Solaranlage vor Sturm, Hagel und Gewitter schützen

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Donnerwetter: Wie Sie Ihre Solaranlage vor Sturm, Hagel und Gewitter schützen

Wettereinflüsse zählen – neben Bränden und Diebstahl – zu den häufigsten Ursachen für Schäden an einer Solaranlage. Die Liste potenzieller Malheure ist lang. Auf ihr stehen direkte Einflüsse wie Schneedruck und Hagelkörner ebenso wie indirekte Einflüsse, etwa Überspannungen durch Blitzeinschläge oder Astbeschädigungen aufgrund von Stürmen. Obwohl sie alle ihr eigenes Schadensbild haben, verbindet sie doch eine Gemeinsamkeit: Die Leistung der Anlage kann beträchtlich abfallen und die Reparatur kann teuer werden.

Prävention ist die halbe Miete

Es gibt jedoch zwei gute Nachrichten. Zum einen sind die Paneele und Anlagen so gut und robust konstruiert, dass Unwetterschäden eher die Ausnahme als die Regel sind. Zum anderen können Anlagenbetreiber einiges dafür tun, sie zu vermeiden oder gering zu halten. Es lohnt sich etwa beim Kauf einer Solaranlage, lokale Gegebenheiten in die Überlegungen miteinzubeziehen. So können in Regionen, in denen es häufiger zu starken Niederschlägen kommt, Solarmodule mit verstärktem Glas sinnvoll sein. Vor der Installation sollten zudem die üblichen Windlasten am Standort berechnet werden. Die Ergebnisse helfen, eine entsprechend ausgerichtete Befestigung zu wählen.

Montage einer Photovoltaikanlage © photoschmidt, stock.adobe.com
Die sachgemäße Befestigung einer Solaranlage spielt eine wichtige Rolle. © photoschmidt, stock.adobe.com
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Auch eine finanzielle Absicherung mittels Versicherung ist möglich. Von Anfang an ist darauf zu achten, dass die Solaranlage Teil der Wohngebäudeversicherung ist. Sie sichert Schäden durch Unwetter in vielen Fällen ab. Auch eine Haftpflichtversicherung für die Solaranlage kann sinnvoll sein. Es gibt außerdem spezielle Photovoltaikversicherungen, doch sollte hier genau gerechnet werden, ob sich die höheren Kosten lohnen. Bei kleinen Dachanlagen auf Einfamilienhäusern ist dies nur selten der Fall, bei größeren schon eher. Einen 100-prozentigen Schutz gegen Schäden durch Naturgewalten gibt es leider nicht. Angesichts zunehmender Extremwetter-Ereignisse sollte das Thema daher schon aus ureigenem Interesse im Pflichtenheft jedes Solaranlagenbesitzers stehen.

Schutz vor Sturm

Der Himmel zieht sich zu, der Wind dreht auf und schließlich klatscht der Regen mit Wucht gegen die Fensterscheiben. Zugegeben, Stürme können ein eindrucksvolles Naturschauspiel sein. Solarpaneele bekommen sie jedoch mit voller Wucht ab, was die Angelegenheit gleich in zweifacher Hinsicht riskant macht. So können starke Böen nicht korrekt befestigte oder mit der Zeit locker gewordene Komponenten lösen. Hinzu kommt die Gefahr von Astbrüchen oder herumfliegenden Gegenständen, die große Schäden verursachen können, wenn sie die fragile Technik streifen oder in die Paneele einschlagen.

Stürme können zu erheblichen Schäden am Dach führen © Grischa Georgiew, stock.adobe.com
Stürme können zu erheblichen Schäden am Dach führen © Grischa Georgiew, stock.adobe.com

Um Schäden durch das Lösen von Teilen zu vermeiden, gilt es schon bei der Montage darauf zu achten, dass ausreichend und qualitativ hochwertiges Befestigungsmaterial verwendet wird. Es ist zu bedenken, dass die Paneele durch ihre Größe und ihre Lage ganz anderen Kräften ausgesetzt sind als ein flacher Kiesel am Boden. Sinnvoll können auch Windleitbleche sein, die dafür sorgen, dass sich die Windlast auf den Modulen verringert. Sie kosten nicht viel und sind im Fachhandel erhältlich.

