Definition und Berechnung der Gestehungskosten für PV-Strom
In der Welt der erneuerbaren Energien spielen die Stromgestehungskosten eine zentrale Rolle. Sie bieten einen Einblick in die wirtschaftliche Effizienz und die Wettbewerbsfähigkeit von Photovoltaik-Anlagen im Vergleich zu konventionellen Energiequellen. Aber was genau bedeuten Stromgestehungskosten und wie werden sie berechnet?

Was sind Stromgestehungskosten?
Stromgestehungskosten sind die Gesamtkosten pro erzeugter Kilowattstunde (kWh) Strom über die gesamte Lebensdauer einer stromerzeugenden Anlage. Sie umfassen die Investitions-, Betriebs- und Wartungskosten sowie die geschätzten Erträge über einen bestimmten Zeitraum. Damit können die Kosten der Stromerzeugung aus verschiedenen Energiequellen direkt verglichen und die Wirtschaftlichkeit einer PV-Anlage eingeschätzt werden.
Bewertung der Experten von HTW und Fraunhofer ISE
Auch führende Institutionen in der Forschung zu erneuerbaren Energien widmen sich diesem Thema. Laut der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Berlin sind die Stromgestehungskosten von PV-Anlagen in den letzten Jahren erheblich gesunken, was sie zu einer kosteneffizienten Alternative zu konventionellen Kraftwerken macht. Das das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) betont die Bedeutung kontinuierlicher Innovation und Skaleneffekte, die die Kosten weiter senken können, insbesondere durch technologische Fortschritte und optimierte Betriebsführung.

Komponenten für die Berechnung der Stromgestehungskosten
Für eine PV-Anlage setzen sich die Kosten wie folgt zusammen:
- Investitionskosten: Kosten für Solarmodule, Wechselrichter, Montage, Netzanschluss und weitere Installationskosten.
- Betriebs- und Wartungskosten: Laufende Ausgaben für Reinigung, Wartung, Versicherung und mögliche Reparaturen.
- Finanzierungskosten: Zinsen und Rückzahlungen, falls die Anlage über Kredite finanziert wurde.
- Stromertrag: Die über die gesamte Lebensdauer (z. B. 25 Jahre) erzeugte Strommenge, die von Standort, Sonneneinstrahlung und Modulwirkungsgrad abhängt.
Berechnung der Stromgestehungskosten
Die Stromgestehungskosten (SGK) werden in Euro pro kWh (€/kWh) angegeben und nach folgender Formel berechnet:
SGK = Investitionskosten + Betriebskosten + Finanzierungskosten / Gesamtstromerzeugung über die Lebensdauer
Ein Beispiel: Angenommen, eine PV-Anlage kostet 10.000 €, erzeugt 5.000 kWh pro Jahr und hat eine Lebensdauer von 25 Jahren. Die Betriebskosten betragen 1% der Investitionskosten pro Jahr (also 100 €/Jahr).
- Gesamtkosten:
- Investition: 10.000 €
- Betriebskosten über 25 Jahre: 100 € × 25 = 2.500 €
- Gesamtkosten: 12.500 €
- Gesamtstromerzeugung:
- 5.000 kWh × 25 = 125.000 kWh
- Stromgestehungskosten:
- SGK = 12.500€ / 125.000kWh = 0,10€/kWh
In diesem Fall kostet jede produzierte kWh Strom aus der PV-Anlage 10 Cent. Diese Kosten können durch Förderungen, Eigenverbrauch oder sinkende Anschaffungskosten weiter reduziert werden.
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Fazit
Stromgestehungskosten sind ein wichtiges Instrument zur Bewertung der Wirtschaftlichkeit von PV-Anlagen. Sie reflektieren nicht nur die direkten Kosten der Stromerzeugung, sondern auch die langfristigen Auswirkungen von Technologieentwicklung und Skaleneffekten. Dank Forschungseinrichtungen wie der HTW Berlin und dem Fraunhofer ISE bleiben diese Kosten transparent und ermöglichen fundierte Entscheidungen für eine nachhaltige Energiezukunft.


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