Solarthermie Anschaffungskosten

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Was kosten Anschaffung und Betrieb einer Solaranlage?

Antwort: Zwischen 4.000 und 15.000 Euro. Natürlich ist diese Spanne viel zu groß, um die eigenen Investitionskosten realistisch einschätzen zu können. Aber gerade hier kommt es nun einmal auf zahlreiche Faktoren an: die Anzahl der im Haushalt lebenden Personen, die Größe der Wohnfläche, die Art der Kollektoren, um nur einige zu nennen. Deshalb geben wir in diesem Beitrag nicht nur einzelne Kaufpreise an. Drei Beispiele aus der Praxis vereinfachen die Kalkulation der eigenen Solarthermie-Anlage – zumindest Pi mal Daumen …

Hausdach mit Photovoltaik und Solarthermie-Kollektoren © bildergala, stock.adobe.com
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Jede Solarthermie-Anlage spart fossile Brennstoffe ein. Wie groß die Einsparungen sind, richtet sich ganz danach, ob nur das Trinkwasser erwärmt oder auch die Heizung unterstützt wird. Die gewünschte Nutzungsart ist ausschlaggebend für die Dimensionierung der Anlage – und damit die Höhe der Anschaffungskosten.

Mit Solarthermie Brennstoff sparen
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Komponenten einer Solarthermie-Anlage

Solarkollektoren: Der größte Ausgabeposten

Beim Kauf der Solarkollektoren lautet die alles entscheidende Frage: Sollen es die effizienteren, aber teureren Vakuumröhrenkollektoren oder die klassischen, ähnlich wie Photovoltaik-Module aussehenden Flachkollektoren sein? Sicher ist: Beide Varianten haben ihre Vorteile:

Solarthermie Flachkollektoren und Röhrenkollektoren: Ein Vergleich
Solarthermie Flachkollektoren und Röhrenkollektoren: Ein Vergleich

Ebenso sicher ist aber auch: Trotz der größeren Effizienz ist schlussendlich eine Solarthermie-Anlage mit Röhrenkollektoren teurer. Dennoch kann sich das lohnen – zum Beispiel, wenn zusätzlich eine PV-Anlage geplant ist. Für diese steht dann ein Drittel der nutzbaren Dachfläche zur Verfügung.

Tipp: Röhrenkollektoren sind die bessere Solarheizung. Gerade im Winter rechnet sich die höhere Effektivität durch die spezielle Bauart. Während die tiefstehende Sonne bei flachen Kollektoren keinen Ertrag mehr bringt, können die gewölbten Röhren noch einige Solarstrahlen einfangen.

Und nun zu den Kosten: Um einzelne Kollektoren besser vergleichen zu können (und um die Planung zu erleichtern), werden normalerweise die Quadratmeter-Preise angegeben. Diese betragen bei durchschnittlichen Flachkollektoren ca. 300 Euro, bei Vakuumröhrenkollektoren ca. 600 Euro. Pro Quadratmeter

Tipp: Um den effektiven Quadratmeterpreis zu verschleiern, wird oft die Bruttokollektorfläche in den Vordergrund gerückt. Diese gibt jedoch nur den Platzbedarf an. Beim Preisvergleich aussagekräftiger ist die Aperturfläche, die Lichteintrittsfläche eines Kollektors. Bei Flachkollektoren unterscheiden sich beide Werte kaum, bei Röhrenkollektoren jedoch sorgen Rahmen und Lücken zwischen den Röhren für ein Minus von etwa 12–15 Prozent.

Für die gesamte Anlage entstehen aber nicht gleich die doppelten Kosten. Aufgrund unterschiedlicher Wirkungsgrade wird in der Regel mit dem Faktor 1,5:1,0 gerechnet, d.h.

1,5 m² Flachkollektoren bringen so viel wie 1,0 m² Röhrenkollektoren.