Windsog und Winddruck an Gebäuden
Windsog und Winddruck an Gebäuden

Darüber hinaus ist es wichtig, dass Prüf- und Wartungsintervalle eingehalten werden. Es lohnt sich, dafür Fachbetriebe zu bemühen: Ein durch einen Steinschlag verursachtes Loch mag zwar leicht erkennbar sein. Häufiger entstehen durch Stürme jedoch tiefer liegende Schäden wie beispielsweise Mikrorisse. Sie sind mit dem bloßen Auge kaum erkennbar, zumal sie sich nicht im Glas, sondern im Silizium ausbilden. Dort setzen sie ihr zerstörerisches Werk langsam, aber sicher fort. Experten können sie mit ihrer Spezialausrüstung sichtbar machen.

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Schutz vor Gewitter

Blitz und Donner haben manche Menschen schon seit Urzeiten in Angst und Schrecken versetzen können. Wer eine Solaranlage auf dem Dach hat, muss sich aber keine großen zusätzlichen Sorgen machen. Donner grollt laut, macht aber nichts. Und Blitze schlagen für gewöhnlich äußerst selten direkt in die Paneele ein. Sie vergrößern die Fläche eines Hausdachs kaum. Viel entscheidender ist beispielsweise, ob das Haus allein auf der Spitze eines Hügels steht. Meist reicht es aus, die Anlage in ein ohnehin schon vorhandenes Blitzschutzsystem des Hauses einzubinden. Falls es keines gibt, sollte die Möglichkeit einer Installation geprüft werden, auch unabhängig von einer Solaranlage. In Deutschland sind Blitzableiter zwar nur für über 20 Meter hohe Häuser und in einigen weiteren besonderen Fällen Pflicht. Die Gefahr von Schäden durch Blitze sind „oben ohne“ aber höher – ob mit oder ohne Paneele auf dem Dach.

Blitzeinschlag ©  Patrick Daxenbichler, stock.adobe.com
Blitzeinschlägen kann mit Blitzschutzsystemen vorgebeugt werden © Patrick Daxenbichler, stock.adobe.com

Ein anderer Schutz ist relevanter und bei allen gängigen Anlagen, die aus seriösen Quellen stammen und von Fachbetrieben installiert wurden, eine Selbstverständlichkeit: der Überspannungsschutz. Viele kennen das von Steckdosen, die für den Hausgebrauch geeignet sind. Überspannungsschäden können entstehen, wenn der Blitz in eine Stromleitung einschlägt und die Spannung dadurch in Sekundenbruchteilen sehr stark erhöht. Das kann alle angeschlossenen elektronischen Geräte beschädigen, und dazu gehört beispielsweise auch der Wechselrichter einer Photovoltaikanlage. Prüfen Sie, ob Ihre Anlage über einen Überspannungsschutz verfügt beziehungsweise fragen Sie beim Kauf einer neuen Anlage, ob diese über einen solchen verfügt.

Die Photovoltaikanlage muss vor Blitzeinschlägen geschützt werden
Die Photovoltaikanlage muss vor Blitzeinschlägen geschützt werden

Schutz vor Schnee

Ein separater Schutz vor Schnee ist bei Solaranlagen nur selten nötig. Das hat mehrere Gründe. Erstens fällt in vielen Regionen Deutschlands nur an wenigen Tagen so viel Schnee, dass er die Solarpaneele bedeckt. Zweitens schmilzt er in der Regel schnell wieder oder rutscht, im Falle von schrägstehenden Dächern, ab. Drittens fällt Schnee naturgemäß im Winter. Einer Jahreszeit also, in der die Energiegewinnung aus Sonnenkraft ohnehin nur auf Sparflamme läuft – unter anderem auch, weil die Sonne tiefer steht als im Sommer. Der finanzielle Aufwand für Aufständerungen, sofern sie überhaupt möglich sind, lohnt sich nicht, sofern sie allein aus diesem Grund installiert werden. Auch von einer unsachgemäßen Befreiung der Paneele von Schnee, etwa durch Besen, ist dringend abzuraten. Die Gefahr von Beschädigungen an der Anlage, mehr aber noch die Unfallgefahr ist hoch. Alles in allem sind die Verluste einer Solaranlage durch Schneefall ohnehin in den meisten Fällen viel geringer, als die Anlagenbesitzer befürchten.

