Solarpflicht

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Solarpflicht – die wichtigsten Infos auf einen Blick

Während die Ampelkoalition noch an konkreten Plänen für eine bundesweite Solarpflicht bastelt, ist diese in einigen Bundesländern schon längst Realität. Aber wie sinnvoll ist die Solarpflicht wirklich? Was genau kommt auf Hausbesitzer oder Betriebe zu und wer soll das alles bezahlen? Hier finden Sie Antworten auf diese und viele weitere Fragen.

Beim Neubau am besten direkt eine Photovoltaikanlage mitplanen © DanBu.Berlin, stock.adobe.com
Beim Neubau kann sie zur Pflicht werden: Die Photovoltaikanlage © DanBu.Berlin, stock.adobe.com
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Welche Idee steckt hinter der Solarpflicht?

Ein Spaziergang durch eine beliebige deutsche Stadt zeigt – Solarpanel und PV-Anlagen sind auf immer mehr Dächern verbaut. Solarenergie liegt wieder voll im Trend. Und das ist auch kein Wunder. Schließlich haben wir mit der Corona-Pandemie, dem Rohstoffmangel und dem Krieg in der Ukraine gleich drei Krisen, die die Energiepreise nach oben treiben. Eine eigene Solaranlage verspricht da mehr Unabhängigkeit von den Preisvorgaben großer Energieerzeuger. Neben steigenden Kosten für Gas und Öl bringt uns auch der Klimawandel im wahrsten Sinne des Wortes ganz schön ins Schwitzen. Die Ampelkoalition will deshalb verstärkt in den Ausbau regenerativer Energien investieren und auch die Bürger selbst sollen den fossilen Brennstoffen abschwören. Damit dabei möglichst wenig wertvolle Zeit verlorengeht, soll eine Solarpflicht, also die Pflicht, bei Neubauten oder bei neuen Dächern Photovoltaikanlagen zu installieren, den Ausbau der Solarenergie fordern und fördern.

PV-Anlagen auf jedem dritten Dach könnten den Strombedarf decken
PV-Anlagen auf jedem dritten Dach könnten den Strombedarf decken

Solarenergie in Deutschland: Zahlen und Fakten im Überblick

Neben China, den USA und Japan gehört Deutschland mittlerweile zu den führenden Staaten bei der Nutzung von Solaranergie zur Stromerzeugung. Mitte 2023 sind in Deutschland laut Statista Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von rund 70,6 Gigawatt verbaut. Südliche Bundesländer wie Bayern und Baden-Württemberg haben dabei die mit Abstand größten Kapazitäten und wollen das Potenzial der Sonnenergie für sich nutzen. Im Jahr 2022 wurden über 57 Terawattstunden Strom, das macht 12 Prozent des durch Erneuerbare Energien erzeugten Stroms, durch Photovoltaik produziert. Durch die Einführung einer Solarpflicht soll dieser Anteil erhöht werden.

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Anteil der Photovoltaik an der Bruttostromerzeugung in Deutschland in den Jahren 2002 bis 2022

Statistik: Anteil der Photovoltaik an der Bruttostromerzeugung in Deutschland in den Jahren 2002 bis 2022 | Statista
Mehr Statistiken finden Sie bei Statista

Was genau beinhaltet die Solarpflicht?

Wie der Begriff schon vermuten lässt, ist die Solarpflicht nichts anderes als eine gesetzliche Vorgabe zum Einbau von PV-Anlagen oder Solarthermie auf Neu- und Bestandsgebäuden. Wer also neu baut, müsste dann in die Installation einer Solaranlage investieren. Besitzer älterer Gebäude wären verpflichtet, eine PV-Anlage nachzurüsten. Falls Sie nun aber befürchten, dass Sie ab 2024 viel Geld in eine Solaranlage investieren müssen, können wir Sie beruhigen. Denn dass die Solarpflicht kommt, ist wahrscheinlich – aber mit Einschränkungen. Und auch wenn eine bundesweite Solarpflicht ein großer Schritt auf dem Weg zur Klimaneutralität wäre, sind wichtige Details wie die Finanzierung noch lange nicht abschließend geklärt und Gegenstand intensiver Diskussionen. Wie also, wird die Solarpflicht von Bundesländern gehandhabt, die diese bereits eingeführt haben?

In welchen Bundesländern ist die Solarpflicht bereits wirksam?

In einigen Bundesländern gibt es eine Solarpflicht bereits seit 2022. Für eine bundesweite Umsetzung ist es interessant, zu analysieren, wie die Solarpflicht in einzelnen Bundesländern eingeführt, umgesetzt und von den Bürgern aufgenommen wird. Hier eine Übersicht, wo die Solarpflicht bereits Realität ist und in welchen Bundesländern sie bald eingeführt wird. Teilweise gilt dabei die Solarpflicht zunächst nur eingeschränkt für Parkplätze bei Nichtwohngebäuden, Gewerbeimmobilien oder es können alternativ Solarthermieanlagen installiert werden.

