Auch Mieter können Solarstrom vom eigenen Dach nutzen

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Photovoltaikanlage
Photovoltaikanlage © Marina Lohrbach, fotolia.com

Selbst erzeugten Strom vom eigenen Dach zu nutzen, wird mit sinkender Einspeisevergütung und dem allgemein teurer werdenden Strom immer attraktiver, daher nutzen viele Eigentümer von Einfamilienhäusern bereits den eigenen Strom. Ebenso gut lässt sich Strom natürlich auch auf den Dachflächen von Mehrfamilienhäusern produzieren, allerdings ist es hierbei für die Bewohner schwieriger, den Strom vom eigenen Dach auch selbst zu nutzen.

Beispiel buzzn in München mit Localpool

Verschiedene Dienstleister und Stromversorger bemühen sich aber, Abhilfe zu schaffen, zum Beispiel der Stromlieferant buzzn aus München mit seiner Initiative Localpool. Bei dem Modell kann jeder Hausbewohner weiterhin frei entscheiden, woher er seinen Strom bezieht. Laut Justus Schütze, dem Geschäftsführer der buzzn GmbH, lassen sich durch den selbst produzierten Strom aus einer Dach-Photovoltaikanlage pro Haushalt Einsparungen von 50 bis 100 Euro pro Jahr erzielen. Durch den Anteil an Eigenstrom sinkt der Strombezug aus dem öffentlichen Netz um 25 bis 40 Prozent, je nach Dachfläche und Jahr. Auch auf den lokal erzeugten Strom ist allerdings die EEG-Umlage zur Förderung der erneuerbaren Energien zu entrichten, da die Bewohner bzw. Nutzer in der Regel nicht die Eigentümer der Photovoltaikanlage sind. Der Preisvorteil ergibt sich daraus, dass keine öffentlichen Netze genutzt und somit die Netzengelte sowie die Stromsteuer eingespart werden.

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Beispiel Naturstrom AG und HEG

Auch der Ökostromanbieter Naturstrom AG bietet Kunden in Heidelberg in Zusammenarbeit mit der Heidelberger Energiegenossenschaft e.G. (HEG) die Möglichkeit, Strom aus Photovoltaikanlagen vom „eigenen“ Dach zu beziehen. Die HEG hat auf sieben Mehrfamilienhäusern mit insgesamt 116 Mietparteien in Nußloch bei Heidelberg Photovoltaikanlagen installiert. Der Strom wird über die HEG bezogen und abgerechnet. Diese bietet ihren Mietern einen Mischtarif an, der preislich günstiger ist als herkömmliche Tarife und aus dem eigenproduzierten Strom und dem Ökostrom der Naturstrom AG besteht. Die Kilowattstunde Strom kostet garantiert bis Ende 2015 25,4 Cent brutto pro Kilowattstunde plus einer monatlichen Grundgebühr von 6,95 Euro. Und dafür ist der Strom zu 100 Prozent echter Ökostrom, entweder von der dacheigenen Photovoltaikanlage oder vom zertifizierten Ökostromanbieter Naturstrom AG.

Die sieben Photovoltaikanlagen, die zusammen über eine Leistung von 445 kWp verfügen, erzeugen auf 3.000 Quadratmeter Fläche pro Jahr voraussichtlich rund 370.000 Kilowattstunden (kWh) Strom – ausreichend für mehr als 100 Durchschnittshaushalte. Ausgerichtet sind die Anlagen nach Osten und Westen. Im Vergleich zu den nach Süden ausgerichteten Anlagen wird mehr Strom in den Morgen- und Abendstunden produziert, wenn auch der Stromverbrauch der Haushalte am höchsten ist. Ein Nebeneffekt ist, dass die Produktionsspitzen, und damit die Überproduktion, am Mittag reduziert werden.

Für die Energiewende ist lokaler Strom für alle wichtig

Um die Energiewende hin zu erneuerbaren Energien Realität werden zu lassen, sind solche Konzepte wichtig. Nicht jeder kann und will ein Eigenheim besitzen, aber eine dezentrale Energieerzeugung und -nutzung ist ein wichtiger Beitrag zu einer nachhaltigen Stromversorgung und würde zudem die Diskussionen über den Bau großer Stromtrassen entschärfen und im Optimalfall überflüssig machen. Zudem können so auch Mieter von billigerem Eigenstrom produzieren, und nicht nur Hausbesitzer. Auch Dr. Thomas Banning, der Vorstandsvorsitzende der Naturstrom AG, ist der Meinung, dass die lokale Stromerzeugung gefördert werden sollte, und nicht erschwert, wie es nach den aktuellen Plänen der Regierung der Fall wäre. Für Andreas Gißler, den Vorstand der Heidelberger Energiegenossenschaft, ist die Initiative der Genossenschaft ebenfalls ein weiterer und wichtiger Schritt hin zu einer regionalen und bürgernahen Energiewende von unten.

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