Photovoltaikanlage: Mieten statt kaufen?

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Ist das Mieten einer PV-Anlage eine Option zum Kaufen?

Immer mehr Häuslebauer und Eigenheimbesitzer ziehen die Installation einer Solaranlage in Erwägung. Denn die Photovoltaik bietet privaten und gewerblichen Bauherren zahlreiche Vorteile. Der hohe Anschaffungspreis schreckt jedoch viele potenzielle Käufer ab. Eine mögliche Lösung ist das Mieten einer PV-Anlage. Hinter diesem geläufigen Begriff verbergen sich viele ungeahnte Chancen – aber auch Risiken, die es zu beachten gilt. Wir zeigen das Pro & Kontra der zu Photovoltaikanlagen häufig gestellten Frage: Mieten statt kaufen?

Haus mit Photovoltaikanlage © slavun, stock.adobe.com
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Das Wichtigste zuerst: Was kostet eine PV-Anlage?

Eine gute Frage, die nicht pauschal zu beantworten ist. Zu viele Faktoren spielen hierbei eine Rolle. Dazu zählen

Viele Faktoren bestimmen den Preis einer Photovoltaikanlage
Viele Faktoren bestimmen den Preis einer Photovoltaikanlage

Insgesamt ist beim Kauf einer PV-Anlage mit Investitionskosten zwischen 7.000 und 15.000 Euro zu rechnen (für 4,5 bis 12 kWp; ohne Energiespeicher). Früher entfielen davon rund 85 Prozent auf die Materialkosten – also Solarmodule, Wechselrichter, Verkabelung und Montagesystem, und 15 Prozent auf die Montage der Anlage auf dem Hausdach. Kalkuliert man auch die Planungs- und Anschlusskosten ein, liegt das Verhältnis heute eher bei 60:40. Dafür verantwortlich sind Preissenkungen bei den Komponenten sowie gestiegene Arbeitskosten.

Anteile der Anschaffungskosten einer PV-Anlage
Anteile der Anschaffungskosten einer PV-Anlage
Hinweis: Zu den Anschaffungskosten gesellen sich noch die jährlichen Betriebskosten in Höhe von 2-4 Prozent der Investitionskosten.

Um die Anschaffungskosten gut vergleichen zu können, ist es ratsam, mehrere unverbindliche Angebote einzuholen. Da der Preis jedoch nicht das einzig entscheidende ist, sind wir gerne bei der Suche nach dem besten Solarfachbetrieb behilflich.

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Eine Überlegung wert: Mieten statt kaufen

Wer ein geeignetes Dach besitzt, die hohen Anschaffungskosten aber scheut, kann die Solaranlage auch ganz einfach mieten. Der Vermieter installiert sie dann auf dem Hausdach und der Mieter kann den produzierten Solarstrom wie bei einer gekauften PV-Anlage verbrauchen. Die Vertragslaufzeit liegt bei durchschnittlich 18 Jahren, die monatliche Miete für eine 5-kWp-Anlage bei 80-100 Euro. So kommen bis zum Laufzeitende i.M. knapp 20.000 Euro an Mietzahlung zusammen. Das ist eine stattliche Summe.

An diesem Punkt tritt der Unterschied zu einer gemieteten Wohnung zutage: Nach der Vertragslaufzeit müsste der Vermieter die PV-Anlage auf eigene Kosten deinstallieren. Deshalb wird oft die Möglichkeit eingeräumt, das Mietobjekt kostenlos – oder für einen geringen Restwert – zu übernehmen. Einige Vermieter bieten auch eine Nutzungsgebühr für das Dach an, damit die Anlage bis auf weiteres dort verbleiben kann. Die Alternative ist die Verlängerung des Mietvertrags, in der Regel immer für 1 Jahr.

Hinweis: Mit genau diesem Punkt wird eines klar: Die PV-Miete ist streng genommen eine PV-Pacht bzw. ein PV-Leasing. Die Unterschiede erläutern wir in unserem Beitrag Photovoltaikanlage mieten, pachten oder leasen. Hier sei nur gesagt, dass die meisten Anbieter den Begriff „Miete“ verwenden, weil er für jeden verständlich ist.

Fazit: Das Mieten einer PV-Anlage ist bequem und erspart die Anschaffungskosten. Aufgrund der zu erwartenden Lebensdauer einer Fotovoltaikanlage kann sich eine Übernahme nach dem Ende der Vertragslaufzeit rechnen. Allerdings sind ältere Anlagen reparaturanfälliger. Neben den Wartungskosten müsste der neue Besitzer dann auch die Reparaturkosten bestreiten.