Solarpflicht ab 2022 Solarpflicht ab 2023 Solarpflicht angedacht Keine Solarpflicht geplant
Baden-Württemberg Berlin Bremen Sachen-Anhalt
Nordrhein-Westfalen Hamburg Sachsen Brandenburg
Schleswig-Holstein Rheinland-Pfalz Thüringen Saarland
  Niedersachsen Mecklenburg-Vorpommern  
  Bayern    
  Hessen    

Stand: September 2023

Aus dem Flickenteppich soll eine bundesweite Solarpflicht werden
Aus dem Flickenteppich soll eine bundesweite Solarpflicht werden

Die Solarpflicht ist allerdings nicht überall einheitlich geregelt. In Baden-Württemberg etwa gilt seit dem 1. Januar 2022 die Pflicht zur Installation von PV-Anlagen auf Dächern. Dies betraf zunächst nur Nicht-Wohngebäude wie Firmendächer oder Parkplätze – seit Mai 2022 sind aber auch private Bauherren von der Solarpflicht betroffen. Sie müssen PV-Anlagen auf Neubauten installieren. Seit 01.01.2023 müssen auch bei Dachsanierungen PV-Anlagen installiert werden. Mit diesem Vorstoß möchte Baden-Württemberg bereits bis zum Jahr 2040 klimaneutral sein – vier Jahre früher als der Bund.

In NRW ist die Solarpflicht zunächst auf geeignete Parkflächen mit mehr als 35 überdachten Stellflächen bei Nichtwohngebäuden beschränkt. Eine Ausnahme ist die Stadt Bonn. Denn die Gemeinde möchte eine Vorreiterrolle übernehmen und hat die Solarpflicht bereits im September 2021 eingeführt. Die Pflicht betrifft alle städtebaulichen Vorhaben. Außerdem fördert die Stadt die Installation von Solaranlagen auf bereits bestehenden privaten Eigenheimen. Die Solarpflicht für gewerbliche Bauten soll ab 2024 gelten, bei Neubauten von Wohngebäuden soll die Pflicht erst ab 2025 greifen.

Schleswig-Holstein handhabt die Solarpflicht wieder anders und setzt auf eine Regelung, in der die Installation von Solaranlagen bei einem Neubau und bei einer Renovierung von mehr als zehn Prozent der Dachfläche von allen Nichtwohngebäuden seit 2023 vorgeschrieben ist. Künftig soll es beim Bau gewerblicher Immobilien Pflicht werden, eine Solaranlage zu installieren. Föderalismus kann eben manchmal auch verwirrend sein.

In Berlin besteht seit 2023 eine Solarpflicht für Neubauten und bei grundlegenden Dachsanierungen. Die Solarpflicht ist auch bei einer Installation von Solarthermieanlagen erfüllt.
In Hamburg gilt eine ähnliche Regelung. Ab Anfang 2023 besteht eine Pflicht zur Installation von Photovoltaik ab bei Neubauten, Bestandsgebäude sind erst ab 2025 betroffen.

In Rheinland-Pfalz gilt die Solarpflicht seit Januar 2023 für Gewerbeimmobilien und überdachte Parkplätze ab 50 Stellplätzen.

In Niedersachsen gilt seit Anfang 2023 eine Solarpflicht nur für Nichtwohngebäude. Wohngebäude müssen allerdings PV-Ready gebaut werden.

In Bayern gilt ab Mitte 2023 eine Solarpflicht für Gewerbeimmobilien und Nichtwohngebäude, Neubauten von Wohngebäuden sind ab 2025 in der Pflicht. Diese gilt dann auch bei umfangreichen Dachsanierungen von Bestandsgebäuden.

Für Hessen gilt ab November die Solarpflicht lediglich für neugebaute, überdachte Parkplätze mit mehr als 50 Stellplätzen.

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Wann kommt die bundesweite Solarpflicht?

Die Einführung der Solarpflicht ist im Koalitionsvertrag der Ampelregierung festgeschrieben. Sie soll aber nicht nur dem Kilmaschutz dienen, sondern nach Wunsch von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) auch als Konjunkturprogramm für den Mittelstand und die Handwerksbranche verstanden werden. In welcher Form und wann genau eine bundesweite Solarpflicht kommt, ist nach wie vor unklar. Das Potenzial für einen erheblichen Ausbau der Photovoltaik ist jedenfalls gegeben. Laut einer Studie des Fraunhofer Instituts für Solare Energiesysteme ISE stehen in Deutschland 40 Millionen Gebäude, die ein Potenzial von 1000 GWpeak bieten. (zur besseren Einordung: Derzeit sind rund 75 GWp installiert)

Wird die Umsetzung der Solarpflicht finanziell gefördert?

Bei vielen besteht die Sorge, dass die Einführung einer umfassenden Solarpflicht viele Menschen in Deutschland vor enorme Herausforderungen stellen würde. Um die finanzielle Belastung gering zu halten, denkt die Regierung bereits laut darüber nach, dass die Einführung der Solarpflicht mit finanziellen Anreizen verbunden sein könnte. So sollen Investitionen in PV-Anlagen bezahlbarer und attraktiver werden. Aber auch hier sind noch keine Details bekannt und so bleibt abzuwarten, in welcher Form die Solarpflicht eines Tages bundesweit eingeführt wird. Wir werden Sie an dieser Stelle gerne auf dem Laufenden halten!

Photovoltaik Inselanlage auf einer Hütte in den Bergen © Kalle Kolodziej, stock.adobe.com
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