Solartankstelle fürs Elektroauto & mehr
Wer ein E-Auto fährt, wird sich sicher schon mit dem Gedanken befasst haben, das Dach von Garage oder Carport mit Solarzellen auszustatten. Dort kann der Stromer einfach an die Steckdose angeschlossen werden und die Energie tanken, die die Sonne kostenfrei auf die Erde schickt – direkter geht es kaum. Die eigene Solartankstelle ist jedoch nicht der einzige Anlass, sich eine Photovoltaik-Anlage auf die Garage oder das Carport montieren zu lassen. Wir nennen die Alternative und weisen auf die baulichen Voraussetzungen hin.
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Zunehmende Zulassungen von E-Autos
Die deutsche Data-Platform Statista nennt folgende Zahlen: Die Anzahl an zugelassenen Elektroautos, d.h. der Pkw mit ausschließlich elektrischer Energiequelle (BEV), betrug am 1. April 2021 rund 365.300. Werden auch die etwa 349.300 Plug-In-Hybrid-Pkw hinzugezählt, nähert sich die Zahl der elektrisch angetriebenen Pkw der Marke von einer Million. Zum Vergleich: 2019 lag der Wert noch bei kaum über 100.000 – und nur ca. 63.000 waren echte Battery Electric Vehicles.
Ist es bei dieser rasanten Entwicklung verwunderlich, dass Garagen und Carports immer häufiger zu Solartankstellen werden? Wer ein E-Auto kauft, tut dies in der Regel aus Gründen des Umweltschutzes. Kommt der Strom dafür aus dem Kohlekraftwerk, ist nicht viel gewonnen …
Nutzung auch für die Stromversorgung im Wohnhaus
Kein Interesse an Elektroautos? Die Montage einer PV-Anlage auf dem Garagen- oder Carportdach kann sich für jeden Autofahrer lohnen. Erlaubt beispielsweise die Bauart des Hausdachs keine flächendeckende Installation von Solarpaneelen oder ist dort die Sonneneinstrahlung eher ungünstig, sollte die Eignung anderer Bauten für die Hausstromversorgung in Augenschein genommen werden. Garagen und Carports sind meist in Flachbauweise errichtet und eignen sich grundsätzlich gut für eine Installation von Solarzellen – ganz ähnlich wie zum Beispiel Terrassendächer. Hinzu kommt der ästhetische Aspekt: Module auf den Garagen fallen oft kaum auf oder können sogar als gestalterische Elemente eingesetzt werden.
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Unterbau und Installation der Stellplatz-Photovoltaik
Zu prüfen ist allerdings, ob die Stabilität des kleinen bis mittelgroßen Dachs des Unterstands ausreicht, um eine gewichtige Photovoltaik-Anlage zu tragen. Insbesondere bei offenen Carports ist die Traglast schnell überschritten. Experten empfehlen daher häufig, einen Abbruch und kompletten Neubau in die Berechnung mit einzubeziehen. Oft rechnet sich dies inklusive Solaranlage in Kalkulation mit den Ersparnissen beziehungsweise Einkünften durchaus. Die Investitionen für die reine Photovoltaikanlage sind in der Regel nicht sehr hoch.
Wichtig ist die Beachtung der baurechtlichen Vorgaben des jeweiligen Bundeslandes. Während einige sich mit einer Bauanzeige zufrieden geben, müssen in anderen mitunter langwierige Genehmigungsverfahren durchlaufen werden. Im Zweifelsfall kann das Bauamt vor Ort Auskunft geben, für welchen Bautyp welche Unterlagen erforderlich sind.
Der Installationsaufwand bleibt im Rahmen. Manche Dienstleister haben sich auf das Angebot von Komplettpaketen spezialisiert, das heißt sie übernehmen von der Planung bis zur Inbetriebnahme alle Schritte der Installation. Werden Anlagen in Eigeninitiative beim Händler oder im Internet bestellt, müssen diese selbst angebracht und angeschlossen werden. Bei fehlendem Know-how ist unbedingt ein Fachmann zurate zu ziehen. Eine bereits bestehende Photovoltaikanlage auf einer Garage oder einem Carport ist dank Modulbauweise der Solarzellen in der Regel leicht zu erweitern – sofern genügend Platz auf dem Dach vorhanden ist.
Eine Ladestation für das E-Auto bedeutet natürlich zusätzliche Kosten. Die Autobauer bieten diese meist zusammen mit den Automodellen an. Um die Installation kommt man aber nicht umhin. Wenn der erzeugte Strom auch abends oder nachts, wenn die Sonne nicht scheint, genutzt werden soll, kann ein Stromspeicher sinnvoll sein. Energiespeicher für Photovoltaikanlagen sind für Inselanlagen unumgänglich, in Zeiten sinkender Einspeisevergütungen aber auch für netzgekoppelte Photovoltaikanlagen wieder interessant.
Eigenverbrauch lohnt nach wir vor am meisten
Als Faustregel für einen wirtschaftlichen Betrieb gilt eine Dachfläche von mindestens rund 20 Quadratmetern. Allerdings schreitet die technische Entwicklung fort und die Solarzellen werden immer effizienter und leistungsfähiger. Daher ist die Zahl allein wenig aussagekräftig. Eine fachmännische Beratung kann anhand individueller Kenndaten eines Projekts schnell beantworten, ob die Installation sinnvoll ist oder nicht.
In die Rechnung sollte selbstredend mit einfließen, wofür der gewonnene Strom verwendet werden soll: zum Betanken eines E-Autos, zur Eigennutzung im Haushalt, oder zur Einspeisung ins Netz? Oder alles auf einmal? Bei der Einspeisung ins Netz erhält der Erzeuger eine Vergütung, die jedoch in den vergangenen Jahren stetig gesunken ist. Mit den gleichzeitig steigenden Strompreisen der Energieversorger wird es damit immer wirtschaftlicher, möglichst viel des eigenerzeugten Stroms selbst zu verbrauchen.
Last but not least sollte auch der ökologische Aspekt berücksichtigt werden. Er mag nicht immer auf Cent und Euro berechenbar sein, ist für viele aber ein wichtiges Argument für die Anschaffung einer Photovoltaik-Anlage.
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