Netzgekoppelte Photovoltaikanlage

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Vor- und Nachteile von Einspeiseanlagen und Nulleinspeiseanlagen

Beim Neubau am besten direkt eine Photovoltaikanlage mitplanen © DanBu.Berlin, stock.adobe.com
Neubau mit Photovoltaikanlage © DanBu.Berlin, stock.adobe.com

In Deutschland ist die Verbindung eines Wohnhauses mit dem öffentlichen Stromnetz gesetzlich vorgeschrieben. Dies gilt auch, wenn kein Strom aus der Photovoltaikanlage ins Stromnetz eingespeist wird. Bei der Art der Einspeisung haben Hausbesitzer seit 2009 die Wahl. Möchten sie den gesamten Strom ins Netz geben oder nur einen Teil? Oder soll ganz darauf verzichtet werden? Dieser Beitrag unterstützt Eigentümer bei der Entscheidung für die passende netzgekoppelte Photovoltaikanlage.

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Schema: Die netzgekoppelte Photovoltaik-Anlage
Schema: Die netzgekoppelte Photovoltaik-Anlage

Komponenten und Funktion einer netzgekoppelten PV-Anlage

Um eine Photovoltaikanlage ans Stromnetz zu koppeln, benötigen Hausbesitzer folgende Komponenten. Deren jeweilige Funktionsweise ist ausführlich in dem Beitrag Photovoltaikanlage Komponenten erläutert.

  • Solarmodule
  • Gleich- und wechselspannungsseitige Verkabelung
  • Generatoranschlusskasten
  • Wechselrichter
  • Stromzähler als Zwei-Richtungs-Zähler (für Einspeisung und Bezug)
  • Optional: Stromspeicher
Erforderliche Komponenten für die netzgekoppelte PV-Anlage
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Überschusseinspeisung und Volleinspeisung

Zwar kann später noch umgerüstet werden, die Art der Einspeisung von vorneherein zu planen, ist jedoch kostengünstiger. Eine eindeutige Empfehlung gibt es nicht, denn beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile:

Überschusseinspeisung als häufigste Nutzungsform einer PV-Anlage

Schema einer netzgekoppelten Photovoltaikanlage
Schema einer netzgekoppelten Photovoltaikanlage mit Überschusseinspeisung

Bei der Überschusseinspeisung wird der von der PV-Anlage erzeugte Strom primär für den Eigenbedarf verbraucht. Überschüssiger Strom, der an sonnigen Sommertagen anfällt, wird in das öffentliche Netz eingespeist. Diese Energie entlohnt der Staat nach dem gültigen Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Wird zu wenig Strom produziert (und das ist mindestens von Oktober bis April die Regel), muss der Mehrbedarf aus dem öffentlichen Stromnetz gedeckt werden. Um Kosten zu sparen, ist das Ziel, möglichst viel des benötigten Stroms aus der Eigenproduktion zu decken. Wir haben die besten Tipps zur Steigerung des Eigenverbrauchs zusammengestellt.

Hinweis: Bei einer durchschnittlichen Familie beträgt der Eigenverbrauch rund 30 Prozent. In der Regel werden also etwa 70 Prozent des erzeugten Stroms eingespeist. Zu den Vergütungssätzen gibt es derzeit eine gute Nachricht: Nach dem Absinken auf kaum mehr als 6 Cent im Juli 2022 ist die Vergütung für die Teileinspeisung nun bis Ende 2023 auf 8,2 Cent/Kilowattstunde festgezurrt. Diese Maßnahme soll die derzeitigen Kostenanstiege für Akkumulatoren auffangen.
Eine Solarbatterie hilft den erzeugten Strom selbst zu nutzen
Eine Solarbatterie hilft den erzeugten Strom selbst zu nutzen

Energiespeicher, bei Inselanlagen ein Muss für die verlässliche Stromversorgung, werden auch für netzgekoppelte Anlagen immer interessanter. Einerseits befinden sich die Strompreise im Höhenflug. Andererseits wächst die Nachfrage für Speicheranlagen, was sich positiv auf die Preisgestaltung auswirkt. Vorratshaltung ist also auch bei Solarstrom eine gute Empfehlung.

In der Stromcloud wird überschüssiger Strom gespeichert
In der Stromcloud wird überschüssiger Strom gespeichert
Tipp: Eine Stromcloud erweitert den eigenen Stromspeicher. Produziert die Anlage mehr Strom als der Speicher zur gleichen Zeit aufnehmen kann, fließt diese Energie als Guthaben in die Cloud. Bei Bedarf wird der Überschuss dann wieder daraus bezogen. Die Abrechnung erfolgt über ein Gutschrift-System.

