Wallbox: Kosten und Förderung

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Die Anschaffung einer Wallbox lohnt sich!

Betreiber von Photovoltaikanlagen können sich die Hände reiben. Während andere ihr Elektroauto mit teurem Netzstrom betreiben, blicken sie auf deutlich niedrigere Stromgestehungskosten. Noch breiter wird das Grinsen bei einem Vergleich mit diesel- oder benzinbetriebenen Fahrzeug: Hier können die Treibstoffkosten bis zu 9-mal so hoch liegen (Quelle: ibc solar AG).

Aber natürlich ist diese Freude nicht ganz gratis. Wir sind der Frage nachgegangen, ob sich Anschaffung und Installation einer Wallbox lohnen. Leser erfahren außerdem, worauf sie beim Kauf achten sollten – und wie sich mit einer Wallbox sogar Geld verdienen lässt.

Kosten und Preise © foto-tech, stock.adobe.com
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Was kostet eine Wallbox?

Vor dieser Frage steht zunächst einmal die Entscheidung für die richtige Wallbox. Soll es eine 11-kW-Station/Modell sein oder doch lieber eine Nummer größer? Bei Kleinwagen können oft schon Wandladestationen von 3,7 kW Ladeleistung ausreichen. Je nach Hersteller, Leistung und Ausstattung bewegen sich die Anschaffungskosten zwischen ca. 400 und 2.000 Euro.

Hinweis: Bei den angebotenen Wallboxen herrschen zweierlei „Intelligenz“:

  1. Kommunikationsschnittstelle zum Stromnetz: Um die Anforderungen der KfW-Förderung zu erfüllen, müsste die Ladestation „steuerbar“ sein. Der Effekt: Wenn die Last im lokalen Netzabschnitt zu hoch ist, können die Netzbetreiber den Ladestrom per Signal an die Wallbox reduzieren.
  2. Smarte Funktionen: Per Zugang über GSM, LAN, WLAN oder Bluetooth lässt sich beispielsweise der Ladevorgang individuell regulieren. Möglich ist oft auch die Einbindung ins heimische Smart-Home-Netz.
Die Wallbox sollte immer den günstigsten Strom laden
Die Wallbox sollte immer den günstigsten Strom laden

Die Ladesteuerung ist das A und O: Bei richtiger Programmierung lädt eine Wallbox mit Ladesteuerung immer den aktuell günstigsten Strom. Meist können zudem die Ladezeiten programmiert, Ladestatistiken erstellt und der Stromverbrauch abgelesen werden. Für PV-Anlagen-Betreiber zählt überdies die Schnittstelle zu ihrer Anlage. Testberichte zeigen alle nützlichen Funktionen einer Wallbox auf. Ein Beispiel ist der große Test des ADAC, dessen vier Sieger wir im letzten Abschnitt vorstellen.

Zu den Kosten gehört jedoch mehr als der Kauf der Wallbox.

Viele Faktoren bestimmen die Kosten einer Wallbox
Viele Faktoren bestimmen die Kosten einer Wallbox

Zwingend nötig sind zudem verschiedene Schutzmechanismen wie ein FI-Schalter mit Fehlerstromerkennung, ein Leitungsschutzschalter zur Vermeidung von Überlastungen und eventuell ein Schlüsselschalter oder ein RFID-Kartenleser, um den Zugriff zu kontrollieren.

Nicht vergessen sollte man auch die Kosten für die Installation der Wallbox. Je nach Aufwand werden dafür ca. 1.000 bis 1.500 Euro in Rechnung gestellt. Dass die Installation durch einen Fachbetrieb durchgeführt werden sollte, versteht sich dabei von selbst. Nicht zuletzt, um keinen Verlust des Versicherungsschutzes zu riskieren.

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Wann amortisiert sich eine eigene Ladestation?

Für die Bestimmung der Amortisationszeit müssen die Investitionskosten den Einsparungskosten gegenübergestellt werden. Nicht ganz einfach, denn an den Stromtankstellen herrschen nicht nur unterschiedliche Preise, auch die Abrechnungsmodelle sind alles andere als einheitlich. Die einen berechnen eine Pauschale pro Ladevorgang, die nächsten die Zeit der Ladung und viele die geladenen Kilowattstunden. Um diesen Dschungel nicht durchforsten zu müssen, weichen wir auf die Strompreise für Haushaltsstrom aus. Bei den öffentlichen Ladesäulen liegen diese zwar häufig etwas darunter, manchmal aber auch darüber.

