Siemens gibt Solarsparte auf

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Photovoltaik
Photovoltaik © Marina Lohrbach, fotolia.com

Die Energiepreise steigen, wie jedes Jahr, auch in diesem Jahre mal wieder an. Erneuerbare Energien sollten dadurch eigentlich besonders boomen, allen voran die Solarsparte. Genau das hatte sich auch der Siemens-Konzern gedacht, als er vor wenigen Jahren viel Energie in das Solargeschäft steckte.

Hierzu kaufte sich das Unternehmen im Jahr 2009 für 284 Millionen Euro kurzerhand den israelischen Solarthermie-Spezialisten Solel. Durch das Wüstenstromprojekt Desertec versprach man sich noch zusätzlich Aufwind für die neue Sparte der Stromgewinnung mittels Solarthermie. Immerhin galt die Spiegeltechnologie, die die Sonnenstrahlen einfangen und mit Hilfe dieser Hitze Dampfturbinen zur Stromerzeugung antreiben sollte, als „die Hoffnungstechnologie“, um günstig solar erzeugten Wüstenstrom für Europa zu produzieren. Weder Desertec, noch die Solarthermie ansich setzte sich bislang durch.

Große „Schuld“ daran trägt wohl die immer mehr dem preislichen Verfall hingegebene Photovoltaik. Unter den Preiskämpfen mit den im asiatischen Raum produzierten Komponenten der Photovoltaik brechen immer mehr heimische Hersteller zusammen. Auch Siemens kann nicht mehr auf einen Wettbewerbsvorteil setzen und hat nun mit der Schlappe zu kämpfen. In Zahlen bedeutet das: 231 Millionen Euro Verlust – alleine auf das Solargeschäft. Doch ganz will sich Siemens nicht aus dem Kernbereich der Energiewende, den Erneuerbaren, heraus bewegen.

Von einem soliden Strommix ist der Konzern nach wie vor überzeugt, allerdings sieht er das größte Potenzial bei Wind- und Wasserkraft. Und genau hiermit will es Siemens in Zukunft weiter versuchen. Die Arbeitsplätze, die durch die Schließung des Solarsektors verloren gehen, sollen dann, zumindest zu einem kleinen Teil, vom Wasserkraftgeschäft und der Energiespeicherung aufgefangen werden. Derzeit entfällt allerdings nur ein sehr geringer Teil des Siemens-Geschäfts auf die Wasserkraft, was sich in Zukunft aber ändern soll.

Die Windkraftdivision hingegen ist mit 9000 Mitarbeitern schon ein recht beträchtlicher Zweig des Konzerns und ein profitabler noch dazu. Ganz nebenbei unterstützt diese Konzentration auf zukunftsträchtige Kerngeschäfte auch noch das aktuelle Siemens-Sparprogramm. Erst kürzlich mussten die Ergebnisprognosen für das Gesamtjahr nämlich um 600 bis 800 Millionen Euro nach unten korrigiert werden.

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