Mieten einer PV-Anlage: Pro und Kontra im Detail

Pro und Contra gut abwägen
Pro und Contra gut abwägen

Der Vermieter ist der Investor bzw. Eigentümer der Anlage. Damit genießt er den Steuervorteil der Abschreibung, trägt das Schadensrisiko und das der Privatinsolvenz des Mieters und erhält dafür eine feste Mietzahlung. Der Mieter ist der Anlagenbetreiber mit all den damit verbundenen Rechten und Pflichten, wie z.B. die Abrechnung mit dem Netzbetreiber bzgl. der Einspeisevergütung.

Hinweis: Nicht jeder Vertrag gewährt dem Mieter die Vergütung für die ins Netz eingespeiste Strommenge. In seltenen Fällen kann es auch der Investor sein. Dieser Punkt muss vor Vertragsabschluss unbedingt geprüft werden.

Welche Vorteile hat das Mieten einer Solaranlage?

Beginnen wir mit dem Licht. Keine Kosten, keine Risiken, nur Sonnenstrom ernten. Da sollte die Entscheidung doch leicht fallen:

  • Keine Investitionskosten: Anders als beim Kauf einer Solaranlage müssen Mieter kein Geld für die Anschaffung ansparen. Unternehmen schützen so ihre Liquidität. Gerade, wenn in den vergangenen Jahren keine Rücklagen gebildet werden konnten, ist dies ein enormer Vorteil.
  • Umfassender Service: Die Instandhaltung und Pflege einer Solaranlage kann aufwendig sein. Reparaturen sind dann meist teuer. Mieter profitieren von einem All-in-one-Paket, das neben der Planung und der Installation auch die Versicherung, die Wartung und Instandsetzung sowie die Übernahme eventueller Reparaturen abdeckt.
  • Garantierter Festpreis: Mieter einer PV-Anlage leben mit der Gewissheit, dass sich der Mietpreis über die nächsten 15 bis 20 Jahre nicht ändern wird. Das gibt ihnen Planungssicherheit.

Solaranlage mieten statt kaufen: Die Nachteile kurz erklärt

Wo Licht ist, da ist auch Schatten. Folgende Aspekte sind in die Entscheidung für oder gegen das Mieten mit einzubeziehen:

  • Preisbindung: Die Mietpreisbindung kann Vor- und Nachteil zugleich sein. Sollte sich im Nachhinein herausstellen, dass die monatliche Miete die Mieter finanziell zu sehr belastet, haben sie meist das Nachsehen.
  • Vertragsbindung: Ob die vermietende Firma sauber arbeitet und die Anlage konsequent wartet – oder eben nicht – lässt sich vorab schwer beurteilen.
PV-Anlage mieten oder kaufen?
PV-Anlage mieten oder kaufen?

Es empfiehlt sich also, etwas Zeit in eine intensive Recherche und das Studieren des Kleingedruckten zu investieren. Wie sieht es aus mit der Liefergarantie des Vermieters? Was passiert bei einer längeren Störung der PV-Anlage, was bei einem Eigentumswechsel des Hauses? Wie ist eine eventuelle Insolvenz des Investors geregelt? Eine Fachberatung hat schon so manchen Mieter in spe vor unvorteilhaften Verträgen bewahrt. Auch authentische Erfahrungsberichte anderer Mieter können helfen, einen seriösen Anbieter zu finden.

Der PV-Anlagen-Vermieter lässt das Dach vorher begutachten
Der PV-Anlagen-Vermieter lässt das Dach vorher begutachten

Fazit: Ob die Vorteile oder die Nachteile überwiegen, bewertet sicher jeder Mietinteressent unterschiedlich. Dass die reinen Mietkosten nicht das einzige Kriterium sind, ist durch die Auflistung jedoch deutlich geworden. Beim Vergleich der Angebote ist auch auf drohende Fallen zu achten.

Tipp: Auf den Webseiten der Anbieter DZ4, Enpal, Zolar und Yello Solar können und Sie sich kostenfreie Angebote für die Miete einer Solaranlage machen lassen. (Anzeige)

Rechenbeispiel: Kosten für Kauf und Miete

Die Gegenüberstellung der Kosten für Vermieter und Mieter zeigt die Unterschiede auf. Angelehnt ist sie an die Berechnung für eine 10-kWp-Anlage im Beitrag zu den Photovoltaikanlage-Kosten. Alle Zahlen basieren auf einer angenommenen Laufzeit von 20 Jahren.