Im Januar 2022 lag der Durchschnittspreis für 1 kWh bei 36,19 Cent (Quelle: BDEW). Die Stromgestehungskosten bei einer kleinen Photovoltaikanlage gibt das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesystem (ISE) mit 5,9-11 Cent/kWh an. Bei einer empfehlenswerten 10-kWp-Anlage gehen wir von ca. 10 Cent aus. Das macht einen Unterschied von über 26 Cent pro kWh. Die genannten Werte fließen in die folgende Berechnung mit ein. Als Beispiel-Fahrer nehmen wir unser Durchschnittspaar Schmidt aus dem Beitrag PV-Anlage für Elektroauto (15 kWh E-Auto mit 15 kWh/100 km Verbrauch / 13.000 km Fahrleistung pro Jahr):

Tanken an der e-Tankstelle pro 100 km 15 kWh x 36 Cent 5,40 Euro
Tanken an der PV-Anlage pro 100 km 15 kWh x 10 Cent 1,50 Euro
Differenz pro 100 km   3,90 Euro
Differenz pro km 3,90 Euro : 100 0,039 Euro
Kostenersparnis pro Jahr 0,039 Euro x 13.000 km 507 Euro
Amortisation Investitionskosten1 2.500 Euro : jährliche Ersparnis 5 Jahre

1Angenommene Kosten für eine 11-kW-Wallbox, Peripheriegeräte und Installation. Nicht berücksichtigt sind die Zusatzkosten für die notwendige Erweiterung der PV-Anlage.

Ein erfreuliches Ergebnis: Die Wallbox würde sich bereits nach 5 Jahren amortisieren. Selbst bei komplizierter Installation, einer High-End-Ausstattung oder geringeren Lebenszeit des Geräts wäre die Anschaffung absolut lohnenswert.

Die Wallbox mit PV-Anlage amortisiert sich in kurzer Zeit
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Wie kann ich noch mehr Geld sparen?

Fördermittel © DOC RABE MEDIA, stock.adobe.com
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Aktueller Stand bei der staatlichen Förderung von Wallboxen

2020/21 bot die Bundesregierung ein attraktives Förderprogramm für den Kauf und die Installation privater Wallboxen. Aufgrund der hohen Nachfrage war die Fördersumme allerdings vorzeitig erschöpft. Mit Stand März 2022 können immerhin noch Unternehmen, freiberuflich Tätige und gemeinnützige Organisationen einen Antrag stellen. Ein Interessantes Plus: Aufladen dürfen nicht nur Firmenfahrzeuge, sondern auch Privatfahrzeuge von Beschäftigten. Der Zuschuss (KfW 441) beträgt bis zu 900 Euro pro Ladepunkt. Weitere Auskünfte erteilt die KfW.

Auch die Recherche auf den Webseiten von Kommune und Bundesland kann sich lohnen. Mit etwas Glück ergattert man so einen Zuschuss von mehreren hundert Euro. Ein einheitliches Konzept gibt es hier nicht.

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Einnahmequelle Wallbox Sharing

Was hinter dem Begriff „Wallbox Sharing“ steckt, ist schnell erklärt: Eine private Ladestation wird anderen Fahrern eines Elektroautos zur Verfügung gestellt. Natürlich kann die Wandladestation mit den Nachbarn auch im engeren Sinn „geteilt“ werden. Gemeint ist aber etwas anderes: Ähnlich wie an der Stromtankstelle kann sich jeder registrierte Nutzer an der Ladesäule bedienen. Den Preis legt der Wallbox-Vermieter fest. Abgerechnet wird über eine App, wie beispielsweise AirElectric. Sie spürt u.a. die privaten Ladeeinrichtungen für Interessenten auf. Damit dies funktioniert, muss die Wallbox öffentlich zugänglich sein.

Das Konzept ist noch jung und hat sich noch nicht flächendeckend durchgesetzt. Dank Zunahme an Elektroautos ist dies jedoch nur eine Frage der Zeit. Auf jeden Fall amortisiert sich die Investition durch Wallbox Sharing (noch) schneller.

Worauf ist beim Kauf einer Wallbox zu achten?

