Lohnt sich zur Zeit eine Photovoltaikanlage?
Photovoltaikanlage © johannesspreter, fotolia.com
Ständige Diskussionen in Regierungskreisen und ebensohäufige Änderungen des EEG (ErneuerbareEnergienGesetz) verunsichern potentielle Solaranlagenbetreiber. Vorne an steht die Frage, ob sich eine Investition in eine stromerzeugende Solaranlage mit den stetig sinkenden Einspeisevergütungen überhaupt irgendwann amortisiert.
Vorauspreschende Schlagzeilen über spätere Regressionen gegen Anlagenbetreiber (EEG Umlage) in Form steuerlicher Zusatzbelastungen und ähnlich absurde Vorschläge verunsichern den Freund des Ökostroms. Ein nachträglicher Eingriff in längst bestehende Verträge wird jedoch sicher nicht durchgesetzt werden können.
Tatsächlich lohnt sich eine Photovoltaikanlage heutzutage bei einer Einspeisevergütung von derzeit 15,48Ct pro kWh (bei Inbetriebnahme im April 2013) für Anlagen mit einer Leistung unter 10kW kaum noch, wenn der erzeugte Strom ausschließlich in das öffentliche Netz eingespeist wird.
Allerdings gibt es zahlreiche Möglichkeiten, den auf dem eigenen Dach erzeugten Strom selbst zu nutzen. Da die meisten Menschen tagsüber nicht zu Hause sind, scheint das zunächst schwierig.
Allerdings sind für kleines Geld intelligente Managementsysteme zu bekommen, die es ermöglichen, daß der Strom genutzt wird, wenn er entsteht. Waschmaschine, Trockner und/oder Spülmaschine werden gestartet, wenn die Sonne scheint und die Solaranlage Strom produziert. Vorausgesezt, die Geraäte sind bestückt und entsprechend voreingestellt. Neue Geräte werden derzeit marktfähig, die bereits auf die Kommunikation mit dem Managementsystem ausgelegt sind.
Wer den Wetterbericht gehört hat, kann auch schlicht eine Zeitschaltuhr vorschalten und die eigenne Startzeit von beispielsweise 12 Uhr mittags eingeben. Hier kann natürlich die pünktliche Stromerzeugung auf dem Dach nicht garantiert werden.
Höhere Investitionen sind nötig, wenn ein Solarstromspeicher den solar erzeugten Strom für die Nacht oder weniger sonnenreiche Stunden vorhalten soll. Dabei sind Bleigelakkus derzeit noch alternativlos, was das Kosten-Nutzen-Verhältnis angeht.
Letztlich kann sich jedoch jeder freuen, der seinen Strom, wenn auch nur zum Teil, selbst erzeugt und verbraucht. Jede Kilowattstunde, die vom eigenen Dach aus direkt verbraucht wird, muß nicht eingekauft werden. Im Hinblick auf vermutlich weiter steigende Energiepreise wird sich die Anschaffung Photovoltaikanlage bei passenden Voraussetzungen immer rechnen. Im Einzelfall kann und muß der Fachplaner die Möglichkeiten aber immer berechnen.
Wichtig für den effizienten Einsatz regenerativer Energien ist auch immer mehr die Änderung des Nutzerverhaltens. Generell kann durch hoch effiziente Geräte und eigenes Umdenken Einiges eingespart werden.