Kosten 10-kWp-Anlage Vermieter Mieter
Materialkosten: Solarmodule, Wechselrichter, Verkabelung und Montagesystem 7.500 Euro +
Arbeitskosten: Planung, Montage, Elektroarbeiten, Anschluss des Wechselrichters, Inbetriebnahme 5.000 Euro +
Miete 160 Euro/Monat +
Summe Investitionskosten 12.500 Euro 38.400 Euro
Betriebskosten: Wechselrichter-Austausch nach 10 Jahren, Wartung, Reinigung, PV-Versicherung 400 Euro/Jahr x 20 +
Stromzählermiete 60 Euro/Jahr x 20 +
Summe Betriebs-/Nebenkosten 8.000 Euro 1.200 Euro
Summe Gesamtkosten 20.500 Euro 39.600 Euro
Im Vergleich: 5,5-kWp-Anlage* 16.000 Euro 25.200 Euro

(bei Anlagenmiete 100 Euro/Monat plus Zähler)

*nach Lohnt sich eine Photovoltaik-Anlage 2022

Eine Anlage von 10 kWp ist eher groß bemessen und nur erforderlich bei etwa 6 Personen und E-Mobil-Ladestelle. Für einen durchschnittlichen 4-Personen-Haushalt ohne Elektrofahrzeug reicht eine 5- bis 5,5-kWp-Anlage aus. Soll ein Batteriespeicher ergänzt werden, müssen pro kWh Speicherleistung weitere 1.000 bis 1.100 Euro investiert werden. Der Mietpreis erhöht sich um 30 bis 40 Prozent.

Tipp: Finanzierung als Alternative zur Investition! Solarkredite leisten einen Beitrag zur Energiewende, weshalb die Konditionen für Kreditnehmer günstiger sind als bei üblichen Bankkrediten. Wie sich eine Darlehensfinanzierung auf die Investitionskosten auswirkt, verrät unser Ratgeber Wirtschaftlichkeit einer PV-Anlage berechnen.

Fazit: Der Vergleich macht deutlich: Je größer die PV-Anlage ist, desto weiter geht die Schere Anschaffung / Miete auseinander. Eines ist jedoch in beiden Fällen gleich: Mieten ist teurer als kaufen. Das muss auch so sein, schließlich übernimmt der Investor die Planung, meldet die Anlage an, regelt die Instandhaltung und trägt das Risiko. Und das über eine lange Zeit, ohne den Mietpreis zu verändern.

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Vorteile gegenübergestellt: Was spricht für das Kaufen, was für das Mieten einer PV-Anlage?

Die tabellarische Form erleichtert den Vergleich der Motive für den Kauf mit den Argumenten für das Mieten einer Photovoltaikanlage.

Pro Kaufmodell Pro Mietmodell
Vor allem kostengünstiger Vor allem komfortabler
Keine Vertragsbindung Keine Investitionskosten
Möglichkeit der Finanzierung Keine Zinszahlung wegen Finanzierung
Flexibilität beim Ausbau oder Rückbau ungeeignet gewordener Komponenten Umfassender Service: keine Planung, keine Anmeldung, keine Wartung und Instandhaltung, keine zusätzlichen Kosten für einen Wechselrichter-Austausch
Möglichkeit, auf Preisentwicklungen zu reagieren (auch der Mietpreise) Keine Suche nach einem geeigneten Solarteur und/oder Handwerksbetrieb
Keine langjährige Preisbindung Planungssicherheit durch Festpreisgarantie
Der Umwelt ist es egal ob die Anlage gemietet oder gekauft ist
Der Umwelt ist es egal ob die Anlage gemietet oder gekauft ist

Fazit

Mit dem Kaufen oder Mieten einer PV-Anlage stehen zwei interessante Modelle zur Wahl. Für welche Variante ein Interessent sich entscheidet, ist vor allem eine Frage des Eigenkapitals. Steht dieses in ausreichender Höhe zur Verfügung, ist der Kauf einer Solaranlage ökonomischer – und damit in den meisten Fällen die sinnvollere Wahl. Eigentümer haben die volle Kontrolle, treffen wichtige Entscheidungen selbst, sind flexibel bei Änderungswünschen und werden nicht durch monatliche Mietzahlungen belastet. Wer nicht über die entsprechenden finanziellen Mittel verfügt, keinen Kredit aufnehmen möchte und organisatorische Aufgaben lieber abgibt, findet im Mieten einer Solaranlage eine attraktive Option.

Tipp: Auf den Webseiten der Anbieter DZ4, Enpal, Zolar und Yello Solar können und Sie sich kostenfreie Angebote für die Miete einer Solaranlage machen lassen. (Anzeige)
Tipp: Die Frage nach den Unterschieden bei den Mietmodellen beantwortet unser Beitrag Photovoltaikanlage mieten, pachten oder leasen. Dort finden Sie auch empfehlenswerte Anbieter und eine-Schritt-für-Schritt-Anleitung.
Komplettes Hausdach mit Photovoltaik-Anlage bestückt © manfredxy, stock.adobe.com
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