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Nicht vergessen: Im Frühjahr die Technik der Photovoltaikanlage checken
Einmal im Jahr ist es Zeit für ein ausgiebiges Check-up – das gilt für die persönliche Gesundheit, das Auto und genauso auch für die Photovoltaik-Anlage. Denn nur wenn die Kollektoren sauber und alle Komponenten einwandfrei intakt sind, kann die Anlage die größtmögliche Strommenge produzieren. Außerdem lassen sich kleinere Mängel schnell beheben, wenn sie in einem frühen Stadium ins Auge fallen. Der beste Zeitpunkt für diese Prüfung ist das Frühjahr.

Winter ade! Jetzt heißt es Sichtkontrolle
Trübe Tage, schlechtes Wetter, eventuell auch Schnee und Eis: Der Winter geht nicht nur auf Gemüt, sondern kann auch so manche Verschmutzung und manchen Schaden zurücklassen. Gerade bei Photovoltaikmodulen, die durchgehend der Witterung ausgesetzt sind, ist das der Fall. Kommt das gute Wetter im Frühjahr zurück, ist genau der richtige Zeitpunkt, die Photovoltaik-Anlage einer eingehenden Prüfung zu unterziehen. So lässt sie sich ideal auf die Sommersaison und somit die Hauptzeit der Stromproduktion vorbereiten.

Wichtig und geradezu eine jährliche Pflicht ist eine umfassende Sichtkontrolle der Anlage. Dabei sind vorwiegend folgende Punkte zu beachten:
- Kollektorflächen: Sind die Kollektorflächen verschmutzt? Zeigen sich auffällige Stellen oder gar kleine Schäden?
- Verkabelung: Sind alle Verkabelungen intakt und fest ineinandergesteckt? Gibt es Stellen an Kabeln, an denen die Isolierung gelitten hat oder gar einen Schaden aufweist?
- Befestigung: Ist die Verankerung der Photovoltaikmodule auf dem Dach noch in Ordnung? Ist die Photovoltaikanlage sicher befestigt? Hat sich die Anlage durch Winterstürme eventuell bewegt?
- Referenzsensor: Ist der Referenzsensor der Anlage frei zugänglich und sauber?
- Wildschäden: Haben möglicherweise Tiere wie Vögel oder Mäuse angefangen, in Zwischenräumen Nester zu bauen? Auch Marder können bei leicht zugänglichen Anlagen, beispielsweise auf Freiflächen oder Garagendächern für Schäden sorgen.

Technischer Check-up – auch im Keller
Neben der Sichtprüfung der Anlage sollten auch alle elektrischen Daten und Kennwerte der Anlage überprüft werden. Abweichende Werte können auf nicht sichtbare Beschädigungen hinweisen. Werden sie frühzeitig erkannt, können sie schnell behoben werden, sodass keine größeren Produktionsausfälle drohen.
Die technische Prüfung endet dabei nicht bei den Solarmodulen auf dem Dach. Auch die Anschlüsse des Wechselrichters sowie die Sicherungen bedürfen einer fachkundigen Prüfung. Ist ein Batteriespeicher vorhanden, können weitere Wartungsarbeiten notwendig sein.
Saubere Module für optimalen Ertrag
Nur wenn die Solarmodule sauber sind, können sie die optimalen Erträge bringen. Zwar verfügen die Module über einen gewissen Selbstreinigungseffekt, indem der Niederschläge leichte Verschmutzungen abspülen. Dieser ist allerdings nur bei einer entsprechenden Neigung gegeben. Bei Neigungen unter zwanzig Grad kann es zu bleibenden Verschmutzungen kommen. Der Winter kann zudem auch bei stärker geneigten Modulen Schmutz hinterlassen. Wie oft eine Photovoltaikanlage gereinigt werden muss, hängt darüber hinaus immer von den jeweiligen Standortfaktoren ab.


Keine gesetzliche Pflicht – aber sinnvoll
Anders als bei gewerblich genutzten Photovoltaikanlagen besteht bei Anlagen in privatem Betrieb keine gesetzliche Pflicht zur Wartung. Um die Funktionsfähigkeit der Anlage dauerhaft sicherzustellen, ist der regelmäßige Check-up allerdings sehr sinnvoll.
Neben den Solarerträgen spricht noch ein weiteres Argument für die regelmäßige Wartung: Viele Versicherer verlangen sie in ihren Geschäftsbedingungen. Das bedeutet: Wer auf die Wartung verzichtet, um etwas Geld zu sparen, zahlt möglicherweise im Schadensfall drauf, wenn bei einer nicht gewarteten Anlage kein oder nicht der volle Versicherungsschutz besteht. Anlagenbetreiber sollten daher prüfen, welche Voraussetzungen der Versicherer der Anlage verlangt.
Gute Dokumentation ist das A und O
Egal welche Arbeiten an der Photovoltaik-Anlage ausgeführt werden: Es lohnt sich immer, alles genau zu dokumentieren. So lässt sich anhand der Aufzeichnungen bereits ein möglicher Wartungsbedarf nachvollziehen. Zudem können sich im Schadensfall wichtige Hinweise für die Schadensdiagnose ergeben.
Ebenso sinnvoll ist es, die Erzeugungsdaten der Anlage durchgehend im Blick zu halten. Kommt es hier zu Abweichungen, fallen sie direkt auf. Ein Leistungsabfall kann dabei beispielsweise auf einen Schaden hinweisen, der sich – früh erkannt – schnell wieder beheben lässt.

