Wartung einer Solarthermieanlage
Eine solarthermische Anlage hat in der Regel eine Lebensdauer von mindestens 25 Jahren, oft funktioniert sie auch nach 30 Jahren des Betriebes noch problemlos, selbst, wenn nach dieser Zeit kleinere Leistungseinbußen zu verzeichnen sind. Solarthermieanlagen gelten im Allgemeinen als wartungsarm, zur Sicherung der Anlageneffizienz und ihrer Betriebssicherheit ist eine regelmäßige Wartung sinnvoll und empfehlenswert.
Eine gesetzliche Regelung zur Anlagenwartung, wie bei herkömmlichen Heizsystemen, gibt es dabei zwar nicht, eine regelmäßige Überprüfung der Solarthermieanlage sollte im Interesse des Betreibers aber dennoch durchgeführt werden.

Betriebstörungen durch falschen Anlagenbetriebsdruck
Der Betriebsdruck einer Solarthermieanlage ist durch die unterschiedlichen Temperaturen im System keineswegs immer gleich, wird aber im Wesentlichen durch das Membran-Ausdehnungsgefäß ausgeglichen. Während die Temperatur bei der Befüllung bei rund 20 Grad Celsius liegen kann, steigt der Betriebsdruck bei mittleren Temperaturen von 80 Grad Celsius deutlich an. Der Anlagendruck richtet sich dabei nach der Höhe der Anlage, sowie dem benötigten Vor-Druck für das Membran-Druckauslegungsgefäß (MAG). Über das Manometer lässt sich der aktuelle Betriebsdruck ablesen.
Während Druckabweichungen nach oben in der Regel kein Grund zur Besorgnis sind, stellen Druckabfälle durchaus ein Problem dar, da ein verminderter Druck zu Unterbrechungen des Solarkreisvolumenstroms und damit unweigerlich zu Leistungseinbußen führen kann. Der Ursache für den Abfall des Betriebsdrucks muss somit umgehend nachgegangen werden. Die Gründe sind oftmals mit undichten Stellen innerhalb der Anlage zu erklären, die es schnellstens zu finden und auszubessern gilt.
Zustand der Solarflüssigkeit im Auge behalten
Die Solarflüssigkeit ist ein Gemisch aus Wasser, Propylenglykol (Frostschutz) und Inhibitoren (Korrosionsschutz). Sie dient als Wärmeträger und wird mittels Umwälzpumpe durch das Rohrsystem vom Kollektor bis hin zum Wärmeübertrager und wieder zurückgeleitet.
Ist die Flüssigkeit „gekippt“, die Wärmeträgerflüssigkeit also schlecht geworden, ist der Frost- und Korrosionsschutz nicht mehr sichergestellt. Eine Alterung der Flüssigkeit im Laufe der Betriebszeit ist dabei völlig normal, in der Regel ist ein vollständiger Wechsel der Wärmeträgerflüssigkeit nach etwa 10 bis 12 Jahren gegeben, kann aber durchaus auch eher fällig werden. Etwa dann, wenn der Alterungsprozess der Flüssigkeit durch Überhitzungen oder Oxidation beschleunigt wurde.
Der Frostschutz sollte bis -25°C sichergestellt sein, was mit Hilfe eines Refraktometers oder Aerometers bestimmt werden kann.

Der pH-Wert der Solarflüssigkeit sollte mindestens 7 betragen und lässt sich, ebenso wie der Frostschutzwert, mit Hilfe von geeigneten Messgeräten kontrollieren. Auch eine Braunfärbung oder ein stechender Geruch sind Anzeichen für eine Überalterung der Wärmeträgerflüssigkeit. Liegt der pH-Wert unter dem Mindest-pH-Wert von 7, so ist das ein Zeichen für eine schlecht gewordene Solarflüssigkeit, die umgehend gewechselt werden sollte.
Nach dem Ablassen der alten Trägerflüssigkeit müssen die Leitungen jedoch zunächst mit klarem Wasser gespült werden, um verbliebene Schmutzpartikel zu entfernen und einen guten Durchfluss sicherzustellen. Auf eine korrekte Entlüftung nach der neuerlichen Befüllung ist ebenfalls zu achten, da Restluft zu Störungen der Anlage führen kann.
Verschmutzungen und Tierverbiss bei Solarthermieanlagen

Eine regelmäßige Sichtprüfung der Kollektoren ist empfehlenswert. Verschmutzungen der Solarkollektoren führen unweigerlich zur Beeinträchtigung der Durchlässigkeit der Glasabdeckung, deren Folge Leistungseinbußen in erheblichem Umfang sein können. Sind die Kollektoren stark verunreinigt, sollte aus Gründen der Ertragssicherung eine Reinigung erfolgen.

Leistungseinbußen können aber auch durch Schäden an der Wärmedämmung (Alterung, Tierverbiss, Vogelpicken) herbeigeführt werden.
