Österreich schafft Fakten: Mit dem zusätzlichen „Made-in-Europe“-Bonus soll nicht nur der Umstieg auf erneuerbare Energien attraktiver gemacht, sondern auch die europäische Solarindustrie gestärkt werden. In Deutschland wird die PV-Fertigung in Europa zwar diskutiert, zu konkreten Maßnahmen ist es bisher aber noch nicht gekommen. Lesen Sie mehr über den vorbildlichen „zweiten Fördercall“ made in Austria und seine 5 positiven Effekte für unseren Kontinent.

Förder-Plus beim zweiten Fördercall
Der am 23. Juni 2025 gestartete zweite Fördercall wartet mit einem neuen Förderinstrument für Photovoltaikanlagen auf: Der „Made-in-Europe“-Bonus belohnt Anlagen, bei denen wesentliche Komponenten wie Module, Wechselrichter oder Speicher nachweislich in Europa hergestellt wurden. Eine regelmäßig aktualisierte „White List“ der EAG-Abwicklungsstelle gibt darüber Auskunft, welche Produkte förderfähig sind. Je Komponente winken 10 Prozent mehr Förderung – insgesamt sind also bis zu 30 Prozent Bonus zusätzlich zur regulären Investitionsförderung möglich.

Dieser Schritt ist nicht nur eine Reaktion auf die Dominanz asiatischer Anbieter – über 90 Prozent der weltweit verbauten PV-Module kamen 2023 aus China – sondern ein bewusstes Signal für mehr technologische Souveränität in Europa.
Erster Fördercall und Zukunftsaussichten
Bereits der erste Fördercall im Frühjahr 2025 war ein voller Erfolg: Der mit 40 Millionen Euro dotierte Fördertopf wurde nahezu vollständig ausgeschöpft. Mehr als 80 Prozent der Förderfälle betrafen kleinere PV-Anlagen mit Speicher – ein klarer Hinweis darauf, dass private Haushalte zunehmend auf Solarenergie setzen.

Mit dem zweiten Call und dem neuen Bonus werden nun gezielt europäische Hersteller gestärkt. Rückgeflossene Mittel früherer Förderungen gewährleisten die Finanzierung. Ab Herbst 2025 werden dann auch Stromspeicher ohne gleichzeitige PV-Anlage förderfähig. Das eröffnet neue Möglichkeiten der Nachrüstung und unterstützt die Netzstabilität – ein wichtiger Faktor für den weiteren Ausbau erneuerbarer Energien.

Ein Modell auch für Deutschland?
Der „Made-in-Europe“-Bonus könnte auch in Deutschland Schule machen. Die Bundesrepublik steht vor ähnlichen Herausforderungen: Der Photovoltaik-Zubau wächst rasant, doch auch hier dominieren asiatische Hersteller den Markt. Zwar gibt es bereits Diskussionen über eine Stärkung der europäischen Solarproduktion, doch bislang fehlen konkrete Anreize auf Verbraucherseite.
Ein Bonusmodell wie in Österreich könnte hier gezielt ansetzen – und gleichzeitig einen Beitrag zur europäischen Industriepolitik leisten. Denn mit jedem PV-Modul, das in Europa statt in Fernost gefertigt wird, steigt nicht nur die Versorgungssicherheit, sondern auch die Wertschöpfung innerhalb der EU.
Positive Effekte des „Made-in-Europe“-Bonus
Der Bonus entfaltet gleich mehrere Wirkungen:
- Förderung regionaler Produktion: Europäische Hersteller erhalten endlich einen klaren Marktvorteil gegenüber Importprodukten – ohne protektionistische Maßnahmen, sondern durch gezielte Verbraucherförderung.
- Stärkung der Versorgungssicherheit: Kurze Lieferwege, transparente Produktionsstandards und weniger Abhängigkeit von globalen Lieferketten machen Europas Energiesystem robuster.
- Qualitäts- und Nachhaltigkeitsvorteile: Europäische Produkte erfüllen in der Regel strengere Umwelt- und Sozialstandards. Das kommt nicht nur dem Klima zugute, sondern auch dem Vertrauen der Verbraucher.
- Impuls für Innovation: Wenn die Nachfrage nach europäischen Produkten steigt, investieren Hersteller vermehrt in Entwicklung, Effizienz und neue Technologien.
- Signalwirkung: Der Bonus schafft Bewusstsein – bei Konsumenten wie bei politischen Entscheidungsträgern. Europa positioniert sich stärker als Technologiestandort für die Energiewende.

Neuer Schub für die Energiewende
Mit dem „Made-in-Europe“-Bonus geht Österreich einen klugen und zukunftsweisenden Weg: Die Energiewende wird nicht nur beschleunigt, sondern auch bewusst europäisch gestaltet. Ein Modell, das auch für Deutschland Impulse liefern kann – und ein Beweis dafür, dass Klimaschutz, Innovation und Industriepolitik gemeinsam gedacht werden können.


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