Solarstromspeicher werden immer günstiger und damit immer interessanter für Betreiber eine Photovoltaikanlage. Die Anschaffungskosten sind sogar soweit gefallen, dass die Bundesregierung die Fördersätze reduzieren wird, um eine Überförderung zu verhindern. Trotzdem werden Solarstromspeicher ab dem 1. Juli 2017 immer noch mit 16 Prozent, ab Oktober diesen Jahres mit 13 Prozent und ab 1. Januar 2018 dann mit 10 Prozent gefördert. Aufgrund der großen Nachfrage wurde die Fördersumme insgesamt aber aufgestockt. Auch mit weniger finanzieller Unterstützung lohnt es sich, über einen Batteriespeicher für Solaranlagen nachzudenken, denn damit lässt sich der Eigenverbrauch mehr als verdoppeln.
Wer seinen Strom selbst auf dem eigenen Dach produziert, möchte diesen natürlich möglichst auch selbst verbrauchen. Darum geht es Betreibern einer Solarstromanlage: Autark vom öffentlichen Stromnetz sein und seinen Bedarf mit umweltschonendem Strom decken. Doch die Zeiten, an denen viel Strom produziert wird, decken sich oftmals nicht mit den Zeiten, an denen viel Strom benötigt wird. Mit einem Solarstromspeicher kann der Strom zu Produktionsspitzen gespeichert werden und in den Abend- und Nachtstunden wieder zur Verfügung gestellt werden. Das erhöht den Eigenverbrauch enorm.
Größe und Art des Solarstromspeichers
Wie groß ein Batteriespeicher sein sollte, ist vom Stromverbrauch abhängig. Die Größe der Photovoltaikanlage ist dabei unwichtig. Für den Privatbereich werden unterschiedliche Batteriespeicher-Technologien eingesetzt: Blei-Säure- beziehungsweise Blei-Gel-Batterien sowie Lithium-Ionen-Batterien. Wie bei Auto- oder Motorradbatterien muss man Blei-Säure-Batterien das Elektrolyt (meist Schwefelsäure) regelmäßig nachfüllen.
Zudem entsteht bei der Ladung Wasserstoff, was mit Sauerstoff zu einer explosiven Mischung werden kann. Bei Blei-Gel-Batterien kommt es in der Regel zu keiner Vergasung, deshalb sind diese besser geeignet. Die Lebensdauer wird mit ungefähr zehn Jahren angegeben. Hier glänzt die Lithium-Ionen-Batterie. Ihr bescheinigen Tests eine Lebensdauer von bis zu 20 Jahren.
Photovoltaikanlage und Batteriespeicher als Einheit
Damit der produzierte Solarstrom auch zuverlässig gespeichert werden kann, müssen Photovoltaikanlage und Solarstromspeicher optimal miteinander verbunden sein. So genannte AC- oder DC-Kopplungen sorgen dafür. Die AC-Kopplung nutzt das Wechselstromnetz des Gebäudes, um den Batteriespeicher mit der Photovoltaikanlage zu verbinden. Dabei muss der Strom zweimal umgewandelt werden. Erst vom PV-Wechselrichter in Wechselstrom, und dann vom Batteriewechselrichter in Gleichstrom zum Laden.
In Haushalten, wo bereits eine Photovoltaikanlage im Einsatz ist und eine Solarstromspeicher nachgerüstet werden soll, bietet sich diese Einbindung an. Dabei ist man bei der Wahl des Aufstellungsorts von Solarstromspeicher und Photovoltaik-Wechselrichter flexibel, denn diese müssen nicht beieinander stehen. Auch eine DC-Kopplung kann effizient und kostengünstig sein, da hier der überschüssige Solarstrom vor seiner Speicherung nur eine Spannungsanpassung durchlaufen muss. Welches System im Einzelfall besser geeignet ist, ist mit einem Fachmann zu klären.
Verbindung zum öffentlichen Netz
Es gibt die Möglichkeit, Solarstromspeicher netzgekoppelt zu betreiben. Dabei sind Photovoltaikanlage und Batteriespeicher direkt mit dem öffentlichen Stromnetz verbunden. Ein Austausch mit diesem ist jederzeit möglich, sodass es zu kurzzeitigen Be- oder Entladungen kommen kann. Wer dies nicht möchte, kann ein netzentkoppeltes System nutzen.
Hier werden die elektrischen Geräte eines Haushalts im sogenannten Inselbetrieb durch den Batteriespeicher versorgt. Das setzt eine entsprechende Leistungsfähigkeit des Solarstromspeichers voraus. Wird mehr Strom benötigt als der hausinterne Speicher bereitstellen kann, wird die Versorgung auf das öffentliche Netz umgeschaltet.
Immer mehr Hausbesitzer entscheiden sich für einen Solarstromspeicher, denn mit dem erhöhten Eigenverbrauch kommen sie dem Traum von der autarken Stromproduktion auf dem eigenen Dach sehr nahe. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) reagiert auf die steigende Nachfrage und kündigt weitere Fördermittel an.