Checkliste Wirtschaftlichkeit einer Solarthermieanlage

Eine Solarthermieanlage mit Heizungsunterstützung für eine vierköpfige Familie mit ca. 10 Quadratmetern Kollektorfläche kann schnell eine Investition in Höhe von 8.000 bis 10.000 Euro bedeuten. Selbst wenn die Fördermittel abgezogen werden und günstige Darlehen beantragt werden können, bleibt noch ein relativ hoher vierstelliger Betrag übrig. Hier eine Checkliste, damit keiner der Punkte, die die Wirtschaftlichkeit beeinflussen, vergessen wird.
Welche Solarkollektoren werden ausgewählt?
- Flachkollektoren – Sie sind preiswerter als Vakuumröhrenkollektoren. Ist ausreichend Fläche auf dem Dach vorhanden und ist die Dachausrichtung günstig spricht im Prinzip nichts dagegen, sich für Flachkollektoren zu entscheiden.
- Vakuumröhrenkollektoren – Sie sind eine Option, wenn der verfügbare Platz auf dem Dach begrenzt ist, eine ungünstige Dachausrichtung oder eine Flachdachsituation vorliegt. Das gilt vor allem, wenn durch Verschattungen, viele Dachfenster oder eine schon vorhandene Photovoltaikanlage nicht genügend freie Dachfläche vorhanden ist. Aber auch bei Dächern, die nicht zu stark belastet werden sollten, sind die effizienten, wenn auch teuren Vakuumröhrenkollektoren eine interessante Alternative.

Welcher Speicher ist der richtige für eine Solarthermie-Anlage?
- Zwei Speicher-System: ein Speicher für das Trinkwarmwasser, einer für die Heizung. Das ist eine Lösung, wenn der Trinkwasserspeicher gerade erst ersetzt wurde oder der Platz für einen einzigen großen Pufferspeicher fehlt. Nachteil: aufwändigere Regelung, Hydraulik und höhere Wärmeverluste im Vergleich zu einem Einspeicher-System.
- Kombispeicher Tank-in-Tank, eine vergleichsweise einfache und nicht zu teure Alternative. Größenvorgaben des BAFA beachten!
- Kombispeicher mit Wärmeübertrager für Trinkwasser (Durchlauferhitzer-Prinzip oder Frischwassersystem), teurer als Tank-in-Tank, aber es steht mehr und schneller warmes Wasser zur Verfügung. Keine Verkalkungsgefahr.
Montagekosten
Bei den Angeboten machen die Montagekosten oft ca. 1/3 der Gesamtkosten aus. Für die Montage der Solarkollektoren kann je nach Gegebenheiten ein Gerüst oder eventuell sogar ein Kran notwendig sein. Wer plant, selbst zu montieren, der sollte sich genau überlegen, ob er sich nicht übernimmt! Solarkollektoren sind groß, schwer und unhandlich und die Montage ist eine ganz schöne Herausforderung. Wesentlicher Nachteil der Selbstmontage ist die fehlende Gewährleistung.

Laufenden Kosten einer Solarthermieanlage
Auch die laufenden Kosten sollten vorab überschlagsmäßig betrachtet werden, selbst wenn sie relativ gering ausfallen.
- Betriebskosten – es lohnt sich, eine Hocheffizienz-Pumpe anzuschaffen, dann wird besonders wenig Strom hierfür benötigt. Das drückt die ohnehin schon niedrigen Kosten noch mehr.
- Wartung – wer mit spitzer Feder rechnet, sollte sich Wartungsverträge genau anschauen. Eine Sichtprüfung kann man eventuell auch gut selbst durchführen. Aber von Zeit zu Zeit sollte ein Fachmann definitiv die gesamte Anlage in Augenschein nehmen und mindestens den Frost- und Korrosionsschutz der Solarflüssigkeit überprüfen.

TIPP
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Einnahmen-Check
Solarer Deckungsanteil: Ein hoher solarer Deckungsanteil bedeutet nicht automatisch eine hohe Wirtschaftlichkeit!