Wallbox ist nicht gleich Wallbox. Daher ist es wichtig, vor dem Kauf ein paar Punkte zu beachten. Dies gilt nicht nur bei Billigware aus Fernost, auch die Anforderungen an eine Wallbox können Entscheidungskriterien sein. Unsere Liste möchte daher als Checkliste verstanden werden.

  • Die eigenen Wünsche an die Ausstattung sollte man im Vorfeld definieren. Brauche ich eine Wallbox mit integriertem Stromzähler und/oder Zugriffschutz, möchte ich den Stromfluss einstellen oder Statistiken erstellen etc.?
  • Eine elektronische DC-Fehlerstromerkennung kann vor einem Brand durch Fehlerstrom schützen. Das Nachrüsten ist zwar möglich, aber deutlich teurer.
  • Eine Ladekabel-Verriegelung bietet in einem frei zugänglichen Carport einen wirksamen Diebstahlschutz für das Ladekabel.
  • Ein gutes Kabelmanagement vermeidet Kabelsalat und bewahrt vor Verschmutzung und Beschädigung.
  • Eine geeignete Smartphone-App erlaubt einen 24/7-Zugriff auf die Wallbox. Interessant nicht nur für das Ablesen der Daten.
  • Ein geringer Stand-by-Verbrauch reduziert unnötige Kosten. Noch besser ist es, wenn die Wallbox komplett ausgeschaltet werden kann.
  • Absolut unverzichtbar: Dem Produkt sollte eine Konformitätserklärung beiliegen. Zumindest muss diese auf der Hersteller-Website abrufbar sein.
Clevere Eigenschaften einer Wallbox
Clevere Eigenschaften einer Wallbox

Über Punkte, die bei der Installation und Anmeldung zu beachten sind, informiert unser Beitrag Wallbox: die eigene Ladestation.

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Welche Wallbox ist empfehlenswert?

Das Angebot an Wandladestationen ist so riesig wie die Nachfrage. Kein Wunder, ist das Laden an einer eigenen Ladestation doch ungeheuer bequem. Der ADAC hat sich im Februar 2022 zwölf Wallboxen bis 1.600 Euro vorgenommen und sie auf Herz und Nieren geprüft. Dies sind die vier Spitzenreiter im Test:

  1. Erfreulich: Die günstigste Wandladestation schnitt als beste ab. Die HOMEfix 11 kW von go-eCharger erwies sich als zuverlässig und schnell. Die App, mit der sich der Ladevorgang manuell starten und stoppen lässt, fiel den Testern besonders positiv auf. Preis: 599-679 Euro*
  2. Genauso überzeugend fanden die Tester den Commander 2 von Wallbox Charger. Für den fast doppelt so hohen Preis gibt es einen gut bedienbaren Touchscreen obendrauf. Preis: 1.049-1.319 Euro*
  3. Platz 3 belegten gleich zwei Wallboxen: Bei der Terra AC W11-G5-R-O von ABB wurden die umfangreiches Ausstattung und die intuitiv bedienbare App hervorgehoben. Die Ladestation Home 10103 von Easee gefiel insbesondere durch ihr unkompliziertes Handling und die Sicherheit beim Laden. Preise: ab 612 Euro* und ab 762 Euro*

*Stand 24. März 2022

Es gab leider auch schlechte Bewertungen: Die Wallboxen Eve Single S-line 90446058 (Alfen) und GLP 353419P (PC Electric) fielen aufgrund von Sicherheitsmängeln durch.

Tipps für die Anschaffung einer Wallbox
Tipps für die Anschaffung einer Wallbox

Fazit

Tests lesen lohnt sich auf jeden Fall. Auch die Stiftung Warentest veröffentlicht regelmäßig neue Ergebnisse. Sich vor der Installation über die Techniken zu informieren, kann ebenfalls nicht schaden. Einerseits, um sich über die eigenen Wünsche klar zu werden, andererseits als Vorbereitung auf den Termin mit dem Fachbetrieb. Kluge Fragen zeigen Kenntnis und entlocken dem Gegenüber sicherlich so manchen Tipp.

Eine Wallbox amortisiert sich nach etwa 5 Jahren. Im Anschluss daran können Eigentümer von Photovoltaikanlage & Elektroauto jeder Strompreiserhöhung gelassen entgegenblicken: Sie fahren gratis!

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Wallboxen in einer Tiefgarage © Wellnhofer Designs, stock.adobe.com
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