Flachkollektoren benötigen ca. 50% mehr Fläche als Röhrenkollektoren
Flachkollektoren benötigen ca. 50% mehr Fläche als Röhrenkollektoren

Für die Warmwassererzeugung rechnet man pro Person mit 1,5 m² Flachkollektoren bzw. 1,0 m² Röhrenkollektoren, kommt die Heizungsunterstützung dazu mit 3,0 m² bzw. 2,0 m². Daraus ergibt sich für die Anschaffungskosten der Dachanlage:

Kollektorart Warmwassererzeugung Warmwassererzeugung & Heizungsunterstützung
Flachkollektoren 1,5m² x 300€ = 450€ p.P. 3,0m² x 300€ = 900€ p.P.
Röhrenkollektoren 1,0m² x 600€ = 600€ p.P. 2,0m² x 600€ = 1.200€ p.P.

 

Fazit: Der Preis für eine Dachanlage mit Röhrenkollektoren liegt etwa ein Drittel höher als mit Flachkollektoren. Oder auch: Der Preis für eine Dachanlage mit Flachkollektoren ist etwa ein Viertel niedriger als für eine Anlage mit Röhrenkollektoren.

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Wärmespeicher: Die Bauart bestimmt den Anschaffungspreis

Die optimale Größe des Wärmespeichers errechnet sich aus vielen Faktoren. Zum einen kommt es auf den Warmwasserbedarf der im Haushalt lebenden Personen an, zum anderen auf die individuell beste Raumwärme und das Nutzungsverhalten über den Tag. Als Pauschalen gelten folgende Werte:

  • Ein reiner Trinkwasserspeicher sollte mit etwa 80 Litern pro Person ausgelegt sein.
Trinkwassererwärmung: Der Speicher sollte ausreichend groß sein
Trinkwassererwärmung: Der Speicher sollte ausreichend groß sein
  • Bei einem Pufferspeicher für die Heizungsunterstützung kommt es natürlich vor allem auf die Größe der zu beheizenden Fläche an. Ein Richtwert für ein normal gedämmtes Haus ist 50 Liter pro 10 m² Wohnfläche. Für ein Niedrigenergiehaus reichen etwa 40 Liter Speichervolumen pro 10 m² Wohnfläche aus.
  • Bei einem Kombispeicher für Trinkwasser und Heizungswasser sind beide Werte zu addieren.

Die Preise von Wärmespeichern unterscheiden sich nicht nur nach deren Größe, sondern auch nach dem inneren Aufbau. Dieser kann mehr oder weniger aufwendig ausgeführt sein, um das Durchmischen bei Belade- und Entladevorgängen möglichst zu unterbinden. Eine ebenso wichtige Rolle spielt der Werkstoff. Ein reiner Edelstahlspeicher kann schnell doppelt so viel kosten wie ein Pufferspeicher aus Stahl, der innen emailliert ist. In letztem Fall kostet ein bivalenter Trinkwasserspeicher mit 300 Liter Volumen ca. 1.200 Euro, ein Kombispeicher mit 700 Liter Volumen ca. 2.400 Euro.

Systemkomponenten: Ohne sie läuft nichts

Über Solarrohre wird die Wärme aus den Kollektoren zum Solarspeicher transportiert (und die abgekühlte Wärmeträgerflüssigkeit auch wieder zurück). Die Kosten für die Verrohrung im Solarkreislauf hängen von deren Material, Länge und Durchmesser ab. Als Standard haben sich ummantelte Edelstahlwellrohre mit einem Durchmesser von 16 mm („DN16“) durchgesetzt. Der Preis dafür liegt bei etwa 30–35 Euro pro lfd. Meter.

Solarrohre aus Kupfer und Edelstahl
Solarrohre aus Kupfer und Edelstahl

Die Solarkreispumpe ist das „Herz“ der Solarthermieanlage. Sie sollte temperatur- und korrosionsbeständig, regelbar, energieeffizient, wartungsfreundlich und geräuscharm sein. Für 300 Euro gibt es bereits eine gute Solarkreispumpe. Eine ähnliche Ausgabe erfordert der Solarregler, das „Gehirn“ der Solaranlage. Er steuert, wann die Solarkreispumpe laufen soll und wann nicht. Solarkreispumpe und Solarregler zusammen tragen die Bezeichnung Solarsteuerung. Immer häufiger werden die genannten Bauteile in einer kompakten Solarstation gebündelt. Dies hat zwar Nachteile bei einer Wartung oder Reparatur, schlägt sich jedoch positiv im Anschaffungspreis nieder: ca. 400 bis 500 Euro.

