoffersparnis bis zur besseren Atemluft. Sind die Grundvoraussetzungen erfüllt und die Anlage richtig ausgelegt, wird sie sich ganz von selbst amortisieren. Im Süden der Republik wird das ein wenig früher geschehen als im Norden. Ihr Solarteur berücksichtigt die Gegebenheiten vor Ort.
Und sollten Sie noch hin- und her-rechnen, gibt vielleicht folgende Erkenntnis den Ausschlag:
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