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Volleinspeisung als bequeme Lösung

Bei der Volleinspeisung wird der von der PV-Anlage erzeugte Strom vollständig in das öffentliche Netz eingespeist und der Anlagenbetreiber erhält die zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme gültige Einspeisevergütung. Anders als bei der Überschusseinspeisung ist die Anlage über einen gesonderten Zähler direkt mit dem Stromnetz verbunden. Kein Strom wird für das Hausnetz „abgezweigt“. Zwar wurde die Vergütung am 30.Juli 2022 angehoben, doch steht außer Zweifel, dass dies die gestiegenen Strompreise nicht ausgleicht. Die Option ist daher für Dachanlagen in der Größenordnung unter 30 kWp wenig interessant.

Bei der Volleinspeisung ist der Eigenverbrauch gleich Null
Bei der Volleinspeisung ist der Eigenverbrauch gleich Null

Eher lohnt sich ein Umrüsten von einer Volleinspeisung auf eine Überschusseinspeisung. Die Installation eines Eigenverbrauchszählers nimmt der Netzbetreiber vor. Die Kosten sind beim Elektroinstallateur des Anlagenbetreibers zu erfragen. Gut zu wissen: Nach dem EEG 2021 muss der Anlagenbetreiber beim Umrüsten keine wirtschaftlichen Nachteile befürchten.

Alternative: Nulleinspeisung

Nulleinspeiseanlagen produzieren keinerlei überschüssige Energie, die in das öffentliche Netz eingespeist werden könnte. Ein regelbarer Wechselrichter steuert die Anlage so, dass ihre Leistung an den Verbrauch, der im Haushalt entsteht, angepasst wird. Damit verzichtet man zwar auf die Einspeisevergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz, ist jedoch auch deutlich unabhängiger. Nicht jeder Netzbetreiber erlaubt nämlich die Einspeisung, was beim Wechsel des Stromanbieters schon mal zu Problemen führen kann. Für den ergänzenden Strombezug sind Nulleinspeiseanlagen selbstverständlich an das öffentliche Stromnetz angeschlossen – der wesentliche Unterschied zu Photovoltaik-Inselanlagen.

Die Nulleinspeisung ist auf hohen Eigenverbrauch ausgerichtet
Die Nulleinspeisung ist auf hohen Eigenverbrauch ausgerichtet

Durch den direkten Eigenverbrauch lassen sich in einem typischen Haushalt 30 bis 40 Prozent des Stromverbrauchs decken. Mit einem Stromspeicher lässt sich dieser Anteil auf 50 bis 70 Prozent steigern. Eine Batterie ist bei einer Nulleinspeiseanlage unbedingt zu empfehlen, will man die erzeugte Energie eher bei Nacht als bei Tag nutzen. Ein interessanter Aspekt auch zum Laden eines Elektrofahrzeugs.

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Vor- und Nachteile im Überblick

Einspeisung Vorteile und Nachteile
Überschusseinspeisung
  • Kostenersparnis durch Anpassung des Eigenverbrauchs
  • Einspeisevergütung nach EEG
  • Stromspeicher als Option
  • Mittlere Abhängigkeit von der Strompreisentwicklung
  • Abhängigkeit vom Netzbetreiber
  • Evtl. Anmeldung als Gewerbe
  • Pflichten des EEG
Volleinspeisung
  • Bequeme Lösung durch unkomplizierte Abwicklung
  • Einspeisevergütung nach EEG
  • Stromspeicher überflüssig
  • Größte Abhängigkeit von der Strompreisentwicklung
  • Abhängigkeit vom Netzbetreiber
  • Evtl. Anmeldung als Gewerbe
  • Pflichten des EEG
Nulleinspeisung
  • Niedrigste Abhängigkeit von der Strompreisentwicklung
  • Keine Abhängigkeit vom Netzbetreiber
  • Keine Anmeldung als Gewerbe
  • Keine Pflichten des EEG
  • Keine Einspeisevergütung nach EEG
  • Stromspeicher ein Muss
Tipp: Mit einer Solar-Inselanlage für Notstrom können Photovoltaikanlagen bei Stromausfall automatisch von Netzbindung auf Ersatzstrom umschalten. Voraussetzung ist die Einrichtung eines eigenständigen Notstromsystems, das allpolig vom öffentlichen Netz getrennt werden kann. Der Markt bietet hierzu eine Reihe von Lösungen an. Aufgrund der deutlichen Mehrkosten rechnen sich diese Systeme allerdings nur bei häufiger auftretenden Stromausfällen.
Solaranlage auf einem Hausdach © smileus, fotolia.com
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