Installation

Dach ist nicht gleich Dach. Das eine ist leicht begehbar, hat einen perfekten Dachstuhl und intakte Dachziegel. Bei einem anderen wiederum ist der Untergrund an einigen Stellen schadhaft und es müssen Dachgauben und Schornsteine umbaut werden. Solche Komplikationen wirken sich natürlich auf die Installationskosten aus. Von Vorteil ist, wenn die Anfahrt des Betriebes kurz, ein Gerüst leicht zu platzieren und das Dach in einem guten Zustand ist. Da genau diese Dinge unabhängig von der Größe der Anlage sind, kann generell gesagt werden: Je größer die Anlage, desto geringer sind die relativen Installationskosten. D.h. Bei einer Solaranlage für 2 Personen kostet die Installation kaum weniger als für ein Einfamilienhaus, in dem 4 Personen leben. Bei den Installationskosten kann von etwa 30 Prozent der gesamten Investitionskosten ausgegangen werden.

Solarthermie Installation © Ingo Bartussek, stock.adobe.com
Solarthermie Installation © Ingo Bartussek, stock.adobe.com

Um ein Ein- oder Zweifamilienhaus mit einer Solarthermieanlage zu versehen, steigen in der Regel zwei Handwerker zwei Tage lang aufs Dach. Pro Tag 750 Euro macht dann 1.500 Euro. Bei einer kleineren Anlage geht die Sache eher in eineinhalb Tagen über die Bühne, bei einer größeren dauert es etwas länger, bei einem Altbau oft drei Tage. Inbegriffen ist die Anbindung an die Heizung und den Wasserspeicher.

Zu den Montagekosten zählen auch die Kosten für die Unterkonstruktion, d.h. sämtliches Befestigungsmaterial. Je nach Gegebenheit ist hier mit 50–100 €/m² zu rechnen.

TIPP

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Beispiele aus der Praxis

In der folgenden Tabelle sind Beispiele für Häuser, in denen zwei, vier oder sechs Personen leben, aufgeführt. Jeweils zwei Spalten trennen die Anschaffungskosten für die reine Warmwasserbereitung (WW) sowie die kombinierte Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung (WWHU). Ausgegangen wurde von einer Solarthermieanlage mit Flachkollektoren. Die Preise beruhen auf Durchschnittswerten.

  2 Personen, Reihenhaus, 80 m² Wohnfläche 4 Personen, Einfamilienhaus, 120 m² Wohnfläche 6 Personen, Zweifamilienhaus, 180 m² Wohnfläche
  WW WWHU WW WWHU WW WWHU
Solarkollektoren 3m² x 300€ =

900€

6m² x 300€ =

1.800€

6m² x 300€ =

1.800€

12m² x 300€ =

3.600€

9m² x 300€ =

2.700€

18m² x 300€ =

5.400€

Wärmespeicher 200l = 900€ 300l = 1.200€ 300l = 1.200€ 700l = 2.400€ 500l = 2.000€ 1.000l = 3.000€
Systemkomponenten 800€ 1.000€ 800€ 1.000€ 1.000€ 1.200€
Installation inkl. Befestigungsmaterial 1,5h x 750€ + 250€ = 1.400€ 2h x 750€ + 500€ = 2.000€ 2h x 750€ + 500€ = 2.000€ 3h x 750€ + 1.000€ = ca. 3.300€ 2,5h x 750€ + 750€ = ca. 2.600€ 3,5h x 750€ + 1.500€ = ca. 4.100€
Summe (ca.) 4.000 € 6.000 € 6.000 € 10.300 € 8.300 € 13.700 €

Hinweis: Die Tabelle zeigt Preise für Dachanlagen mit Flachkollektoren. Bei einer Solarthermieanlage mit Vakuumröhrenkollektoren ist mit einem Aufschlag von rund 30 Prozent zu rechnen.