Schnee auf der Photovoltikanlage © Hermann, stock.adobe.com
Schneelast führt meist nur zu geringen Leistungseinbußen © Hermann, stock.adobe.com

Ein Aspekt darf bei Schnee jedoch nicht außer Acht gelassen werden: die Schneelast. Solarmodule wiegen ohnehin schon rund 20 Kilogramm pro Stück. Größere Schneemassen belasten die Tragkraft eines Daches zusätzlich. Das gilt insbesondere in Gegenden mit länger anhaltendem Schneefall, aber auch bei Flachdächern, weil der Schnee dort nicht einfach auf den Boden abrutscht. Bei der Installation einer Solaranlage werden daher Berechnungen angestellt, wie viel das Dach aushalten können muss. Auch die Solarmodule selbst sind darauf ausgelegt, die in unseren Breitengraden üblichen Schneemassen ohne Schäden auszuhalten. In beiden Fällen spielt eine wichtige Rolle, dass sich die Schneelast gleichmäßig verteilt, was in den meisten Fällen automatisch der Fall ist.

Schnee wiegt mehr als man gewöhnlich denkt
Schnee wiegt mehr als man gewöhnlich denkt
Schneebedeckte Solarmodule © Zauberhut, stock.adobe.com
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Schutz vor Hagel

Haben Sie in den Unterlagen Ihrer Photovoltaikmodule das Kürzel IEC 61215 entdeckt? Sehr gut. Ein Bestandteil dieser Zertifizierung ist ein Test mit Hagelkörnern von 2,5 Zentimeter Durchmesser, die in einer Geschwindigkeit von 23 Metern pro Sekunde fallen. Module, die schon bei diesem „Normhagel“ Schäden davontragen, dürfen gar nicht erst auf dem deutschen Markt verkauft werden. Darüber hinaus kommt Hagel in den meisten Regionen Deutschlands recht selten vor. Und wenn, sind die Hagelkörner meist von überschaubarer Größe.

Hagelschäden sind in Deutschland selten, manchmal aber zerstörerisch © forelle66, stock.adobe.com
Hagelschäden sind in Deutschland selten, manchmal aber zerstörerisch © forelle66, stock.adobe.com

Dennoch sind Hagelschäden natürlich nicht ganz ausgeschlossen. Für Menschen, die in einer Region mit häufigem Hagel wohnen, kann es sinnvoll sein, schon beim Kauf der Solarmodule auf besondere Robustheit zu achten. Viele Anbieter haben Modelle mit verstärktem Glas im Angebot, die höhere Hagelbelastungen aushalten können, als sie im Zertifizierungstest gefordert werden. Außerdem sollte auf etwaige Leistungsabfälle nach Hagelschlag geachtet werden. Auch wenn die Module auf den ersten Blick intakt geblieben sind, können sich durch den Hagel unterhalb der Oberfläche Haarrisse gebildet haben, die sich dann immer weiter ausbreiten.

Verstärktes Glas bietet Schutz vor Hagelschlag
Verstärktes Glas bietet Schutz vor Hagelschlag

Was im Schadensfall zu tun ist

Grundsätzlich gilt: Nach schweren Unwettern sollte die Anlage immer einem Sicht- und Leistungstest unterzogen werden. Zeigen sich signifikante Auffälligkeiten, sollte die Anlage beziehungsweise der Wechselrichter zunächst abgeschaltet werden, um Gefahren wie einen Stromschlag zu vermeiden. Dann sollte unverzüglich ein Fachbetrieb zur schnellen Ermittlung ihrer Ursache hinzugezogen werden. Sind Reparaturen nötig, sollten sie so schnell wie möglich durchgeführt werden, um Folgeschäden zu vermeiden.

Außerdem sollte die zuständige Versicherung umgehend über den Schaden informiert werden. Sofern möglich, ist es ratsam, die Schäden mit Fotos zu dokumentieren und sie dem Versicherer gleich mitzuschicken. Wurden die Wartungsintervalle immer eingehalten und kann man das schriftlich nachweisen, verbessert das die Chancen auf eine schnelle Regulierung.

Versicherungen © Gina Sanders, stock.adobe.com
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