Photovoltaik Stromzähler

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Bezugszähler, Einspeisezähler, Zweirichtungszähler und smarte Messsysteme

Egal, ob der erzeugte Photovoltaik-Strom zu 100 % ins Netz eingespeist wird oder lediglich ein Überschuss: Betreiber einer PV-Anlage müssen den gewohnten Stromzähler durch weitere Zähler ergänzen. Doch wie lange noch? Werden die analogen Zähler bald durch „intelligent“ aufgerüstete digitale Zähler abgelöst? Wir erklären in Kürze die Funktion der verschiedenen Messeinrichtungen.

Stromzähler © Marina Lohrbach, stock.adobe.com
Stromzähler © Marina Lohrbach, stock.adobe.com
Schema: Die netzgekoppelte Photovoltaik-Anlage
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Bezugszähler

Der Strombezugszähler ist der Zähler, den jeder kennt und der in jedem Haushalt bereits installiert ist. Der Verbrauchszähler misst den aus dem öffentlichen Versorgungsnetz bezogenen Strom und ist immer Eigentum des Netzbetreibers. Die Miete dafür ist in den Stromkosten enthalten.

PV-Anlage: Stromzähler werden benötigt
PV-Anlage: Stromzähler werden benötigt

Einspeisezähler

Die Netzanschlussverpflichtung und Abnahmeverpflichtung der Netzbetreiber ist eine der drei Säulen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes. Da pro Kilowattstunde eine feste Einspeisevergütung gezahlt wird, muss auch genau bekannt sein, wie viel Solarstrom ins öffentliche Netz eingespeist wird. Das übernimmt der Einspeisezähler. Im Regelfall erhält der Netzbetreiber als Eigentümer des Einspeisezählers vom Betreiber der Photovoltaikanlage eine Nutzungsgebühr. Alternativ können Betreiber einer Photovoltaikanlage den Einspeisezähler auch selbst beschaffen.

Hinweis: Ob Miete oder Kauf vorteilhafter ist, bestimmen zwei Faktoren: Für den Kauf sprechen die geringeren Anschaffungskosten (selbst unter Einbeziehung der Eichung), dagegen die Haftung bei Defekten. Wird der eingespeiste Strom nicht korrekt gemessen, besteht kein Anspruch auf Vergütung.

Diese Voraussetzungen muss ein Einspeisezähler erfüllen: Zu achten ist auf eine vorhandene Rücklaufsperre, damit die unterschiedlichen Beträge für eingespeisten und bezogenen Strom korrekt verrechnet werden. Der Einspeisezähler muss genau wie der Bezugszähler den Vorschriften der „Technischen Anschlussbedingungen (TAB) 2007 für den Anschluss an das Niederspannungsnetz“ entsprechen. Außerdem ist regelmäßig eine Eichung vorzunehmen.

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Zweirichtungszähler

Zweirichtungszähler vereinen Bezugszähler und Einspeisezähler in einem Gerät. Wie der einzelne Bezugs- oder Verbrauchszähler muss der Zweirichtungszähler beim Netzbetreiber gemietet werden. Dieser erhebt dafür eine Bereitstellungsgebühr und meistens auch eine zweite Messgebühr. Diese sind von Netzbetreiber zu Netzbetreiber verschieden und liegen zwischen etwa 40 und 80 Euro pro Jahr.

Ein großer Vorteil von Zweirichtungszählern ist die kompakte Bauweise. Statt zwei Zähler nimmt nur ein Gerät den Platz im oder nahe dem Zählerkasten ein. Nachteilig kann sein, wenn ein neuer Stromanbieter den Einspeisezähler nicht übernimmt und dadurch der Zweirichtungszähler ausgetauscht werden muss. Summa summarum sind Zweirichtungszähler die bevorzugte Lösung beim Betrieb von Photovoltaikanlagen.

Tipp: Saldierende Zähler sind wirtschaftlich vorteilhafter als phasenbezogene. Einfach darauf achten, dass ein digitaler Zähler es ermöglicht, zwischen beiden Betriebsmodi zu wählen. Immer saldierend arbeiten die klassischen Zähler mit dem rotierenden Rädchen.

Ertragszähler

Der Ertragszähler war einst relevant für die Ermittlung der Eigenverbrauchsvergütung. Doch auch seit diese abgeschafft ist, hat er seine Daseinsberechtigung nicht eingebüßt. Im Unterschied zum Einspeisezähler, der den Stromanteil misst, der in das öffentliche Netz gespeist wird, ermittelt der Ertragszähler den gesamten von der Photovoltaikanlage produzierten Strom. Dies ist interessant für die eigene Statistik des Anlagenbetreibers, der eventuell die Sonnenscheinstunden mit Hilfe des Zählers berechnen oder den Eigenverbrauch optimieren möchte.

Zudem ist es mit einem Ertragszähler leicht, die Höhe des Eigenverbrauchs zu bestimmen. Dafür muss von der erzeugten Strommenge lediglich die an den Netzbetreiber gelieferte Strommenge abgezogen werden.

ABER: Dieser Wert lässt sich bei fast allen modernen Wechselrichtern ablesen, sodass sich die zusätzliche Installation eines Ertragszählers erübrigt. Ist ein solcher bereits vorhanden, leistet er jedoch gute Dienste.

Vorgestellt: Die verschiedenen Stromzähler
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Brauchen wir intelligente Messsysteme?

Bald könnte es klingeln und ein Messstellenbetreiber steht vor der Tür. Sein Anliegen: einen neuen Stromzähler einbauen, der die Daten unter anderem an den Stromversorger und den Netzbetreiber übermittelt. Die neuen digitalen Stromzähler müssen dann nur noch mit einem Kommunikationsmodul verbunden werden – und schon können elektrische Geräte in einem Smart Home automatisch an- und ausgeschaltet oder das Elektroauto zu einem günstigen Zeitpunkt geladen werden.

Schöne neue Welt? Auf jeden Fall teure neue Welt.

Die Kosten für diese smarten Messsysteme („Smart Meter“) tragen die Anlagenbetreiber. Die Preise liegen je nach Stromverbrauch zwischen 23 Euro (bis 2.000 kWh) bis 130 Euro (10.000 – 20.000 kWh) pro Jahr. Ein Durchschnittshaushalt mit vier Personen und einem Verbrauch von 4.000 kWh*a wird mit 40 Euro zur Kasse gebeten – im Vergleich zu durchschnittlich 13 Euro für den Messstellenbetrieb mit einer analogen Messeinrichtung. Es scheint, als profitierten hier vor allem die Stromanbieter bzw. Netzbetreiber: Für sie entfällt der offensichtlich zeitraubende Kontakt zum Kunden.

Smart Meter: Eigenschaften und Fakten
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