Große und kleine Terrassendächer für Solarstrom nutzen
Terrassen laden im Sommer zum Verweilen, Spielen oder Arbeiten ein. Wenn sie überdacht sind, schützen sie Mensch und Möbel vor der Sonne oder einem plötzlichen Regenguss. Ob direkt ans Haus angebaut oder getrennt davon: Das Terrassendach als Fläche für Photovoltaik zu nutzen, liegt nahe. Wird die PV-Anlage nicht als bloße Erweiterung einer bestehenden Hausanlage genutzt, ist jedoch einiges zu beachten. Wir informieren Sie über die Einsatzmöglichkeiten, die unterschiedlichen Varianten und die baulichen Voraussetzungen für die Photovoltaik auf dem Terrassendach.

Terrassen-PV: Das Sinnvolle mit dem Nützlichen verbinden
Oftmals ist es baulich nicht möglich, eine Photovoltaikanlage auf dem Hausdach zu installieren. Dann bietet ein Terrassendach möglicherweise die Chance, trotzdem eigenen Sonnenstrom zu produzieren. Damit die Anlage auch wirtschaftlich betrieben werden kann, muss jedoch die Größe der Dachfläche ausreichen. Die üblichen kleinen Terrassendächer würden den Strombedarf im Haushalt bei Weitem nicht decken. Zieht man nicht nur den finanziellen, sondern auch den ökologischen Aspekt mit ein, kann sich Photovoltaik auf dem Terrassendach dennoch lohnen.

Photovoltaik für die Stromverbraucher rund ums Haus
Ist das Terrassendach für die solare Stromversorgung des gesamten Haushalts zu klein, können damit ausgewählte Anlagen und Geräte betrieben werden. Typisch für die Verwendung auf der Veranda sind die Nutzung von:
- Terrassenbeleuchtung
- Bewegungsmelder und Alarmanlage
- Elektrogrill
- Musikanlage
- Infrarot-Wärmestrahler
- kleine und große Haushaltsgeräte wie Mixer, Eiswürfelbereiter, Kühlschrank etc.
Glas-Glas-Module lassen Licht durch
Die herkömmlichen dunkelblauen Photovoltaik-Module sind lichtundurchlässig und für die Montage auf einer geschlossenen Dachfläche konzipiert. Möchte man sie auf einem Terrassendach montieren, müssen zwei Gegebenheiten erfüllt sein:
- Das Dach muss dem nicht unerheblichen Gewicht standhalten.
- Eine Verdunklung der Terrasse muss in Kauf genommen werden. Letzteres ist allerdings oftmals erwünscht, sorgen die Module doch für angenehmen Schatten und den Verzicht auf Sonnensegel und Markise. Durch die Öffnungen zu den Seiten strömen bereits ausreichend Licht und Frischluft auf die Terrasse.
Für andere Ansprüche hält der Fachhandel sogenannte Glas-Glas-Module bereit. Bei diesen lichtdurchlässigen Solarmodulen befindet sich der Solarzellenstring zwischen zwei Klarglasscheiben. Zusätzlichen Schutz bieten beidseitige, ebenfalls transparente Einbettungsfolien. Glas-Glas-Solarmodule verdunkeln die Terrasse nicht und sind besonders unempfindlich und sehr langlebig. Aber natürlich gibt es auch Nachteile: Das Glas ist schwer und teuer.

Die Alternative: Glas-Folie-Module mit milchigen oder semitransparenten Rückseitenfolien. Sie garantieren ebenfalls einen angenehmen Halbschatten, sind jedoch leichter und amortisieren sich schneller. Aber: Lebensdauer und Ertrag sind bei den Folienmodellen etwas geringer. Im Vergleich zu Glas-Folie-Modulen beträgt der Mehrertrag von Glas-Glas-Modulen nach 30 Jahren rund 30 Prozent.

Bauliche Voraussetzungen beachten!
Terrassendächer erreichen selten den Neigungswinkel von Hausdächern. Meistens ist das Dach flach oder nur sehr leicht geneigt. Das wirkt sich nicht nur auf die Ausbeute aus, sondern auch auf den Reinigungsaufwand. Ablagerungen können bei minimaler Dachneigung nicht von selbst nach unten rutschen, sondern bleiben womöglich länger liegen. Daher sind Terrassendächer meist schwerer zu reinigen als beispielsweise Gartenhausdächer. Außerdem haben Schneemassen ein nicht unerhebliches Gewicht – eine echte Herausforderung an die Konstruktion des Daches. Bei Flachdächern ist daher ganz besonders auf ein stabiles Fabrikat zu achten. Für die Montage einer PV-Anlage nicht geeignet sind Pavillons, Markisen oder Sonnensegel. Sie können das Gewicht nicht tragen.
Last but not least sollte vor dem Startschuss für ein Solar-Terrassendach auch das Gespräch mit dem örtlichen Bauamt gesucht werden. Die Vorschriften unterscheiden sich von Bundesland zu Bundesland und setzen häufig eine Baugenehmigung voraus. Ist diese erfüllt, steht der Realisierung aber meist nicht im Wege.

Alternativen zur Photovoltaik-Anlage auf dem Terrassendach
Wer weder über ein passendes Terrassendach noch über ein geeignetes Hausdach verfügt, kann eventuell auf Alternativen ausweichen. Für die Nutzung einer Photovoltaikanlage bieten sich zum Beispiel auch die Dächer von Carports und Garagen an. Stimmt die Himmelsrichtung, lohnt sich eventuell die Photovoltaik an der Hausfassade.
Nicht verwunderlich ist, dass seit der Genehmigung 2017 die günstigen Mini-Solaranlagen auch in Deutschland immer beliebter werden. Die Entwicklung geht stetig voran. Sich laufend zu informieren, kann sich daher positiv auf die Umwelt und den Geldbeutel auswirken.

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