So beeinflussen Sonne, Wolken, Regen die Leistung Ihrer Solarthermie-Anlage
Ob für die Warmwasserversorgung oder die Heizungsunterstützung: Wie gut eine Solarthermie-Anlage arbeitet, hängt stark vom Wetter ab. Sonnenschein ist natürlich optimal, aber was passiert bei Regen, Nebel oder Schnee? In diesem Artikel erfahren Sie, wie sich verschiedene Witterungsbedingungen auf die Wärmeproduktion auswirken. Außerdem schneiden wir die Unterschiede zwischen Sommer und Winter an und stellen unseren Solarthermie-Ertragsrechner vor. Er gibt an, wie viel Wärme Ihre Solarthermieanlage heute und übers Jahr erzeugt – je nach Wetter und Jahreszeit.

Wetter beeinflusst die Effizienz von ST-Anlagen
Die Gesamtmenge der Sonnenenergie, die auf die Erdoberfläche trifft, wird als Globalstrahlung bezeichnet. Sie setzt sich aus direkter und diffuser Strahlung zusammen und unterscheidet sich je nach Region. Hilfreich zur Einschätzung sind die Karten des Deutschen Wetterdienstes.

Sonnenschein: Die optimale Energiequelle
Klarer Himmel, strahlende Sonne – das sind die perfekten Bedingungen für eine Solarthermieanlage. Der Hauptfaktor ist hier die Direktstrahlung, also das ungehinderte Sonnenlicht, das direkt auf die Kollektoren trifft. Je länger und intensiver die Sonneneinstrahlung, desto mehr Wärme kann gesammelt werden. Besonders im Sommer, wenn die Sonne hoch am Himmel steht, sind die Erträge maximal. Anders als bei der Photovoltaik ist auch der Anstieg der Umgebungstemperatur vorteilhaft.

Bewölkter Himmel: Weniger Strahlung, dennoch nicht unnütz
Ein bewölkter Himmel bedeutet nicht automatisch einen Stillstand der Wärmeproduktion. Wolken streuen das Sonnenlicht, wodurch es in verschiedene Richtungen gelenkt wird, fachsprachlich Diffusstrahlung. Bei diffuser Sonneneinstrahlung sind die Erträge sind zwar niedriger als bei direkter Sonneneinstrahlung, doch selbst an einem grauen Tag kann die Anlage noch einen Teil der benötigten Energie liefern.

Regen: Reinigend, aber mit Einschränkungen
Regen reduziert die Sonneneinstrahlung weiter, doch er hat auch Vorteile: Er spült Staub und Schmutz von den Kollektoren, was langfristig die Effizienz verbessert. Zudem kann Regen die Kollektoren abkühlen, was in bestimmten Situationen sogar von Vorteil sein kann.
Nebel: Schwierige Bedingungen für Solarthermie
Nebel ist einer der ungünstigsten Witterungszustände für eine Solarthermieanlage. Die kleinen Wassertröpfchen in der Luft blockieren einen Großteil der Sonnenstrahlung. Da es kaum Direktstrahlung gibt und auch die Diffusstrahlung stark verringert ist, sind an nebligen Tagen die Erträge oft sehr gering.
Schatten, Dunkelheit und Reflexionen

Schatten & Verschattung: Standort ist entscheidend
Ob Bäume, Gebäude oder andere Hindernisse – Schatten ist der Feind jeder Solarthermieanlage. Besonders problematisch sind regelmäßige oder dauerhafte Verschattungen, da sie die direkte Einstrahlung blockieren und die Effizienz stark mindern. Bei der Planung einer Anlage sollte daher auf einen schattenfreien Standort geachtet werden.
Reflexionen: Ein oft unterschätzter Bonus
In bestimmten Situationen können Reflexionen den Ertrag sogar steigern. Schnee oder helle Wände reflektieren Sonnenlicht und lenken es auf die Kollektoren, was im Winter für eine zusätzliche Energieausbeute sorgen kann. Aber nicht jede Reflexion ist hilfreich – Wasserflächen zum Beispiel können das Licht ungleichmäßig streuen.
Nacht & Dunkelheit: Keine Strahlung, Speicherung hilft
Nachts gibt es logischerweise keine Solarerträge, da keine Sonnenstrahlen mehr auf die Kollektoren treffen. Deshalb ist ein Wärmespeicher entscheidend, um die tagsüber gewonnene Energie auch nach Sonnenuntergang zu nutzen. Hochwertige Speicher ermöglichen es, auch an weniger sonnigen Tagen von der vorher gesammelten Wärme zu profitieren.

Sommer vs. Winter: Die jahreszeitlichen Unterschiede
Die Jahreszeiten haben einen erheblichen Einfluss auf die Leistung einer Solarthermie-Anlage:
- Im Sommer sorgen die hohe Sonnenbahn und die lange Tagesdauer für maximale Energiegewinne. Oft wird sogar mehr Wärme produziert, als tatsächlich benötigt wird.
- Im Winter ist die Situation anders: Die Sonne steht tiefer, die Tage sind kürzer, und Bewölkung oder Schnee können die Einstrahlung weiter verringern. Doch auch wenn die Erträge im Winter geringer sind, kann eine gut geplante Solarthermieanlage dennoch wertvolle Unterstützung für die Heizung liefern.

Mit dem Solarthermie-Ertragsrechner die tägliche Wärmeausbeute ermitteln
Sie finden den Artikel zu den Wettereinflüssen auf den ST-Ertrag interessant? Nun möchten Sie auch wissen, welche Erträge an Ihrem Wohnort zu erwarten sind? Mit unserem Solarthermie-Ertragsrechner ermitteln Sie im Nu, wie viel Wärme Ihre Solarthermieanlage aktuell und übers Jahr erzeugt – je nach Wetter und Jahreszeit.
Fazit: Solarthermie lohnt sich trotz Wetterschwankungen
Auch wenn die Witterung großen Einfluss auf die Solarthermie-Erträge hat, bleibt diese Technologie eine effiziente und nachhaltige Möglichkeit zur Wärmeerzeugung. Eine gute Standortwahl, eine durchdachte Anlagengröße und ein ausreichend dimensionierter Wärmespeicher helfen dabei, das Beste aus jeder Wetterlage herauszuholen. So können Sie das ganze Jahr über von der Kraft der Sonne profitieren – egal, ob es regnet, neblig ist oder mal ein paar Wolken vorbeiziehen.

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