Photovoltaik für das Wohnmobil

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PV-Anlage auf dem Fahrzeugdach ist immer dabei

Wohnmobile gelten als Inbegriff der Freiheit. Mit dem Haushalt im Schlepptau setzt man sich in Bewegung und entdeckt neue Welten, wann immer einem danach ist. Für den Alternativurlaub haben die Camper-Vans viele Fans. Die gewohnten Annehmlichkeiten hätten die meisten aber schon gerne dabei. Kühlschrank, Smartphone, TV und Radio können die Batterien leider früher oder später in die Knie zwingen. Die Lösung: entweder ein längerer Halt in der Nähe einer Steckdose – oder eine Photovoltaik-Anlage auf dem Fahrzeugdach. Wir nennen die wichtigsten Fakten und geben Tipps zur Dimensionierung und Installation.

Wohnmobil mit PV-Modulen auf dem Dach © Tanja Moosmann, stock.adobe.com
Wohnmobil mit PV-Modulen auf dem Dach © Tanja Moosmann, stock.adobe.com
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Kleine Schwester üblicher Hausdach-Photovoltaikanlagen

Die Technik ist grundsätzlich dieselbe, aber die Ausmaße, die Komplexität und damit auch die Kosten sind wesentlich geringer als bei einer Anlage auf dem Hausdach. Unter Umständen kann eine weitgehende Autarkie, sprich: Unabhängigkeit von stationären Stromquellen erreicht werden. Zumindest erreicht die Verbraucherbatterie eine wesentlich längere Betriebszeit.

Gut zu wissen: Wohnwagen verfügen in der Regel über (mindestens) zwei Batterien: Die Starterbatterie ist mit herkömmlichen in anderen Fahrzeugen vergleichbar und versorgt beispielsweise die Lichtmaschine oder das Autoradio mit Strom. Die Verbraucherbatterie stellt die Stromversorgung von Geräten wie TV, Kühlschrank oder anderen „Verbrauchern“ sicher.

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Optimale Größe ermitteln

Für die richtige Dimensionierung der Anlage müssen zunächst einmal die benötigten Stromquellen identifiziert und deren Verbrauch überschlagen werden. Denn nur ausreichend große oder viele Paneele können genug Energie erzeugen. Für die Rechnung multipliziert man sowohl die Leistung (Watt) der Geräte als auch deren Spannung (Volt) jeweils mit der Anzahl der täglich erwarteten Betriebsstunden. Heraus kommen die täglich benötigte Leistung sowie die elektrische Ladung pro Tag, die die Anlage leisten muss. Sollen mehrere Tage ohne Steckdose drin sein, muss das Ergebnis entsprechend mit der Anzahl der Tage multipliziert werden.

Hinweis: Entscheidend ist, wohin die Reise geht: Wer seinen Studienabschluss oder Rentenbeginn mit monatelangen Touren entlang der Algarve feiert, wird naturgemäß wesentlich mehr Sonnenenergie nutzen können als bei einer Camperreise zum Nordkap.

Schwankende Sonneneinstrahlung bedenken

Bei der Kalkulation sollte man einen Puffer einrechnen. Erstens kann die PV-Anlage in der Praxis selten hundertprozentige Leistung bringen – sei es etwa, weil die Sonne nicht scheint, oder weil das Fahrzeug im Teilschatten steht. Zweitens dürfen einige Batterietypen nicht vollständig, sondern höchstens bis zur Hälfte entladen werden. Wer sich mit der Berechnung schwertut, findet Unterstützung bei entsprechenden Fachhändlern.

Komplett-Set als sichere Lösung

Zu jeder Photovoltaikanlage auf dem Wohnmobil gehört zudem ein Laderegler (auch: Solarregler). Er ist das Verbindungsglied zwischen den Solarpaneelen und der Batterie und steuert den Stromfluss. Im Handel sind zahlreiche Komplettpakete inklusive Montageanleitung erhältlich. Sie haben den Vorteil, dass die Komponenten gut aufeinander abgestimmt sind. Bitte aber nicht nur auf den Preis achten! Fachbetriebe und seriöse Online-Bewertungen geben Anhaltspunkte, was von den angebotenen PV-Anlagen zu erwarten ist.

Wohnmobil mit aufstellbaren PV-Modulen auf dem Dach © illustrez-vous, stock.adobe.com
Wohnmobil mit aufstellbaren PV-Modulen auf dem Dach © illustrez-vous, stock.adobe.com

Unterschiedliche PVA-Typen

Nicht alle PV-Module werden fest auf dem Wohnmobildach verbaut. Um die Globalstrahlung je nach Tageszeit und Standort noch besser ausnutzen zu können, gibt es Modelle, bei denen die Paneele aufstellbar sind. Das muss aber entweder jedes Mal manuell geschehen – oder über eine Elektronik gesteuert werden, die erhebliche Mehrkosten verursacht. Die Frage, die man sich dabei stellen muss, ist, ob sich der Mehraufwand bei einer kleinen Wohnwagen-Anlage lohnt.

So oder so sollten speziell für den Einsatzzweck gefertigte Module verwendet werden: Sie sind sehr viel besser an die Erforderlichkeiten angepasst und beispielsweise unempfindlicher gegenüber Vibrationen, die beim Fahren unweigerlich entstehen.

Tipp: Besonders flexible, das heißt wie eine Decke zusammenklappbare Solarpaneele, eignen sich beispielsweise gut, um an einem Tag am See genügend Strom für das Partyradio und die Kühlung der Getränke zu erzeugen.

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Aktive Camper-Szene hilft PV-Neulingen

Für viele Nutzer ist eine Anlage von 200 Wp (Watt peak) Nennleistung, die für wenige hundert Euro erhältlich ist, eine gute Wahl – auch wenn sich das nicht pauschal sagen lässt. Je nach Modell und Fingerfertigkeit ist für die Installation ein halber bis anderthalb Tage einzukalkulieren. Schön zu wissen: Die Camperszene ist sehr aktiv und hilfsbereit. Im Netz finden sich zahlreiche Video-Anleitungen sowie ausführliche und individuelle Schritt-für-Schritt-Schilderungen solcher Projekte inklusive zahlreicher Fotos und praktischer Tipps.

Photovoltaik Komplettsets sind praktisch und leicht zu installieren
Photovoltaik Komplettsets sind praktisch und leicht zu installieren

Fazit: Brauche ich eine Photovoltaik-Anlage für mein Wohnmobil?

In der Regel ist eine Photovoltaik-Anlage auf Reisen eine gute Sache: Sie entlastet die interne Stromversorgung mit kostenloser und ressourcenschonender Energie. Auch die Kosten liegen mit niedrigen bis mittleren dreistelligen Eurosummen im überschaubaren Bereich. Weniger nützlich sind sie, wenn ausschließlich Fahrten in sonnenarme Gegenden unternommen werden. Gegen eine Installation spricht auch, wenn lediglich auf Campingplätzen übernachtet wird, wo es jederzeit eine ausreichende Stromversorgung gibt. Wer allerdings Wert auf Freiheit und Unabhängigkeit legt, kann sie mit Solarpaneelen auf dem Wohnmobildach noch ein wenig vergrößern.

PV-Anlage auf einem Garagendach © remax16, stock.adobe.com
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