Das SolarCar-Projekt der Hochschule Bochum

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Das SolarCar-Projekt der Hochschule Bochum: Autofahren mit Sonnenenergie

An der Hochschule Bochum wird die Entwicklung von Solarstrom-Projekten groß geschrieben. Die Herausforderung: Fahrzeuge zu entwickeln, die vollständig durch regenerative Energien angetrieben werden, dadurch komplett emissionsfrei sind und zudem noch alltagstauglich sind.

Seit nunmehr 14 Jahren entwickeln Studenten der Hochschule im Rahmen des SolarCar-Projektes ebensolche Fahrzeuge, die ausschließlich solarbetrieben sind. Die Lehrveranstaltung „Entwicklung von solarbetriebenen Fahrzeugen“ gehört hierbei zum festen Pflichtprogramm für jeden angehenden Ingenieur.

Grundidee stammt aus Großbritannien

Die Idee zum SolarCar-Projekt stammt allerdings von der Londoner Partner-Universität, genauer der London South Bank University. Von 1999 bis 2005 wurde es von den Hochschulen als gemeinsames Lehrforschungsprojekt betrieben, inzwischen liegt die Hauptverantwortung in den Händen der Bochumer.

2001 trat das erste Solarfahrzeug, das von deutschen Studenten zusammen mit den britischen Kommilitonen in London konzipiert worden war, ein Rennen an. Der „Mad Dog III“ fuhr bei der World Solar Challenge (WSC) in Australien mit. Seitdem mehren sich die Erfolge. Das Fahrzeug „Hans Go!'“belegte 2003 bei der WSC den fünften Platz. Zwei Jahre darauf war es immerhin der achte Rang.

Solarcar Hochschule Bochum
Solarcar Hochschule Bochum © HS Bochum

Solarautos fahren bis zu 120 Stundenkilometer schnell

Der von 2005 bis 2007 entwickelte „SolarWorld No. 1“ belegte 2007 nicht nur Platz vier, er wurde auch mit einem Preis für das „Beste Design“ prämiert. Solarzellen sorgen auf sechs Quadratmetern für genügend Energie. So legte dieses Modell bei der WSC über 3.000 Kilometer bei einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 73 Stundenkilometern zurück. Aber es geht auch noch schneller: Maximal schafft „SolarWorld No. 1“ eine Spitzengeschwindigkeit von 120 Stundenkilometern.

Im Oktober 2011 präsentierte die Hochschule Bochum mit dem ‚Solar World Gran Turismo‘ ihr neuestes energieautark betriebenes Solarfahrzeug beim WSC in Australien. Zwei Jahre lang hatten rund 30 angehende Ingenieure der Hochschule an dem Solarfahrzeug gearbeitet, das mit seinen zwei Türen und zwei Sitzen durchaus alltagstauglich ist.

Mobil sein und nachhaltig die Umwelt schonen

Mit ihm schaffte es das SolarCar-Team, ein Fahrzeug zu bauen, das nicht nur in Rennen besteht, sondern sogar die ganze Welt umrunden kann. Denn dieses Ziel haben sich die Studenten auf die Fahnen geschrieben: Die Welt in rund einem Jahr einmal zu umrunden und damit als Botschafter Aufmerksamkeit auf nachhaltige Mobilität zu lenken.

Die Weltumrundung begann im Rahmen des WSC am 16. Oktober 2011. Nach der Challenge setzten die Studenten ihre Fahrt fort. Sie durchquerten Neuseeland von Norden nach Süden, dann die USA von Osten nach Westen, Europa, Russland und endeten schließlich – 177 Tage und 29.710 Kilometer später – wieder in Australien. Das bedeutet den Weltrekord für ein energieautarkes Fahrzeug und unterstreicht einmal mehr, dass Elektromobilität im Kommen ist.

Studenten sind (fast) ihr eigener Herr

Das SolarCar-Projekt entstand Mitte der neunziger Jahre. Initiiert wurde es von der London South Bank University (LSBU), später wurde das Projekt dann vollends in die Hand der Bochumer Hochschule gelegt. Seitdem geht die Entwicklung energieeffizienter Sonnenwagen kontinuierlich voran.

Die Teamleitung liegt in den Händen der Studenten, während die Dozenten lediglich als Trainer Hilfestellungen geben. Sie sorgen für die benötigten Materialien und begleiten die Studenten inhaltlich und fachlich. Bei dem Projekt lernen Studenten nicht nur Teamwork, sie bekommen auch Know-how in allen weiteren Entwicklungsschritten von Projektmanagement bis zur technischen Umsetzung.

Die technischen Fortschritte zwischen dem Erstlingswerk, dem „MadDog III“, von den Entwicklern selbst spaßeshalber als „rollende Tischtennisplatte“ bezeichnet, hin zum „SolarWorld No. 1“ sind unübersehbar. Und die Entwicklung wird stetig weitergehen…

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