Die gute Nachricht: Zwei Maßnahmen können zur Kostensenkung beitragen:

  • Komplettsets sind meist etwas günstiger als Einzelkomponenten. Sie haben den Vorteil, dass alles gut aufeinander abgestimmt ist. Beim Austausch einzelner Teile können allerdings Probleme auftreten. Am besten, Sie erkundigen sich beim Installateur, wie er die Folgen einschätzt.
  • Staatliche Förderungen belohnen jede Investition in die Energiewende. Schließlich wird durch Solarthermie eine Menge an fossilen Brennstoffen eingespart. In der Beitragsreihe zur Förderung und Finanzierung erfahren Sie, welche Fördermöglichkeit für Sie die geeignetste ist.
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Betriebskosten

Und da wären ja noch die Betriebskosten. Die Solarsteuerung, die sich aus dem Solarregler und der Solarkreispumpe zusammensetzt, benötigt Strom. Allerdings nicht viel, im Grunde läuft der Solarkreislauf nämlich ganz von alleine. Pro Jahr schlägt der Anlagenbetrieb mit etwa 50 Euro Stromkosten zu Buche. Ebenfalls zu den Betriebskosten gehören die

  • Wartung und Instandhaltung der Solaranlage. Eine regelmäßige Wartung umfasst die Sichtprüfung der Kollektoren und ihrer Anschlüsse sowie der Solarrohrdämmung und ggfs. eine Entlüftung des Solarkreises. Im Wesentlichen geht es aber darum, die Tauglichkeit der Solarflüssigkeit zu überprüfen und diese gegebenenfalls auszutauschen.
Solarthermie-Anlagen: Eine regelmäßige Wartung ist sinnvoll
Solarthermie-Anlagen: Eine regelmäßige Wartung ist sinnvoll
  • Reparaturen wie das Abdichten möglicher Leckagen. Die Gefahr größerer Reparaturen ist während der 25-jährigen Mindestlebenserwartung einer Solarthermieanlage relativ gering. Dennoch kommt es vor, dass auch dann beispielsweise eine defekte Umwälzpumpe oder ein Temperaturfühler erneuert werden muss.
  • Reinigung der Solarkollektoren. Verschmutzung mindert den Ertrag, das ist bekannt. Wie sinnvoll ein Säubern der Kollektorflächen ist, muss von Fall zu Fall entschieden werden. Bei einem nicht zu schwach geneigten Dach, wenig Luftverschmutzung und durchschnittlicher Niederschlagsmenge reicht der Selbstreinigungseffekt oftmals aus.
Die Betriebskosten einer Solarthermie-Anlage sind überschaubar
Die Betriebskosten einer Solarthermie-Anlage sind überschaubar

Für die genannten Wartungs- und Instandhaltungskosten sollte eine Rücklage von etwa 100 Euro jährlich genügen. Da die Hersteller jedoch oft bis zu 20 Jahre Garantie auf die Anlagen geben, sind extra Kosten für Reparaturen kaum zu befürchten.

Fazit

Solarthermie: Viele Faktoren bestimmen den Anschaffungspreis
Solarthermie: Viele Faktoren bestimmen den Anschaffungspreis

Viele Faktoren bestimmen den Anschaffungspreis. Bei der Aufteilung der Kosten kann in etwa gedrittelt werden: ein Drittel Solarkollektoren, ein Drittel Systemkomponenten plus Wärmespeicher, ein Drittel Installationskosten. Insgesamt muss ein 4-Personen-Haushalt für eine solarthermische Anlage zur Trinkwassererwärmung mit Investitionskosten von etwa 6.000 Euro rechnen. Soll die Anlage auch zur Heizungsunterstützung dienen, so liegen die Kosten bei rund 10.000 Euro.

Informieren Sie sich vor der Umsetzung über Fördermöglichkeiten
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Heizkosten senken durch Solarthermie © Wolfgang S., fotolia.com
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